Werbung
Deutsche Märkte schließen in 6 Stunden 12 Minuten
  • DAX

    17.963,50
    +102,70 (+0,57%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.970,33
    +33,48 (+0,68%)
     
  • Dow Jones 30

    38.239,98
    +253,58 (+0,67%)
     
  • Gold

    2.313,20
    -33,20 (-1,41%)
     
  • EUR/USD

    1,0667
    +0,0010 (+0,10%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.179,49
    +276,30 (+0,45%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.396,02
    -18,74 (-1,32%)
     
  • Öl (Brent)

    82,34
    +0,44 (+0,54%)
     
  • MDAX

    26.550,57
    +260,84 (+0,99%)
     
  • TecDAX

    3.252,64
    +35,69 (+1,11%)
     
  • SDAX

    14.177,91
    +124,66 (+0,89%)
     
  • Nikkei 225

    37.552,16
    +113,55 (+0,30%)
     
  • FTSE 100

    8.048,03
    +24,16 (+0,30%)
     
  • CAC 40

    8.067,87
    +27,51 (+0,34%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.451,31
    +169,30 (+1,11%)
     

Dax-Anleger zaudern vor der 13.000-Punkte-Marke

Nach einem freundlichen Auftakt schließt der Leitindex im Minus. Die US-Zinssenkung hilft kaum und das Ende des Handelskriegs ist wieder offen.

Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa
Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa

Der deutsche Aktienmarkt hatte zur Eröffnung mit einem Tageshoch von 12.951 Zählern die Marke von 13.000 Punkte wieder im Visier. Doch dann setzten die Verkäufe ein und der Dax schloss am Donnerstag 0,3 Prozent niedriger bei 12.866,79 Zählern. Auch an der Wall Street sicherten die Anleger lieber ihre Gewinne der vergangenen Wochen.

Börsianer machten für die schlechte Stimmung unter anderem einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg verantwortlich, wonach die Teileinigung im Handelsstreit zwischen den USA und China doch noch nicht in trockenen Tüchern ist. Chinesische Regierungsvertreter zeigten sich demnach skeptisch, ob mit US-Präsident Donald Trump eine langfristige Einigung in dem Handelskonflikt zwischen den beiden weltweit führenden Volkswirtschaften möglich sei.

WERBUNG

Sie seien besorgt wegen der impulsiven Art Trumps, hieß es unter Berufung auf Insider. „Immer mehr Investoren wird bewusst, wie viel Hoffnung am Markt eingepreist ist“, sagte Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck. Keines der großen Themen sei gelöst, weder der Handelskonflikt noch der Brexit.

Trump stand auch bei einem anderen Thema im Mittelpunkt: Am Tag nach der Zinssenkung durch die Federal Reserve teilte der US-Präsident erneut gegen die Notenbank aus und forderte für sein Land Negativzinsen. „Wir sollten tiefere Zinsen haben als Deutschland, Japan und alle anderen,“ schrieb er auf Twitter.

Die USA seien bei weitem das größte und stärkste Land. „Aber die Fed bringt uns wettbewerblich in Nachteil“, twitterte er. „China ist nicht unser Problem, die Federal Reserve ist es.“

In der Euro-Zone liegt der Leitzins seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Der Einlagensatz liegt sogar bei minus 0,5 Prozent. Das heißt, Banken müssen Strafzinsen zahlen wenn sie bei der Europäischen Zentralbank (EZB) überschüssige Gelder parken. Die japanische Notenbank hält ihren kurzfristigen Zinssatz derzeit bei minus 0,1 Prozent.

„Die Menschen sind SEHR enttäuscht von Jay Powell und der Federal Reserve“, schrieb Trump mit Blick au den Fed-Chef. Der US-Präsident hatte von der unabhängigen Notenbank in den vergangenen Monaten immer wieder drastische Zinssenkungen gefordert. Auf diese Weise sollten die Währungshüter die US-Wirtschaft unterstützen.

Die Fed hatte am Mittwoch ihren Leitzins zum dritten Mal in Folge herabgesetzt und signalisiert nun eine Pause. Sie kappte wie erwartet ihren geldpolitischen Schlüsselsatz um einen weiteren Viertelpunkt auf die neue Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent.

Blick auf die Einzelwerte

Delivery Hero: Das rasante Wachstum stimmt den Vorstand des Essenslieferdienstes für die Umsatzentwicklung erneut zuversichtlicher. Doch die Kosten für die Expansion drücken das Unternehmen stärker ins Minus. Die Aktie erlebt eine Berg- und Talfahrt: Nach einem Plus von 2,7 Prozent zur Eröffnung schloss das Papier 5,6 Prozent im Minus. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) rechnet der Vorstand damit, das obere Ende von minus 370 bis minus 420 Millionen Euro zu erreichen. Als Grund nannte er zusätzliche Investitionen.

Zalando: Größter Verlier im MDax war die Aktie des Online-Händlers mit einem Minus von 6,9 Prozent. Dabei besuchen immer mehr Kunden die Zalando-Seiten und verhelfen zu einem deutlichen Umsatzplus. Der Umsatz kletterte um 26,7 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Der operative Ertrag (bereinigtes Ebit) stieg auf 6,3 Millionen Euro. Unter dem Strich verbuchte Zalando aber einen Verlust von 13,6 Millionen Euro nach einem Minus von 41,7 Millionen Euro vor Jahresfrist.

Rational: Der Großküchenausrüster sieht sich auf Kurs, die Aktie schloss 5,2 Prozent höher. Nach Umsatz- und Ergebniszuwächsen in den ersten neun Monaten bestätigte der Vorstand seine Jahresziele.

Fiat/Chrysler und PSA: Die beiden Autokonzerne haben ihren Fusionsplan öffentlich vorgestellt. Die Opel-Mutter und Fiat Chrysler wollen den viertgrößten Autobauer der Welt formen. An der Börse kommt dieser Plan unterschiedlich an: Die PSA-Aktie

verlor zur Eröffnung rund zehn Prozent und schloss 12,3 Prozent im Minus. Der Verlust ist höher als der Gewinn des Titels in den beiden vergangenen Tagen aufgrund der Fusionsgerüchte. Das Fiat-Chrysler-Papier hingegen stieg weitere 8,5 Prozent.

Deutsche Bank: Bereits am Mittwoch verlor die Aktie fast acht Prozent und war mit Abstand größter Dax-Verlierer. Auch heute war sie neben den Papieren von Infineon, die 2,6 Prozent nachgaben, mit einem Minus von 2,2 Prozent Schlusslicht.

Was die Charttechnik sagt

Der Dax hat weiterhin die Marke von 13.000 Punkte im Visier. Am Montag dieser Woche hatte der Leitindex das Ziel nur knapp verpasst. Mit 12.986 Punkten konnte die Frankfurter Benchmark ein neues Jahreshoch markieren.

Anleger sollten kurzfristig weitere Kursverluste einplanen, sollte der Index unter 12.800 Punkte gefallen. Am gestrigen Handelstag war bei 12.830 Zählern, bisheriges Zwischentief seit dem neuen Jahreshoch, wieder hohe Nachfrage am Markt zu sehen. Strategische Investoren sollten ihre Engagements mit einem Stopp auf Basis der alten Ausbruchsmarken bei knapp 12.500 Punkten versehen. Dieser Bereich gilt laut Charttechnik nun als wichtiger Widerstandsbereich.

Solange die deutschen Standardwerte auf diesem hohen Niveau konsolidieren und den Bereich von 12.500 Punkten verteidigen, dürfte der Index die Marke von 13.000 Punkten noch in diesem Jahr überwinden.

Als wichtige Unterstützung unterhalb von 12.500 Zählern dient die 200-Tagelinie, Gradmesser für den langfristigen Aufwärtstrend, die aktuell bei 11.965 Zählern notiert und täglich rund zehn Punkte ansteigt. Es wäre nicht unüblich, dass der Dax während einer größeren Korrektur, die nach den deutlichen Kursanstiegen in den kommenden Tagen oder Wochen fällig sein dürfte, in die Nähe dieser Linie fällt.

Analystencheck: Jeffries empfiehlt die Eon-Akie zum Kauf

Das Analysehaus Jefferies hat Eon von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 7,80 auf 10,00 Euro angehoben. Er sehe das Kreditrating BBB nicht in Gefahr, da der Energieversorger in der Lage sein sollte, seine Finanzierungskosten zu senken und bei den Investitionen noch mehr Synergien zu schöpfen, schrieb Analyst Ahmed Farman in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Der Bewertungsabschlag der Aktie zum Sektor sei nicht gerechtfertigt.

Hier geht es zum Handelsblatt-Analystencheck

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax. Aktuelle Leerverkäufe von Investoren finden Sie in unserer Datenbank zu Leerverkäufen.