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US-Wahlen: Reaktionen der Branche

Donald Trump ist der 45. US-Präsident. FundResearch berichtet, wie die Finanzwelt reagiert.

Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts: „TTIP-Abschluss wird schwieriger“

Fuest erwartet vom Wahlsieg Donald Trumps einen Rückschlag für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. „Wenn Trump die Handelsschranken durchsetzen könnte, die er angekündigt hat, wäre der Schaden groß", so Fuest am Mittwoch in München. Schließlich hingen in Deutschland 1,5 Millionen Arbeitsplätze vom US-Geschäft ab - die USA seien zudem der wichtigste Handelspartner Deutschlands. „Trump kann die Handelspolitik aber nicht alleine bestimmen. Er braucht den US-Kongress dazu", so der ifo-Chef. „Trump wird bestehende Abkommen kaum kippen können, aber der Abschluss neuer Abkommen wie TTIP wird deutlich schwieriger."

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Stefan Kreuzkamp, CIO DeAWM: „Kommende Monate vorsichtiger angehen“

Kreuzkamp rechnet nach Trumps Wahlsieg vorerst mit anhaltenden Marktschwankungen. „Der Sieg von Donald Trump hat die Märkte sicherlich auf dem falschen Fuß erwischt, wie auch die ersten Marktreaktionen zeigen", so der DeAWM-Manager: „Die Unberechenbarkeit Trumps und seine politische Unerfahrenheit sind Grund genug, die kommenden Monate etwas vorsichtiger anzugehen." Trumps Sieg könnte zudem teuer werden: „Würde er nur die Hälfte seiner markigen Versprechungen aus dem Wahlkampf einlösen, dürfte dies bereits für viel Unruhe sorgen". Gleichzeitig rät Kreuzkamp Anlegern, nicht die Nerven zu verlieren. „Unsere Hoffnungen beruhen auf dem Pragmatismus, der Adaptionsfähigkeit und der insgesamt geringen politischen Festlegung Trumps", so der Experte.

Eric Lonergan, Fondsmanager M&G: „ironischerweise eher keynesanisch“

„…the critical unknown is whether a Trump presidency pursues the policies of Trump the candidate, in particular his anti-trade, anti-China and anti-Mexico policies. Reason suggests that Congress and financial markets will regulate his ability to act. It is equally possible that these campaign rally cries are abandoned with the responsibility of power. But the real concern is that he will do what he says. The initial market reaction is consistent with the behaviour we have seen in responses to poll trends. Over subsequent weeks and months, these moves may well reverse. On domestic economic policy, the only policies where Trump is likely to secure Congressional support would be on tax-cutting and deregulation - which are likely capital-friendly. We might also witness pro-cyclical fiscal policy for the first time since Reagan, which would profoundly undermine bond markets. I would discount Trump's anti-Fed rhetoric. Ironically, looser fiscal policy suits the Fed, because they want to normalise interest rates. The greatest irony of this latest outpouring of populism may well be a set of policies which favour capital over labour, and look more Keynesian than neo-liberal.”

Lars Skovgaard Andersen, Danske-Invest: „Aktien aus Europa stärker betroffen als US-Aktien“

„Die Anleger werden das Risiko reduzieren, und darunter werden die Finanzmärkte im Allgemeinen leiden. Aktien und Zinsen werden nachgeben, und der Dollar wird abwerten. Vor allem die vielen unbekannten Faktoren in Verbindung mit Trumps Politik bereiten den Anlegern Sorgen. Es ist äußerst ungewiss, was er umsetzen wird, wie er in dem Fall vorgehen wird und was die langfristigen Auswirkungen sein werden", meint Lars Skovgaard Andersen: „Höchstwahrscheinlich werden Aktien und Währungen aus den Schwellenländern im Allgemeinen am stärksten darunter leiden. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) wird sich vor allem durch Druck auf den mexikanischen Peso äußern, der bereits jetzt erheblich unter Druck steht. Das liegt daran, dass Trumps Politik Auswirkungen auf einige internationale Handelsabkommen haben kann. Insbesondere der Handel mit Mexiko stand im Mittelpunkt von Trumps Wahlkampf. Der amerikanische Aktienmarkt wird vermutlich mit einem Minus von 4-5 Prozent eröffnen, und europäische Aktien reagieren ebenfalls negativ. Wir gehen davon aus, dass Aktien aus Europa und den Schwellenländern kurzfristig stärker betroffen sein werden als US-Aktien generell“.

Léon Cornelissen, Chef-Volkswirt Robeco: „Risiken für globales Wachstum“

„It’s an historic day – the biggest political upset in American history,” says Robeco’s Chief Economist Léon Cornelissen. “It’s clear that US voters have chosen a candidate preaching disruption and have scoffed at continuity. It can be seen as a massive anti-establishment vote along the same lines as Brexit, where voters are basically fed up with the status quo.The increased uncertainty means the climate for equities will be negative for the coming weeks, and sovereign bonds will benefit from their safe haven qualities, though some inflationary fears could creep in. In Europe, it’s likely that the European Central bank will extend its quantitative easing program with the implications that this has for the bond markets. What’s really at risk here now is world trade and global growth, as Trump has threatened to tear up major trade agreements such as NAFTA and to impose hefty tariffs on Chinese products among others.”

Guy de Blonay, Jupiter Asset Management: „Sichere Häfen profitieren”

„Donald Trumps Sieg könne die Pläne der Fed stoppen, in diesem Jahr den Leitzins weiter zu erhöhen“, so Guy de Blonay von Jupiter. Die Notenbank müsse erst Klarheit über die politischen Absichten der neuen Regierung erhalten. „Der US-Dollar und die Aktienmärkte werden sich kurzfristig ermäßigen, während ich Gold (Other OTC: GDCWF - Nachrichten) , den japanischen Yen und den Schweizer Franken steigen sehe, weil sie von ihrer traditionellen Rolle als vermeintliche sichere Häfen in unsicheren Zeiten profitieren."

Marcel Fratzscher, DIW-Präsident: „Wellen werden sich glätten“

„Natürlich wird es kurzfristig zu Verwerfungen an den Finanzmärkten kommen. Das sieht man ja bereits jetzt, und das dürfte sich in den kommenden Tagen fortsetzen. Aber ähnlich wie nach dem Brexit-Votum der Briten werden sich die Wellen wieder glätten. Schnell wird man feststellen, dass sich eigentlich nicht so viel ändern wird. Viele seiner verrückten Pläne - etwa in der Steuer- und Handelspolitik - wird Trump nicht umsetzen können. Wir haben eine funktionierende Demokratie in den USA. Auch der mächtigste Mann der Welt kann nicht tun, was er will. TTIP wird jetzt für zumindest vier Jahre erst einmal auf Eis gelegt. Das sind vier verlorene Jahre. Die werden Europa mehr schmerzen als die USA. Für die deutsche Wirtschaft wird es keinen massiven Schaden geben, auch wenn eine schwächer wachsende US-Wirtschaft uns treffen wird. Langfristig sehe ich eine Parallele zur Brexit-Wahl, dass sich da wenig tun wird."

Dominic Rossi, Global CIO Fidelity International: „US-Wahlen – die Weltordnung steht Kopf“

"Wir bewegen uns in einer Welt von beispiellosem politischen Risiko, das die Säulen der Weltordnung nach dem Zweiten Weltkrieg in Frage stellt. Da wundert es nicht, dass Investoren in Deckung gehen. Das derzeitige Gefühl der Fassungslosigkeit über die Verschiebung der amerikanischen Politik nach rechts muss später einer nüchternen Risikobewertung weichen. Die unmittelbaren Auswirkungen des Trump-Siegs wird die US-Notenbank Federal Reserve spüren. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember, gefolgt von zwei weiteren Zinssteigerungen 2017, ist nun stark gesunken. Der Dollar, der in der Erwartung einer Zinserhöhung höher stand, ist gefallen. Beide Entwicklungen waren Bedrohungen für den Bullenmarkt, und diese sind jetzt verschoben worden. Die Geldpolitik wird akkomodativ bleiben. Allerdings werden diese bekannten finanziellen Risiken nun durch ein beispielloses Ausmaß an unbekannten politischen Risiken überschattet. Wir können nun spekulieren, ob den protektionistischen Slogans Trumps substanzielle politische Inhalte folgen werden. Investoren, vor allem aus Übersee, warten nun erst einmal ab. Die republikanische Kontrolle beider Häuser bietet die Möglichkeit, die politischen Blockaden der in der amerikanischen Innenpolitik in den vergangenen Jahren zu durchbrechen. Es wird starke Bestrebungen geben, viele Initiativen Obamas zurückzufahren, vor allem Obamacare. Aber nichts davon wird Anleger kurzfristig überzeugen."

(DIF)