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US-Unternehmen bringt Pizzaroboter auf den Markt

Bei Pilotprojekten stieß das Produkt auf Begeisterung. Die Pizzeria-Betreiber sind allerdings skeptisch. Seit vergangener Woche kann der Pizzaroboter des Unternehmens Picnic in den USA bestellt werden.

Der Pizzaroboter von Picnic (Bild: Picnic)
Der Pizzaroboter von Picnic. (Bild: Picnic)

Das US-Startup Picnic hat sein Produkt auf den Markt gebracht. In den USA können Interessenten seit einigen Tagen den sogenannten RaaS bestellen. Das Kürzel steht für "Robotics-as-a-Service" und bezeichnet nichts anderes als einen Pizzaroboter.

Ein kompletter Pizzabäcker ist der Automat allerdings nicht. Die Kunst der Teigzubereitung bleibt einem Menschen vorbehalten, das "Pizza-System" belegt nur den Teig. Das soll die Maschine allerdings zeit-, arbeits- und kostensparend bewerkstelligen, ist sie doch vollautomatisiert und dank des modularen Aufbauprinzips anpassungsfähig.

Verschiedene Module

Modular bedeutet in dem Fall: Der Pizza-Automat setzt sich aus mehreren Modulen zusammen. Dazu gehören auch die Behälter, die jeweils mit einem oder mehreren Belägen gefüllt sind – angefangen mit den Grundzutaten Tomatensoße und Käse bis hin zu Belägen wie Wurst, Zwiebeln, Champignons und Oliven.

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Das heißt, das System kann, wie Picnic in einer Pressemitteilung erklärt, "an die vorhandene Speisekarte eines jeden Restaurants angepasst werden". Und ist der Roboter erst einmal konfiguriert, dann arbeitet er schnell, nämlich bis zu 100 Pizzen könne er in der Stunde zubereiten.

Der RaaS gehörte zu den Ausstellungsobjekten auf der International Pizza Expo in Las Vegas (17. - 19. August), in deren Rahmen das 2016 in Seattle gegründete und hier ansässige Unternehmen auch die "kommerzielle Verfügbarkeit" des Automaten ankündigte. In den USA können Interessenten das System seither bestellen.

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Die Messebesucher wären von dem Produkt "überwältigt" und "begeistert" gewesen, erklärt der Hersteller. Und auch bei mehreren Pilotprojekten in den Branchen Gastgewerbe, Gastronomie, Unterhaltung und Themenpark soll der schon 2019 eingeführte Pizzaroboter auf Zustimmung gestoßen sein. Allerdings handelte es sich hier vor allem um Großkunden, die schnell viel Essen für viele Kunden zubereiten müssen. Wie aber kommt der Automat bei den Betreibern kleinerer Restaurants an, deren Kundschaft es gerne gemütlich und urig hat?

Das
Das "Pizza-System" mit seinen verschiedenen Modulen. (Bild: Picnic)

Restaurant-Besitzer skeptisch

Bei diesen Zielkunden stößt Picnic auf Skepsis. "Ich würde diese Maschine niemals benutzen", wird der Pizzeria-Besitzer Paulie Giannone vom Magazin Mashable zitiert. Die Begründung für seinen Vorbehalt: Mit dem Roboter gehe die menschliche Note und der persönliche Kontakt zu den Kunden verloren.

Stellvertretend dürfte auch der Kommentar des New Yorker Restaurantchefs Matthew Hyland sein. Er hat eine Schwachstelle der Pizza-Maschine entdeckt, die auch manch anderem Unternehmer nicht entgehen wird: Das kleinste Problem im Prozess des Pizzabackens, meint er, sei das Belegen einer Pizza.

Vernichtend auch das Urteil von Ronan Cutler, seines Zeichens Chef eines Restaurants in Los Angeles: Das Pizza-System sei ein "Schandfleck", sagt er. Seine Frau und Geschäftspartnerin führt das Argument ins Feld, dass ein menschlicher Pizzabäcker die gleiche Arbeit erledigen könne und mit einem Monatsgehalt von 2.400 Dollar nur halb so teuer wie der Roboter wäre.

Den Zweiflern stehen die Kunden gegenüber, die von dem Produkt offenbar begeistert sind. In einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung teilte das Unternehmen mit, dass seine Pizzaroboter bei der ersten Vorverkaufsaktion innerhalb einer Woche nach der Markteinführung ausverkauft waren. Man wolle die Produktion jetzt beschleunigen, um im zweiten Quartal 2022 weitere Systeme an US-Kunden auszuliefern.

Im Video: Behinderte steuern Roboter-Kellner