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Wie Trump auf das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac aufmerksam wurde

24.02.2020, Baden-Württemberg, Tübingen: Ein Mann schaut sich in einem Labor des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac einen Träger mit Bakterien an, aus denen DNA und anschließend RNA gewonnen wird (gestellte Szene). (zu dpa: «Tübinger Firma tüftelt am Steckbrief des Feindes») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (Sebastian Gollnow/dpa)

Seit Januar forscht Curevac an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Damit weckte das Biotech-Unternehmen Begehrlichkeiten der USA. Schon seit Langem zählt Curevac zu den Hoffnungsträgern der Biotech-Branche.

Diese US-Begehrlichkeiten sorgen für Empörung: Laut einem Bericht der „Welt am Sonntag“ lockt US-Präsident Donald Trump das Unternehmen Curevac mit hohen Summen, um einen Impfstoff gegen das Coronavirus exklusiv für die USA zu entwickeln. Mittlerweile ist klar, dass Curevac nicht in die USA verkauft wird, wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erklärte. Das Unternehmen gehört zum Großteil dem SAP-Mitgründer Dietmar Hopp. Ein Exklusivvertrag mit einem einzigen Land komme für ihn nicht infrage, erklärte er am Sonntagabend deutlich.

Aber was steckt hinter der Geschichte?

Es ist Montag, der 2. März, als Trump auf das Biotech-Unternehmen aus Tübingen aufmerksam wird. Trump hat eine Runde von Pharma-Managern im Weißen Haus versammelt, um darüber zu reden, wann ein Impfstoff gegen das Coronavirus fertig sein könnte. Top-Manager von GlaxoSmithkline, Pfizer, Sanofi oder Johnson & Johnson sind dabei. Und, als einziger Vertreter eines deutschen Unternehmens, Daniel Menichella, der CEO von Curevac.

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Menichella redet etwas mehr als zwei Minuten. Er sei sehr zuversichtlich, innerhalb weniger Monate einen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickeln zu können, sagt er. Im Juni könnte es soweit sein, ergänzt er später. Auch die nötigen Produktionskapazitäten seien bereits vorhanden. Was Menichella sagt, gefällt Trump offensichtlich.

ARCHIV - 24.02.2020, Baden-Württemberg, Tübingen: Ein Mann geht hinter einem Labormantel mit dem Logo des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac vorbei. (zu dpa: «Tübinger Firma tüftelt am Steckbrief des Feindes») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
ARCHIV - 24.02.2020, Baden-Württemberg, Tübingen: Ein Mann geht hinter einem Labormantel mit dem Logo des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac vorbei. (zu dpa: «Tübinger Firma tüftelt am Steckbrief des Feindes») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Curevac arbeitet dabei nach der sogenannten mRNA-Technologie, durch die der Körper in die Lage versetzt wird, selbst Wirkstoffe gegen Krankheiten zu produzieren. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten auch die US-Unternehmen Inovio und Moderna sowie die Mainzer Biontech. Noch sind nicht alle Fragen geklärt - und bis die entwickelten Impfstoffe großflächig einsetzbar sind, dürften weitere Monate vergehen.

Schon seit Langem zählt Curevac zu den Hoffnungsträgern der Biotech-Branche. Zu den Investoren zählen etwa SAP-Mitgründer Dietmar Hopp sowie die Bill & Melinda Gates Foundation. Bei seinen Projekten kooperiert Curevac unter anderem auch mit Boehringer Ingelheim oder den US-Pharmakonzern Eli Lilly.

Nur CEO Daniel Menichella, der bei Trump noch so überzeugend wirkte, ist seit einigen Tagen nicht mehr dabei. Angeblich trauten die Investoren dem Amerikaner nicht zu, die Entwicklung eines Impfstoffs in großer Zahl schnell genug voranzutreiben. Statt Menichella übernimmt nun wieder Ingmar Hoerr, Mitgründer und bisheriger Aufsichtsratschef. Für Hoerr spricht seine profunde Kenntnis des Unternehmens.

Jean Stephenne, der stellvertretende Aufsichtsratschef gibt sich nun überzeugt, dass es Hoerr und seinem Team gelingen wird, alleine oder mit Partnern mRN-Arzneimittel für wichtige Anwendungen wie das Coronavirus zu entwickeln.