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Wie US Navy Seals: Diese geheime ukrainische Spezialeinheit führt nachts verheerende Angriffe auf russische Stellungen durch

Die ukrainische Spezialeinheit erinnert an die US Navy Seals. - Copyright: REUTERS/Nacho Doce
Die ukrainische Spezialeinheit erinnert an die US Navy Seals. - Copyright: REUTERS/Nacho Doce

Die Kämpfe in Bachmut und im Donbass stehen häufig in den Schlagzeilen. Weniger Beachtung finden hingegen der heftige Kampf um die Stadt Cherson in der Südukraine. Im November konnte die ukrainische Armee durch die Befreiung des westlichen Ufers der Verwaltungsregion Cherson und der Stadt Cherson russische Stellungen auf der anderen Seite des Flusses erreichen. Jetzt liefern sich die beiden Seiten auf den Inseln sowie in den Sümpfen und Buchten im Delta des Dnipro eine erbitterte Schlacht.

Auf ukrainischer Seite wird der Schattenkampf gegen Russland vom 73. Marinezentrum für Spezialoperationen geführt. Dabei handelt es sich um eine geheime Spezialeinheit, die an die US Navy Seals erinnert.

Die Spezialeinheit der Ukraine erinnert an die Navy Seals

Die Antoniwkabrücke war seit Beginn des Ukraine-Kriegs ein beutender Versorgungs- und Nachschubweg für die russischen Streitkräfte westlich des Dnipro. - Copyright: Narciso Contreras/Anadolu Agency via Getty Images
Die Antoniwkabrücke war seit Beginn des Ukraine-Kriegs ein beutender Versorgungs- und Nachschubweg für die russischen Streitkräfte westlich des Dnipro. - Copyright: Narciso Contreras/Anadolu Agency via Getty Images

Seit Monaten führen ukrainische Spezialeinheiten – darunter auch Soldaten des 73. Marinezentrums für Spezialoperationen – Angriffe auf russische Stellungen entlang des Dnipro durch.

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Im Januar beispielsweise griffen Soldaten der Spezialeinheit das Ostufer an und schalteten einen russischen Kommando- und Kontrollposten aus. Sie setzten Drohnen und Kanonenboote ein, bevor sie nachts wieder verschwanden.

Die Navy-Soldaten haben auch Aufklärungsmissionen auf der Kinburn-Nehrung durchgeführt. Das ist das schmale Ende einer Halbinsel im Süden der Ukraine nahe der Dnipro-Mündung ins Schwarze Meer. Die Ausgucke auf diesem schmalen Landstreifen ermöglichen es den Russen, Schiffe auf dem Fluss zu überwachen und sie anzugreifen. Außerdem können sie von dort Angriffe auf ukrainische Städte und Häfen durchführen.

Die ukrainischen Angriffe tragen dazu bei, die Kräfte der Russen zu schwächen. Sie sind jedoch schwer durchzuführen.

Die Einsätze erfordern eine gute Koordination

Ein gut geplanter Angriff auf einem Fluss ist Experten zufolge schwer zu verteidigen. - Copyright: Pierre Crom/Getty Images
Ein gut geplanter Angriff auf einem Fluss ist Experten zufolge schwer zu verteidigen. - Copyright: Pierre Crom/Getty Images

"Operationen an Flüssen erfordern eine gute Koordination zwischen Angriffstruppen und Unterstützungseinheiten. Wenn man mitten in der Nacht einen Haufen schwer bewaffneter Männer zusammenbringt, kann eine Menge schiefgehen", erklärt ein ehemaliger Navy Seal-Offizier gegenüber Business Insider.

"Die Männer an Land sind von der Feuerkraft der Männer auf den Booten abhängig. Der Einsatzleiter muss dafür sorgen, dass diese beiden Elemente gut zusammenarbeiten, damit sie sich nicht versehentlich gegenseitig treffen", erklärt er. "Aber ein gut geplanter Angriff auf einem Fluss ist sehr schwer zu verteidigen".

Angehörige des 73. Marinezentrums für Sondereinsätze gehörten zu den ersten ukrainischen Truppen auf der Schlangeninsel, nachdem sich die Russen von dort zurückgezogen hatten.

Die kleine Schwarzmeerinsel war im vergangenen Jahr monatelang umkämpft, bevor die Ukrainer sie schließlich im Juli befreien konnten. Kampfschwimmer der Einheit näherten sich Berichten zufolge in Unterwasserfahrzeugen der Insel und suchten nach Minen und anderen Hindernissen, die die Landtruppen behindern würden.

Militärische Einsätze an Flüssen erfordern eine gute Koordination. - Copyright: US Army/Spc. Therese Prats
Militärische Einsätze an Flüssen erfordern eine gute Koordination. - Copyright: US Army/Spc. Therese Prats

Das 73. Marinezentrum für Spezialoperationen basiert auf der aus der Sowjetunion stammenden "17. Marine-Spezialbrigade". Ursprünglich als Ausbildungseinheit gegründet, ist sie heute für ihre Bootsangriffe und Aufklärungsmissionen hinter den russischen Linien entlang des Dnipro bekannt.

Die ukrainische Spezialeinheit ist ähnlich wie ein US Navy Seal Team organisiert und hat ihr Hauptquartier in der Verwaltungsregion Mykolaiv, unmittelbar westlich der Verwaltungsregion Cherson. Das Team besteht aus vier Zügen: eine für die Zerstörung unter Wasser, eine für Taucher, eine für Aufklärungsmissionen und eine für logistische Unterstützung. Die Einheit besteht höchstwahrscheinlich aus mehreren Dutzend Mitgliedern.

Das 73. Marinezentrum für Spezialoperationen könnte künftig bei größeren Gefechten eine wichtige Rolle spielen. Wenn die ukrainische Armee größere Angriffe im Süden plant, wird das Ostufer des Dnipro in der Nähe von Cherson höchstwahrscheinlich ein Ziel sein. Aber um dorthin zu gelangen, müssen Truppen und Fahrzeuge mit Booten transportiert werden.

Um dies zu ermöglichen, wird das 73. Marinezentrum für Spezialoperationen wahrscheinlich als erstes ausgesandt, um das Ufer zu inspizieren, Minen und andere Hindernisse zu räumen und Brückenköpfe zu sichern oder die Russen durch Angriffe an anderen Stellen abzulenken.

Die ukrainischen Truppen haben ein professionelles Niveau

Die Streitkräfte der Ukraine sind inzwischen hervorragend in der Lage, die Initiative auf dem Gefechtsfeld zu ergreifen. - Copyright: Romanian army/Capt. Roxana Davidovits
Die Streitkräfte der Ukraine sind inzwischen hervorragend in der Lage, die Initiative auf dem Gefechtsfeld zu ergreifen. - Copyright: Romanian army/Capt. Roxana Davidovits

Wie das 73. Marinezentrum für Spezialoperationen geht auch der Ursprung der ukrainischen Armee größtenteils auf die sowjetische Armee zurück. Als Russland 2014 die Ukraine angriff und die Krim annektierte, waren Ausbildung, Strategien und Waffen der ukrainischen Streitkräfte denen der Sowjetära noch sehr ähnlich.

Die ukrainischen Streitkräfte waren überwältigt und konnten die Krise 2014 kaum bewältigen. Seitdem hat Kiew die Armee besser ausgebildet und in Zusammenarbeit mit westlichen Ländern modernere Ausrüstung angeschafft.

Immer mehr Bundeswehrsoldaten haben einen Nebenjob.
Immer mehr Bundeswehrsoldaten haben einen Nebenjob.

Auch die ukrainischen Spezialeinheiten mussten hart arbeiten, um ein professionelles Niveau zu erreichen und die Fähigkeiten zu beherrschen, die sie heute auf dem Schlachtfeld zeigen.

Die ukrainischen Kommandos sind inzwischen hervorragend in der Lage, Taktiken für kleine Kampfeinheiten zu entwickeln. Sie wissen auch, wie wichtig eine gute Einsatzplanung ist. Eine weitere entscheidende Verbesserung ist ihre Fähigkeit, auf dem Gefechtsfeld die Initiative zu ergreifen.

Im sowjetischen Modell gab es keinen Unteroffizierskorps, das kleine Einheiten führen konnte. Daher waren die Truppen an der Front von höheren Offizieren aus der Ferne abhängig. Das russische Vorgehen in der Ukraine offenbart die Schwächen dieses Modells.

Westlich ausgebildete und kampferprobte ukrainische Truppen sind jetzt eine ernst zu nehmende Kraft und das erleben die Russen Tag für Tag auf den Inseln und in den Sümpfen rund um den Dnipro.

Hinweis: Der Artikel wurde übersetzt aus dem Niederändischen. Lest den Originalartikel auf Insider.