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Xerox wird nicht an Fujifilm verkauft – Investoren gewinnen Machtkampf

Im Kampf gegen die vereinbarte Übernahme des schwächelnden US-Druckerherstellers Xerox durch die japanische Fujifilm haben sich die US-Investoren Carl Icahn und Darwin Deason durchgesetzt.

Xerox teilte am Sonntag mit, die Pläne mit Fujifilm zu beenden und stattdessen mit Icahn und Deason eine Übereinkunft erzielt zu haben. Zudem tauscht Xerox fünf Mitglieder der Führungsmannschaft aus. Konzernchef Jeff Jacobson trete zurück, sein Nachfolger werde John Visentin.

Der Vorstand werde umgehend die neue Strategie des Konzerns beraten. Wahrscheinlich werde Xerox nun über ein Bieterverfahren verkauft.

„Der Xerox-Vorstand hat Fujifilm in den vergangenen Wochen wiederholt darum gebeten, unverzüglich Verhandlungen über verbesserte Bedingungen für eine geplante Transaktion aufzunehmen“, sagte Xeroxs ehemaliger Vorstand in einer Erklärung. „Trotz unserer Beharrlichkeit hat Fujifilm keine Zusicherung gegeben, dass dies innerhalb eines akzeptablen Zeitrahmens der Fall sein wird.“

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Xerox sei der Ansicht, dass die Transaktion unter diesen Umständen nicht vernünftig abgeschlossen werden könnte, vor allem, da ein Gericht eine einstweilige Verfügung zur Sperrung der Transaktion erlassen hat und die Aktionäre die aktuellen Bedingungen nicht unterstützt hätten, hieß es weiter.

Icahn sagte laut Bloomberg News, er sei mit der Entscheidung zufrieden. „Wir sind sehr erfreut darüber, dass Xerox das unkluge Projekt, die Kontrolle über das Unternehmen an Fujifilm abzutreten, endlich beendet hat“, sagte er. „Damit und mit einer neuen, auf Anteilseigner fokussierten, Führung ist heute für Xerox ein neuer Anfang gemacht.“

Im Januar hatten Xerox und Fujifilm beschlossen, dass der angeschlagene US-Druckerhersteller bei den Japanern Unterschlupf finden soll. Icahn und Deason hielten die Bewertung von 6,1 Milliarden Dollar jedoch für zu niedrig und forderten mindestens zehn Milliarden. Xerox war zuletzt an der Börse knapp acht Milliarden Dollar wert. Die beiden Milliardäre halten zusammen rund 15 Prozent an Xerox.

In einem Brief an die Aktionäre hatten sich die beiden Milliardäre vor knapp einer Woche zuversichtlich gezeigt, dass andere Kaufinteressenten bereits in den Startlöchern stünden. Auch alleine könnte Xerox besser aufgestellt sein.

Zugleich hatten die beiden Investoren die Führungsmannschaft von Xerox scharf angegriffen. Der Traditionskonzern hatte zuvor zunächst dem Drängen von Icahn nachgegeben, Vorstandschef Jeff Jacobson und sechs weitere Manager auszutauschen, um so den Rechtsstreit mit Icahn und Deason beizulegen. Kurz darauf hatte Xerox jedoch mitgeteilt, der gesamte Vorstand bleibe im Amt, weil eine Frist für die Einigung mit den Investoren abgelaufen sei.

Xerox war dank der Entwicklung des Fotokopierers zu einem der bekanntesten US-Unternehmen geworden. Um neue Geschäftsbereiche zu erschließen, gründete Xerox das Forschungszentrum Parc, an dem unter anderem Laserdrucker und die grafische Bedienoberfläche für Computer erfunden wurden.

Die Konzepte wurden von Firmen wie Apple oder Microsoft aufgegriffen und erfolgreich vermarktet. Xerox selbst kam am Ende jedoch nicht aus der Bürotechnik-Nische heraus.