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US-Geheimbefehl "271930Zaug": Ab Freitag um 21.30 Uhr darf kein Flugzeug mehr in Kabul landen

U.S. Air Force sichert am Kabuler Flughafen eine U.S. Air Force C-17 Globemaster III
U.S. Air Force sichert am Kabuler Flughafen eine U.S. Air Force C-17 Globemaster III

Wegen der sich weiter zuspitzenden Lage am Flughafen in Kabul drücken die US-Amerikaner offenbar immer weiter aufs Tempo: Nach Recherchen von Business Insider haben die US-Streitkräfte vor Ort die Nato informiert, dass sie ab dem morgigen Freitag, 21.30 Uhr deutscher Zeit, keine Flugzeuge mehr auf dem Airport landen lassen. Alle Nationen müssen dann ihre Evakuierungsflüge beenden.

Der entsprechende Schriftverkehr liegt Business Insider vor. Das US-Militär spricht dabei von "271930Zaug" als zeitliche Deadline. Zur Erklärung: Die ersten beiden Zahlen (27) stehen für den Tag, die darauffolgenden vier Zahlen (1930) für die Uhrzeit. "Z" wiederum bedeutet Zulu-Zeit, eine weltweit standardisierte Zeitangabe der Militärs. Dabei geht die Uhr im Vergleich zur lokalen Zeit in Deutschland zwei Stunden vor. Die Angabe "aug" meint "August". Deadline für die Evakuierungsflüge ist demnach der 27. August um 19.30 Uhr Zulu-Zeit – also 21.30 Uhr deutscher Zeit.

Damit ist auch klar, warum die Bundeswehr nach aktuellen Planungen schon am heutigen Donnerstag die letzten Evakuierungsflüge unternommen hat. Die Bundeswehr hat in anderthalb Wochen mehr als 5300 Menschen evakuiert, darunter mehr als 500 Deutsche.

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Die Amerikaner wollen mit den letzten Soldaten spätestens am 31. August außer Landes sein. Belgien, Dänemark und Polen haben die Evakuierungen bereits eingestellt, die Niederlande planten das noch für Donnerstag, Frankreich für Freitag. Der Andrang am Flughafen stieg noch einmal, wie ein Augenzeuge der Deutschen-Presse Agentur berichtete. Die Menschen stünden an einem Tor "so eng aneinander wie Ziegel einer Mauer", es gehe keinen Meter voran.

Die deutsche Botschaft in Afghanistan und andere Stellen warnten seit Tagen vor Terrorgefahr rund um den Flughafen. Die US-Botschaft forderte US-Bürger, die sich derzeit am Abbey Gate, East Gate oder North Gate aufhielten, dazu auf, das Gebiet "sofort" zu verlassen. Großbritanniens Staatssekretär im Verteidigungsministerium, James Heappey, sprach im TV-Sender Sky News von der Drohung eines "ernsthaften, unmittelbaren, tödlichen Angriffs" binnen Stunden auf den Flughafen oder die von westlichen Truppen genutzten Zentren.

Am späten Donnerstagnachmittag gab es dann tatsächlich Selbstmordanschläge am Flughafen. Dabei starben mindestens elf Menschen, berichten mehrere Nachrichtenagenturen.

Alles in allem sind nach US-Angaben mehr als 30.000 Menschen von den Amerikanern und ihren Partnern seit dem vorvergangenen Wochenende ausgeflogen worden. Offen ist, was mit den tausenden Afghanen, die die US-Streitkräfte nach Katar und Kuwait evakuiert haben, passiert. Die Verteilung der Menschen von dort ist inzwischen Aufgabe der Nato, doch nach Informationen von Business Insider stehen bislang nur für einen Bruchteil der Afghanen Zusagen westlicher Länder, die aufzunehmen.

Mit Material der dpa