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US-Forscher erfinden "Wunderfarbe": Kann damit der Klimawandel aufgehalten werden?

Forscher einer US-amerikanischen Universität haben eine Anstrichfarbe entwickelt, die Sonnenlicht und Wärme abweist. Sie glauben, dass man damit zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen kann.

Ein "normaler" Eimer Farbe wie dieser trägt vermutlich nicht so viel zum Kampf gegen den Klimawandel bei. (Symbolbild: Getty Images)
Ein "normaler" Eimer Farbe wie dieser trägt vermutlich nicht so viel zum Kampf gegen den Klimawandel bei. (Symbolbild: Getty Images)

Bei hohen Temperaturen sehen wir in Zukunft nicht Rot, sondern Weiß. Wissenschaftler in den USA haben eine weiße Anstrichfarbe entwickelt, die weitaus effektiver das Sonnenlicht reflektiert und Wärme abweist als entsprechende Produkte, die es schon auf dem Markt gibt. Nach Ansicht der Forscher könnte ihre Erfindung einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten.

Normale Anstrichfarben absorbieren das Licht der Sonne, was dazu führt, dass Gegenstände sich aufheizen und die Wärme weiterleiten. Zwar gibt es spezielle, wärmeabweisende Farben, doch diese reflektieren Licht und Wärme nur bis zu einem gewissen Grad. Die “Wunderfarbe”, die die Wissenschaftler der Purdue University in West Lafayette, Indiana entwickelt haben, soll weitaus bessere Ergebnisse erzielen.

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In einem Experiment konnten die Forscher um den Maschinenbau-Professor Xiulin Ruan die Wirkung nachweisen. Sie bestrichen einen Gegenstand mit ihrer Farbe und einer konventionellen wärmeabweisenden Farbe. Bei Bestrahlung mit Infrarotlicht blieb der Bereich mit dem Purdue-Anstrich kühler als der andere. Die Erklärung: Die Farbe der Wissenschaftler reflektiert 95,5 Prozent des Sonnenlichts, die konventionelle nur 80 bis 90 Prozent.

Das ist bloß "normale" Farbe - doch ein Haus, das mit der Farbe der US-Forscher gestrichen wird, würde sich angeblich von selbst kühlen. (Symbolbild: Getty Images)
Das ist bloß "normale" Farbe - doch ein Haus, das mit der Farbe der US-Forscher gestrichen wird, würde sich angeblich von selbst kühlen. (Symbolbild: Getty Images)

Von den Einsatzmöglichkeiten ihrer weißen Farbe haben die Forscher schon konkrete Vorstellungen. Unter anderem könnten damit Häuser gestrichen werden, wodurch sie sich quasi von selbst kühl halten würden. Profitieren würde davon neben den Mietern auch unsere Umwelt. Mit der "kostenfreien Klimaanlage", heißt es auf der Webseite der Universität, bräuchten die Mieter kein Geld für klassische Klimaanlagen auszugeben. Das wiederum würde den Verbrauch des Wärmelieferanten Kohle und damit auch die Emission von CO2 reduzieren.

Hilft die Farbe gegen den Klimawandel?

Die Farbe könnte dem Klima aber auch in einer weiteren Hinsicht nützen. Denn sie kann "Wärme nicht nur von einer Oberfläche wegleiten", so die Forscher weiter, "sondern auch von der Erde weg in den Weltraum befördern". Dieser Effekt würde sich einstellen, wenn man die Farbe an allen möglichen Oberflächen "auf der ganzen Welt" auftrüge. Die Forscher nennen einige Beispiele: Anstreichen und färben könnte man damit etwa Straßen, Häuser und Autos.

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Klimanützlich ist die wärmeabweisende Wirkung des Lacks insofern, als die entsprechenden Oberflächen die Wärme "nicht in die Atmosphäre, sondern in den Weltraum zurückstrahlen", sagt Xiangyu Li vom Massachusetts Institute of Technology, der als Doktorand an der Erforschung und Entwicklung der Farbe beteiligt war. Das heißt also: Indem die Wärme aus der Atmosphäre weggeleitet würde, bliebe der Treibhauseffekt aus. Oder um es mit den Worten der Forscher zu formulieren: Die "Erdoberfläche wird kühler".

Sechs Jahre haben Ruan und seine Kollegen an der Spezialfarbe geforscht. Fertig sind sie noch immer nicht. Unter anderem gilt es, ihren Nutzen im Kampf gegen die CO2-Emission weiter zu erforschen. Entsprechende Studien würden bereits laufen, heißt es. Außerdem tüfteln die Wissenschaftler aktuell daran, dem Anstrich eine andere Farbe zu geben. Das würde seine Einsatzmöglichkeiten vergrößern. Ein Patent für die weiße Sorte haben sie bereits beantragt.

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