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US-Banken planen Mitarbeiter-Limits, Verlagerung in Vorstädte

(Bloomberg) -- Bei der Wall Street nimmt die Ära nach dem Lockdown langsam Gestalt an.

Die großen US-Banken bereiten die Besetzung von Büros mit nur einem Bruchteil der üblichen Personalstärke vor. Einige verlagern Mitarbeiter in Außenstellen in den Vororten und bei einigen arbeiten die Banker auf unbestimmte Zeit von zu Hause aus.

JPMorgan Chase & Co. geht davon aus, dass ihre Büros in “absehbarer Zukunft” nur zur Hälfte besetzt sein werden und Goldman Sachs Group Inc. eröffnet das Pariser Büro mit maximal 20% der an einem Tag zugelassenen Mitarbeiter. Die Citigroup Inc. erwägt die Anmietung von Büros in New Jersey und den New Yorker Vororten Westchester County und Long Island.

Die weltweit größten Banken feilen an Plänen, wie ihre Mitarbeiter am besten wieder sicher ins Büro gebracht werden können, wenn die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus aufgehoben werden. Bestehende Bürokonfigurationen sind schlecht geeignet, um die Abstandsregeln für Arbeitnehmer zu erfüllen, und vollgestopfte Nahverkehrssysteme funktionieren nicht für Personen mit langen Wegen zur Arbeit.

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"Es ist sehr schwer vorstellbar, dass eine große Anzahl von Menschen in diese Hochhäuser in Manhattan zurückkehrt, wo sie möglicherweise ein paar Stunden warten müssen, um den Aufzug zu nehmen”, sagt Darin Buelow, Direktor bei Deloitte Consulting und Leiter des globalen Standortstrategie-Geschäft des Unternehmens, in einem Interview.

Bei JPMorgan werden einige Mitarbeiter künftig an anderen Schreibtischen und in einigen Fällen in anderen Etagen sitzen - denn bei der Rückkehr ins Büro sollen flexible Sitzordnungen festgelegt werden. Dies geht aus einem internen Memo hervor, das am Mittwoch an Mitarbeiter in der Region Europa, Naher Osten und Afrika gesendet wurde. Ähnliche Mitteilungen erhielten auch die US-Arbeitnehmer, die nicht in Filialen arbeiten, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte.

Plan für Frankfurt

Neben Paris eröffnet Goldman Sachs auch Außenposten in Frankfurt wieder, wo die 300 Mitarbeiter in drei Gruppen aufgeteilt wurden, die zwischen dem Home Office und zwei Gebäuden in der Stadt wechseln können. Die Büros der Bank in Madrid, Tel Aviv, Warschau, Stockholm, Mailand und Dublin werden ebenfalls wieder in Betrieb genommen und führen jeweils neue Sicherheitsrichtlinien ein.

Die Mitarbeiter müssen zwei Meter von Kollegen im Büro entfernt sein. Konferenzräume können nur von einer Person genutzt werden. Die Bank hat auch Arbeitsplätze vergrößert, die Aufzugskapazität reduziert und Besucher- und Kundenbesprechungen verboten.

“Die Rückkehr ist in keiner Weise obligatorisch und jeder wird ermutigt, eine für ihn geeignete Lösung zu wählen”, sagte das Unternehmen in einem internen Memo, in das Bloomberg Einblick hatte.

Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer werden auch im Londoner Finanzviertel Canary Wharf umgesetzt, in dem sich die Europa-Zentralen von Banken wie HSBC Holdings Plc, Barclays Plc und JPMorgan befinden. Der Vermieter, der den Bezirk betreibt, sagte letzte Woche, dass zurückkehrende Banker sich auf getrennte Ein- und Ausgänge und nicht mehr als sechs Personen in einem Aufzug einstellen sollten.

In der Region New York beobachten Immobilienmakler und Vermieter mit Büros in den Vororten ein steigendes Interesse der Finanzbranche sowie von Medien- und Technologieunternehmen sowie Anwaltskanzleien.

Rubenstein Partners, das Büroflächen im Norden von New Jersey und in Stamford, Connecticut, besitzt, hat Anfragen zu mehreren hunderttausend Quadratmetern Bürofläche erhalten, hauptsächlich von in New York ansässigen Unternehmen, berichtet Brandon Huffman, ein Manager des Unternehmens.

“Es gibt eine überwältigende Anzahl von Mitarbeitern, die öfffentliche Verkehrsmittel benutzen muss, um in die Stadt zu kommen”, sagte er. “Niemand weiß, wie das in einer Welt mit sozialer Distanzierung funktionieren wird.”

Diejenigen, die zurückkehren, werden Arrangements vorfinden, wo viele persönliche Details fehlen, die dazu beigetragen haben, ihren Arbeitsplatz persönlicher zu gestalten. JPMorgan hat die persönlichen Gegenstände der Mitarbeiter in Kartons versiegelt, wie aus einer internen Mitteilung der US-Bank hervorgeht, die Bloomberg vorliegt. Damit sollen die Schreibtische für die gemeinschaftliche Nutzung vorbereitet werden, sobald die Lockdowns wegen der Coronavirus-Pandemie wieder gelockert werden.

Cafeterien werden auch anders aussehen: Weniger Sitzplätze, bargeldloses Bezahlen und abgepackte Mahlzeiten ersetzen Buffets und andere Selbstbedienungsoptionen.

“Während wir uns auf diesen Umfang an flexiblen Arbeitsplätzen vorbereiten und Richtlinien für alle Bereiche zusammenstellen, die effektiv gereinigt und desinfiziert werden sollen, haben wir begonnen, alle Schreibtischoberflächen und Bodenbereiche von persönlichen und geschäftsbezogenen Elementen zu befreien“, so JPMorgan in dem Schreiben. “Wir wissen, wie wichtig Ihnen diese Gegenstände sind, und werden weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um sie mit Sorgfalt zu behandeln.”

Überschrift des Artikels im Original:Big Banks Plan Staffing Limits, Shift to Suburbs After Lockdown

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©2020 Bloomberg L.P.