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US-Anleger halten sich vor Fed-Entscheid zurück – Nasdaq setzt Höhenflug fort

Die Dow-Jones-Rally wird vorerst ausgebremst. Bei den Einzelwerten enttäuscht Boeing während positive Aussagen zum Geschäftsverlauf die Aktien von Macy's beflügeln.

In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa
In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa

Zum Auftakt der zweitägigen geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank haben Anleger weitere Aktienkäufe gescheut. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Dienstag 1,1 Prozent tiefer auf 27.272 Punkten. Der breit gefasste S & P 500 büßte 0,8 Prozent auf 3207 Punkte ein.

Die US-Börsen seien in kurzer Zeit sehr stark gestiegen, sagte Tim Chubb, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Girard. Daher müssten sie für ein zwei Wochen erst einmal verschnaufen. Die Fed werde den Leitzins am Mittwoch sicher nicht antasten, prognostizierte Anlagestratege Francois Rimeu vom Vermögensverwalter La Francaise. Auch bei den Wertpapierkäufen seien keine Änderungen zu erwarten. „Wir glauben, dass die Fed bis September und auf mehr makroökonomische Klarheit warten möchte, bevor sie sich zu neuen Konjunkturplänen verpflichtet.“

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Der technologielastige Nasdaq tanzte allerdings aus der Reihe und markierte den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch. Das Marktbarometer rückte 0,3 Prozent auf 9953 Punkte vor. Angetrieben wurde der Index von Kursgewinnen der Schwergewichte wie Amazon. Die Aktien des Online-Händler gewannen drei Prozent. Mehrere Analysten hoben dank verbesserter Geschäftsaussichten ihre Kursziele für Amazon an.

Anleger setzen mit den Käufen dieser Papiere auf eine immer stärkere Digitalisierung von Wirtschaft, Konsum und öffentlichem Leben, die von der Corona-Pandemie noch befeuert werden dürfte. Neben Amazon gelten Tech-Giganten wie Apple, Microsoft und Facebook als die großen Profiteure dieser Entwicklungen.

Analyst Andreas Büchler vom Börsenmagazin Index Radar sprach derweil von einem „zunehmend überhitzten Zustand“ an der Wall Street. Die Aktienkurse hätten sich zuletzt auffällig weit außerhalb ihrer gewöhnlichen Schwankungsbreiten bewegt. Eine Konsolidierung des Dow Jones Industrial in Richtung der 25.000er Marke sei zunächst wahrscheinlicher als ein „weiterer Durchmarsch zu neuen Höchstständen“.

Blick auf die Einzelwerte

Tesla: Bei den Einzelwerten stand Tesla im Rampenlicht. Zwar gaben die Titel um knapp ein Prozent nach. US-Milliardär und Anteilseigner Ron Baron sagte in einem TV-Interview, er wolle seine Beteiligung an Tesla verzehnfachen.

Boeing: Enttäuschende Zahlen zu den Auslieferungen im Mai setzten der Boeing-Aktie zu. Der Anteilsschein des US-Flugzeugbauers verlor knapp sechs Prozent. Der Airbus-Konkurrent hat im Mai nur vier Verkehrsflugzeuge ausgeliefert nach sechs im April. Fluggesellschaften weltweit sind hart von der Corona-Pandemie getroffen worden, außerdem wurde das Boeing-Modell 737 MAX nach zwei Abstürzen mit Hunderten von Todesopfern mit einem Flugverbot belegt.

Macy's: Mit einem Plus von fast neun Prozent gehörten die Aktien von Macy's zum Handelsstart zu den Favoriten am US-Aktienmarkt, liegen derzeit aber wieder mehr als fünf Prozent im Minus. Der Kaufhaus-Kette zufolge läuft das Geschäft in den nach der Lockerung der Coronavirus-Restriktionen wiedereröffneten Filialen besser als erwartet.

Tiffany: Aktien von Tiffany legten um 2 Prozent zu. Vor allem auf dem chinesischen Festland habe die Juwelierkette zuletzt wieder gut abgeschnitten, sagte Analystin Alexandra Walvis von Goldman Sachs. Im Fokus steht bei Tiffany jedoch eine Übernahme durch LVMH. In Medienberichten hatte es zuletzt geheißen, die Franzosen wollten von dem gut 16 Milliarden Dollar schweren Deal zurückzutreten oder ihn nachverhandeln. Laut Tiffany-Chef Alessandro Bogliolo kommt die Transaktion jedoch voran. Erste kartellrechtlichen Genehmigungen gebe es bereits. Er habe keine Zweifel, dass die Übernahme trotz der Corona-Krise zustande komme.

AMC: Die Dividendenpapiere der Kinokette AMC rutschten um sieben Prozent ab. In Kalifornien dürfen Lichtspielhäuser zwar ab Freitag wieder öffnen, aber nur unter strengen Hygieneauflagen und mit reduzierter Besucherzahl.

Signet: Ein überraschend starker Umsatzeinbruch setzt der US-Juwelierkette Signet zu. Ihre Aktien fallen um fast 17 Prozent auf 14,01 Dollar. Wegen der Coronavirus-Restriktionen brachen die Quartalserlöse um knapp 40 Prozent auf 852,1 Millionen Dollar ein. Vor diesem Hintergrund kündigte das Unternehmen die Schließung von mehreren hundert Filialen an.

Vroom: Den aktuellen Kursturbulenzen durch die Coronavirus-Krise zum Trotz legt Vroom ein erfolgreiches Börsendebüt hin. Die Papiere stiegen auf 47,90 Dollar. Sie waren zu 22 Dollar ausgegeben worden. Damit wird der Online-Gebrauchtwagenhändler mit gut fünf Milliarden Dollar bewertet.

Dank der starken Nachfrage lag der Ausgabepreis über der ursprünglich angepeilten Spanne von 18 bis 20 Dollar. Außerdem verkaufte Vroom 21,25 statt 18,8 Millionen Anteilsscheine. Damit beläuft sich das Emissionsvolumen auf 467,5 Millionen Dollar. Zum Ausgabepreis wird der Gebrauchtwagenhändler mit knapp 2,5 Milliarden Dollar bewertet.