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€uro-Roundtable in Köln: „Eine Hausse, die sich nicht so anfühlt“

Beim €uro-Roundtable für Private-Wealth-Manager und Vermögensverwalter in Köln zeigen sich Finanz-Experten von einer neuen Seite. Vor rund 30 ausgewählten Gästen diskutieren sie die aktuelle Lage.

Die Stimmung auf dem €uro-Roundtable im Sportmuseum in Köln ist gut. Die Mienen der geladenen Gäste und der Top-Experten auf dem Podium entspannt. Vor allem im Vergleich zum Vorjahr. Da fand der €uro-Roundtable zwei Tage nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten statt. Ein Jahr später, am 21. November 2017, ist kein Entsetzen mehr in den Gesichtern zu lesen. Im Gegenteil.

Die Experten Thilo Wolf (BNY Mellon IM), Markus Alefelder (La Financière de L’Échiquier), Patrick Kersting (Morgan Stanley (Xetra: 885836 - Nachrichten) ), Melanie Kösser (Schroders (Frankfurt: 929969 - Nachrichten) ) und Uwe Röhrig (UBS (London: 0QNR.L - Nachrichten) ), die moderiert vom Diskussionsleiter Dr. Martin Hüfner die aktuelle Lage und die Perspektiven der Finanzmärkte diskutieren, entwerfen gemeinsam ein Szenario, das optimistisch stimmt.



Gute Gründe für Optimismus

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Es ist paradox: Die Welt ist so hoch verschuldet wie noch nie, der Brexit steht vor der Tür, in Washington regiert ein dauerwütender, unberechenbarer alter Mann. Und in Deutschland weigern sich Parteien nach der Wahl, eine Regierung zu bilden. Es gäbe Gründe, zu verzweifeln. Doch an den Finanzmärkten wird gefeiert. DAX, Nikkei und S&P feiern Höchststände.

Glaubt man den Experten beim €uro-Roundtable, ist die Party wohl noch lange nicht zu Ende. Dafür gebe es sowohl marktpsychologische als auch fundamentale Gründe. „Wir erleben eine Hausse, die sich nicht so anfühlt“, sagt Thilo Wolf von BNY Mellon IM. Das Geld sei billig, Unternehmen verschuldeten sich, um zu wachsen und Knowhow zu kaufen. Es gebe Bedenken, dass die Schulden schneller steigen als das Wirtschaftswachstum. „Es sieht so aus, als ob alle im Laden groß einkaufen, aber niemand zur Kasse gehen will. Viele haben vor der hohen Rechnung Angst“, beschreibt Thilo Wolf das Szenario. Andererseits gebe es allerdings auch wenig Alternativen, wenn man investieren will. Aktien seien trotz teilweise hoher Bewertungen immer noch die beste Alternative zu allem anderen.

„Auch ich bin weiter bullish, insbesondere für europäische Aktien“, pflichtet Markus Alefelder bei. „Denn ein wichtiger Treiber für den Aktienmarkt sind niedrige Zinsen. Und es gibt kein Argument für kurzfristige, starke Zinsanhebungen“, so Alefelder. Auch die Entwicklung der Inflation liefere keinen Grund für höhere Zinsen, pflichtet Uwe Röhrig von der UBS bei. „Woher sollte sie auch kommen? Die Globalisierung sorgt im Zusammenspiel mit zunehmender Digitalisierung für genügend Wettbewerb und damit niedrige Kosten, Löhne und Preise“, so Röhrig.

Sind Dividenden die neuen Zinsen?

Wer Vermögen verwaltet, schleppt seit einigen Jahren ein schwieriges Thema mit sich herum: Woher sollen im Portfolio laufende Einnahmen kommen? Im Zeitalter der Null- oder sogar Negativzinsen ist das herausfordernde Rechenaufgabe. Doch auch hier zeigen die Experten spannende Wege und Möglichkeiten auf: Sowohl auf der Aktien- als auch auf der Anleiheseite gebe es interessante Möglichkeiten, sagt Melanie Kösser von Schroders. „Insbesondere in den Emerging Markets sehen wir viel Potenzial. Allerdings muss man hier mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Gutes Research ist Grundvoraussetzung, um hier gute Ergebnisse zu erzielen“, so Kösser. So gebe es sehr interessante Unternehmensanleihen in Lateinamerika. Dies flexibel in eine Investment-Strategie mit einzustreuen bringe einen absoluten Mehrwert. Zudem lege Schroders mittlerweile einen Schwerpunkt auf das Thema Nachhaltigkeit. „Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) ist keine Öko-Spinnerei, sondern die Erfahrung, dass Unternehmen, die langfristig denken und planen, erfolgreicher sind“, erklärt Melanie Kösser.

Einig sind sich alle Experten, dass passive Anlageprodukte auf Dauer nicht das Maß der Dinge sein könnten, wenn es darum geht, erfolgreich an der Börse zu agieren. Dabei nennen sie vor allem zwei Argumente: Manche Themen und Regionen, in denen noch besonderes Wachstum möglich ist, ließen sich mit Indexfonds nicht abbilden. Und zweitens: „Wie man mit ETFs (Shenzhen: 395013.SZ - Nachrichten) Überrenditen am Markt erzielt, hat mir noch niemand schlüssig erklären können“, sagt Markus Alefelder.

(MvA)