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Urlaub zu Hause: Die Panke - ein grünes Band durch Wedding
Berlin. Die Radtour beginnt mit einer Entdeckung. Im Netz hatte ich gelesen, dass man den Panke-Radweg über die Gerichtstraße in Wedding erreicht. Also bin ich am S-Bahnhof Wedding rechts die Lindower Straße hinuntergefahren, habe den Nettelbeckplatz überquert und bin dann auf gut Glück einigen Ausflüglern in die Höfe des Hauses mit der Nummer 23 gefolgt – und stehe plötzlich vor Wänden mit herrlich abgeblätterter Firmenreklame aus der Zeit des Übergangs vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Einen Spediteur namens A. Willig muss es hier einmal gegeben haben, das Unternehmen wurde 1889 gegründet. Auf einer anderen Wand kann ich noch entziffern, dass hier einmal „biegsame Wellen, Spiralen, Metallschläuche und Klaviersaitendrähte“ hergestellt wurden. Auch die Metall-Lackiererei und Sandbläserei L. Schulte Co. hatte hier ihr Zuhause. Ich befinde mich in den ehemaligen Werkstätten des Nordens, die zur Zeit ihrer Gründung noch vor den Toren Berlins lagen. Die Industriegeschichte Weddings ist mit einem Mal sehr präsent – in kaum einem Haus hat sie sich so gut erhalten wie hier.
Durch die Höfe gelange ich an die Panke
Das liegt daran, dass der Eigentümer auf Luxussanierung verzichtet hat – und lieber der kreativen Szene und kleinen Unternehmen ein Biotop überlassen wollte. So gibt es auf den 16.500 Quadratmetern des Wohn- und Gewerbehofes die Fabrik 23, die liebevoll eingerichtete Lofts für Veranstaltungen vermietet. In Hof 5 hat die „Panke Gallery“ ihr Quartier, momentan ist sie geschlossen. Es gibt ei...
