Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.067,68
    -69,97 (-0,39%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.984,54
    -23,63 (-0,47%)
     
  • Dow Jones 30

    38.379,91
    -123,78 (-0,32%)
     
  • Gold

    2.345,00
    +2,90 (+0,12%)
     
  • EUR/USD

    1,0693
    -0,0011 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.795,23
    -1.556,96 (-2,50%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.406,26
    -17,84 (-1,25%)
     
  • Öl (Brent)

    82,95
    -0,41 (-0,49%)
     
  • MDAX

    26.337,03
    -287,99 (-1,08%)
     
  • TecDAX

    3.297,93
    +11,02 (+0,34%)
     
  • SDAX

    14.209,71
    -50,00 (-0,35%)
     
  • Nikkei 225

    38.460,08
    +907,92 (+2,42%)
     
  • FTSE 100

    8.039,35
    -5,46 (-0,07%)
     
  • CAC 40

    8.085,52
    -20,26 (-0,25%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.723,78
    +27,14 (+0,17%)
     

Untersuchung: Dramatische Folgen für Facebook-Moderatoren

Inhalte, die Gewalt oder Pornografie zeigen, werden auf Facebook streng gefiltert. Deshalb hat das soziale Netzwerk Mitarbeiter, die sich explizit um die Moderation solcher Inhalte kümmern. Dass viele Angestellten dabei an ihre Grenzen gehen, beweist eine Untersuchung der britischen Tageszeitung “The Guardian”. Demnach haben die Facebook-Moderatoren noch Monate später mit psychischen Auswirkungen zu kämpfen.

PARIS, FRANCE - SEPTEMBER 09: In this photo illustration, the Facebook logo is displayed on the screen of a smartphone in front of a computer screen displaying the logo of Facebook on September 09, 2019 in Paris, France. Several US states have launched antitrust investigations against web giants including Facebook and Google with the viewer their business practices, but also the collection and exploitation of personal data. In total, eight states have announced, via the attorneys general, the opening of an antitrust investigation against Facebook social media. (Photo by Chesnot/Getty Images)
Facebook verbuchte im zweiten Quartal 2019 einen Gewinn von 2,6 Milliarden US-Dollar. (Bild: Getty Images)

So sollen einige Mitarbeiter, die seit Jahren im Berliner Moderations-Center von Facebook tätig sind, “süchtig” nach grafischen Inhalten geworden sein und selbst eine private Kollektion an verstörendem Bildmaterial aufbewahrt haben. Das berichten Kollegen von ihnen. Andere seien ins rechte politische Spektrum abgedriftet, da sie so viel mit Hassreden und Fake News konfrontiert waren. Das hohe Arbeitspensum habe sie zudem runtergezogen.

Gruselig: Facebook weiß, wann Frauen zuletzt Sex gehabt haben

WERBUNG

Besonders schmerzliche Erinnerungen hinterließ das Abhören von privaten Konversationen zwischen Erwachsenen und Minderjährigen, die vom Algorithmus als potentiell sexuell eingestuft wurden. Solche Gespräche seien “verstörend und verletzend”, sagte ein Moderator. “Es gibt weiße Männer aus Europa und den USA, die Kinder auf den Philippinen schreiben, um im Austausch für zehn oder 20 Dollar Sex-Fotos zu bekommen.”

AUSTIN, TX - MARCH 5: Content moderators work at a Facebook office in Austin, Texas. (Photo by Ilana Panich-Linsman for The Washington Post via Getty Images)
Die Facebook-Moderatoren sind großem Stress ausgesetzt. (Bild: Getty Images)

“Verstoß gegen die Menschenrechte”

Ein anderer Mitarbeiter sprach von einem “Verstoß gegen die Menschenrechte”. “Man kann niemanden bitten, schnell zu arbeiten, gut zu arbeiten und verstörende Inhalte zu sehen. Die Dinge, die wir gesehen haben, sind einfach nicht richtig”, sagte er. Die Personen blieben anonym, da sie im Arbeitsvertrag von Facebook einen Passus unterzeichnen mussten, der es ihnen verbietet, darüber zu sprechen.

Teufelskreis: Netzwerk-Stress kann zu Sucht führen

Ein Betroffener beschrieb, dass seine Arbeit “im Prinzip ein Experiment” sei, da es so etwas zuvor noch nicht gegeben hat. Genau deshalb erhoben einige jetzt die Stimme: “Ich spreche darüber, da ich vermeiden möchte, dass andere Menschen in dieses Loch fallen.”

Das sagt Facebook zu den Vorwürfen

Im Rahmen einer “modernen Gesellschaft” gehe es nun darum, Mittel, Wege und Regeln zu finden, “um damit umzugehen.” Er möchte eine öffentliche Debatte über diesen Arbeitszweig anstoßen, da “die Menschen draußen nichts von uns und unserem Job wissen”. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sei es, mehr Mitarbeiter für diese Arbeit einzustellen.

Facebook Dating: So funktioniert die neue Tinder-Konkurrenz

Facebook erklärte in einer Stellungnahme, dass es das Wohlergehen seiner Moderatoren “sehr “ernst nehme. Psychologische Unterstützung und Technologie seien ein Teil davon. “Content-Moderation ist eine neue und herausfordernde Branche, daher lernen wir ständig dazu und sind bestrebt, die Art und Weise, wie sie verwaltet wird, zu verbessern”, heißt es in der Stellungnahme gegenüber dem “The Guardian”.

VIDEO: Facebook: Weniger Überwachung durch neues Tool