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Dax bleibt über 12.000 Punkten

Die Abstimmung über die US-Gesundheitsreform wird wohl erst nach deutschem Börsenschluss erfolgen. Deswegen bleiben die Anleger wohl zurückhaltend. Der starke Eurokurs dämpft außerdem die Kauflaune. Nur Infineon steigt.

Der Dax stieg zuletzt um 0,2 Prozent und lag bei 12.064 Zählern. Das Plus ist aber gering, die Anleger scheinen vorsichtig zu sein. Der Grund: Zweifel an der schnellen Umsetzbarkeit der Wahlversprechen des US-Präsidenten Donald Trump. Auch der Dow Jones stieg im Laufe des Tages, vollführte am Ende aber eine Seitwärtsbewegung und notierte bei 20.661 Punkten.

Höhenflüge gab es stattdessen bei Infineon Technologies. Zuletzt stiegen die Wertpapiere des Unternehmens um 9,35 Prozent in die Höhe. Der Grund: Infineon erwartet einen stärkeren Anstieg von Umsatz und Ergebnis als bisher. Ein Umsatzplus von ganzen acht Prozent wird im zweiten Geschäftsquartal erwartet.

Der stärkere Eurokurs, der zuletzt um 0,15 Prozent zum Dollar stieg, könnte dagegen ein Grund für den langatmigen Dax sein. Ein starker Euro kann nämlich Nachteile für die Exportwirtschaft bergen.

Der MDax veränderte sich zuletzt um leichte 0,5 Prozent ins Plus, der SDax stieg um 0,2 Prozent. Im MDax stieg Rheinmetall zuletzt rasant in die Höhe, zuletzt um satte 4,04 Prozent. Der Konzern schloss im Rennen um einen milliardenschweren Auftrag der Bundeswehr ein Bündnis mit dem Elektronikkonzern Rohde & Schwarz. Die Bundeswehr will Funksysteme erneuern und damit tausende Bundeswehr-Fahrzeuge umrüsten.

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Im Mittelpunkt des heutigen Interesses steht dennoch weiterhin das Gezänk um die Gesundheitsreform des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Am Donnerstag war eine Abstimmung im Repräsentantenhaus verschoben worden, da die Erfolgschancen unklar waren. Trump verlangte daraufhin ultimativ ein Votum am Freitag. „Scheitert er, dürften die Märkte auch die Umsetzung einer großen Steuerreform oder eines umfangreichen Infrastrukturprogramms infrage stellen“, betonte Commerzbank-Analyst Lutz Karpowitz.

Experten zufolge fehlt Trump bei einer Ablehnung finanzieller Spielraum für seine geplanten „phänomenalen“ Steuersenkungen und billionenschweren Infrastruktur-Investitionen. Selbst bei einer Zustimmung des Repräsentantenhauses sei „Trumpcare“ noch nicht in trockenen Tüchern, warnte Commerzbank-Analyst Lutz Karpowitz. „Denn es bleibt immer noch die Hürde im Senat, der nächste Woche abstimmen soll. Und dort ist die Sache keineswegs einfacher.“ Die Abstimmung wird nach deutscher Zeit allerdings erst in der Nacht zum Samstag fallen.

Zuletzt lag RWE mit einem Plus von 1,71 Prozent auf Platz zwei der Gewinner des Dax, gefolgt von dem scheinbar vielversprechendem Pharmakonzern Merck mit 1,66 Prozent im Plus. Ein neues Krebsmittel soll bald auf dem US-Markt verkauft werden – der Markt der EU ist noch nicht freigegeben, werde aber womöglich folgen.

Das Schlusslicht war zuletzt die Deutsche Bank mit 1,43 Prozent im Minus, gefolgt von der Allianz mit einem Minus von 1,02 Prozent.

Auf der Konjunkturseite stehen die Stimmungsbarometer der deutschen und europäischen Einkaufsmanager auf dem Terminplan. Aus den USA werden die Auftragseingänge für langlebige Güter erwartet.

KONTEXT

Das Prinzip festverzinslicher Wertpapiere

Zinsen und Rückzahlung

Festverzinsliche Anleihen haben einen fixen Zinskupon, der sich auf den Nominalbetrag von 100 Prozent, also zum Beispiel 1 000 Euro, bezieht. Zu diesem Betrag werden die Papiere am Ende der Laufzeit zurückbezahlt. Bei einem Kurs von 100 Prozent entspricht also die Rendite dem zugesicherten Zins.

Kurse und Renditen

Während der Laufzeit werden Anleihen gehandelt, deshalb schwanken die Kurse, die in Prozent angegeben werden. Der Rückzahlungswert bleibt unverändert bei 100 Prozent. Die Zinskupons, die sich auf den Nominalwert beziehen, verändern sich ebenfalls nicht. Weil Zinszahlungen und Tilgungen gleichbleiben, sinkt die Rendite für Neueinsteiger, wenn die Kurse steigen. Umgekehrt ist es genauso: Wenn die Kurse fallen, dann steigen die Renditen für Investoren, die neu zugreifen und bis zur Fälligkeit halten.

Renditeentwicklung

Entwicklung - Die Kurse vieler Anleihen - vor allem die von Staatsanleihen im Euro-Raum und in Japan - sind so stark über 100 Prozent gestiegen, dass Anleger trotz der Zinsen weniger Geld wiederbekommen, als sie angelegt haben. Somit sind die Renditen für Neueinsteiger sogar negativ. Das geht umso schneller, weil die Kupons stetig sinken. So haben zweijährige Bundesschatzanweisungen in Deutschland seit dem 20. August 2014 einen Kupon von null Prozent, seit dem 21. Januar 2015 gilt das auch für fünfjährige Bundesobligationen und seit dem 13. Juli 2016 auch für die neue zehnjährige Bundesanleihe.