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Unmut über Banken wächst: Kunden reichen mehr Beschwerden bei der Bafin ein

Die Zahl der Beschwerden steigt von Jahr zu Jahr: der Deutsche Verbraucher haben sich 2020 in mehr als 9500 Fällen an die Finanzaufsicht gewandt. Oft ging es um Konten und Kreditkarten.

Die Zahl der Beschwerden bei der Bafin stieg um zwölf Prozent. Foto: dpa
Die Zahl der Beschwerden bei der Bafin stieg um zwölf Prozent. Foto: dpa

Die deutschen Bankkunden werden immer kritischer gegenüber Banken. Die Zahl der Beschwerden zu Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten, die Verbraucher bei der Finanzaufsicht Bafin einreichen, steigt weiter. Im vergangenen Jahr gab es 9547 Eingaben, wie die Bafin auf Handelsblatt-Anfrage mitteilte. Das ist ein Plus von zwölf Prozent.

2019 hatte die Bafin 8525 Eingaben registriert, fast 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dabei ging es fast ausschließlich um Beschwerden. Ein kleiner Teil der Eingaben, 117, waren allgemeine Anfragen.

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2020 meldeten sich laut Bafin – wie schon in den Jahren zuvor – die meisten Kunden wegen alltäglich genutzter Bankprodukte, so die Finanzaufsicht. Die häufigsten Gründe für Beschwerden ergaben sich demnach aus Girokonten sowie Pfändungsschutzkonten, Kreditkarten, Überweisungen, Krediten und Nachlassangelegenheiten.

Zudem ging es um Zinsanpassungsklauseln in langfristigen Sparverträgen. Im Streit über die korrekte Zinsberechnung in solchen Sparverträgen laufen bereits einige Klagen, teils von Verbraucherschützern initiiert. Die Bafin versucht, die Geldhäuser, vor allem Sparkassen, zu Nachzahlungen zu zwingen.

Die Folgen der Coronakrise auf das Bankgeschäft spielten dagegen kaum eine Rolle. Die Zahl der Beschwerden im Zusammenhang mit Covid-19 lag nur bei 105.

Bafin greift ein, wenn viele Verbraucher betroffen sind

Wenn Verbraucher sich bei der Finanzaufsicht beschweren, können sie allerdings nicht damit rechnen, dass daraus direkt etwas folgt. Die Bafin prüft die Beschwerden, die rechtlich gesehen Petitionen sind, und greift ein, „wenn sie einen Verstoß gegen die einschlägigen Regeln feststellt und dieser Verstoß die Interessen einer Vielzahl von Verbrauchern gefährdet“, erklärt die Behörde die Funktionsweise der Beschwerden.

Aus Sicht der Bafin „können Kundenbeschwerden zum Beispiel dazu beitragen, Missstände bei beaufsichtigten Unternehmen oder schweres Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter aufzudecken – und dem ein Ende zu setzen“, heißt es im „Bafin-Journal“ vom März vergangenen Jahres. Die Beschwerde eines Einzelnen könne daher für eine Vielzahl von Verbrauchern nützlich sein.

2019 waren 636 Beschwerdefälle erfolgreich, in 21 Fällen nahm die Bafin gegenüber dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags Stellung.