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Uniper-Rettung ohne finnischen Beitrag: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Als sich Fortum vor zweieinhalb Jahren anschickte, den Versorger Uniper ganz zu übernehmen, regte sich in der Belegschaft massiver Widerstand. Die Arbeitnehmervertreter um Aufsichtsrat Siegfried Seegeratz drängten in einem offenen Brief die finnische Regierung, von dem Vorhaben abzulassen. Fortums Übernahme habe jetzt schon “Uniper als Unternehmen schwer geschädigt”.

Der Vorstoß blieb erfolglos und Fortum setzte sich durch. Uniper sei wegen “seiner Position bei Gas” ein hochattraktives Geschäft, das für “Stabilität und Versorgungssicherheit” stehe, befand der damalige Fortum-Chef Pekka Lundmark. Jetzt, wo Russland den Hahn zudreht, muss der von Fortum eingesetzte Vorstand um Staatshilfe bitten. In Berlin, denn aus Helsinki ist kein Euro zu erwarten.

Bundeskanzler Olaf Scholz signalisierte bereits die Bereitschaft einzuspringen. Bei den Bedingungen für eine Rettung gilt es für die Koalition allerdings aufzupassen. Eine Lehre aus den Bankenrettungen der Finanzkrise besteht darin, dass in einem Bailout auch die Schlüssel vom Eigentümer übernommen werden müssen. Sonst tut man nichts anderes, als Verluste zu sozialisieren, nachdem Gewinne privat verbucht wurden.

JÜNGSTE NACHRICHTEN:

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  • Siemens muss wegen des Wertverlustes der Tochter Siemens Energy eine Abschreibung über 2,8 Milliarden Euro vornehmen. Der Industriekonzern reagiert auf eine erhebliche Abweichung zwischen Börsen- und Buchwert.

  • Novartis hält informierten Kreisen zufolge eine separate Börsennotierung der Generikasparte Sandoz für immer wahrscheinlicher. Das derzeit schwierige Umfeld für fremdfinanzierte Übernahmen erschwere einen potenziellen Kauf durch Beteiligungsgesellschaften, hieß es.

  • Mit der Drosselung der russischen Gaslieferungen sehen die Analysten der Deutschen Bank die Gefahr einer umgehend drohende Rezession in Deutschland - und auch das Risiko einer noch weiter ausufernden Teuerung.

  • Ein Hausjurist von Apple, der in führender Position für die Einhaltung der Regeln gegen Insiderhandel zuständig war, hat seinen Zugang zu Insiderinfos selbst für eigene Börsengewinne genutzt.

  • Julius Bär hat einen über 10 Jahre alten Rechtsstreit mit dem Insolvenzverwalter eines litauischen Unternehmens durch einen Vergleich beigelegt, in dessen Rahmen das Institut 105 Millionen Euro zahlen wird.

  • Sulzer schreibt den Großteil seiner Vermögenswerte in Polen und Russland ab verbucht eine einmalige Belastung in der Größenordnung von 125 bis 135 Millionen Franken.

AKTIENMÄRKTE | Die europäischen Börsen dürften auch die Freitagssitzung im Minus beginnen, der Dax-Future lag zuletzt 0,7% im Minus. In Asien hat die Börse in Taiwan Bärenmarkt-Terrain erreicht. An der Wall Street schloss der S&P 500 den vierten Tag in Folge im Minus. Die Index-Performance im H1 war mit einem Minus von 21% die schwächste seit 1970. “Wer glaubt, dass sich die Aktien bis zum Jahresende erholen können, geht davon aus, dass die Fed ihren Fokus auf die Preisstabilität ganz aufgibt”, sagte Seema Shah, Chefstrategin bei Principal Global Investors, im Gespräch mit Bloomberg-TV. Für den Handelsauftakt in New York sind beim S&P-500 Verluste von rund 1% zu erwarten.

RENTENMÄRKTE | Die Rendite 10j US-Treasuries ist zum Start des zweiten Halbjahrs unter die Marke von 3% gefallen. Der Markt preise die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer Rezession ein, erklärte Janet Rilling von Allspring Global Investments. Da die Inflation “ziemlich hoch bleiben wird, wird die Fed weiterhin aggressiv vorgehen”, so die Portfoliomanagerin. In Europa stehen heute die Inflationsdaten für die Eurozone im Fokus. Ökonomen rechnen für Juni mit 8,5% nach 8,1% im Mai. Gestern war die Sicherheit europäischer Staatspapiere kräftig gesucht, die Bund-Rendite fiel um 18 Bp. Händler reduzierten die Wetten auf die zu erwartende EZB-Straffung erheblich: Auf Sicht diesen Jahres wird nur noch ein Zinsanstieg von 145 Bp eingepreist, 13 Bp weniger als am Vortag und über 45 Bp weniger als Mitte Juni.

ROHSTOFFMÄRKTE | Die Ölpreise steuern auf den dritten Wochenrückgang in Folge zu, der Goldmarkt ebenfalls. Bitcoin erholt sich etwas, nachdem der Preis am Donnerstag um über 7% abgesackt und unter die Marke von $19.000 gefallen war.

TERMINE AM FREITAG

  • 10:00 VDMA, Auftragseingang Maschinen- und Anlagenbau Mai

  • 11:00 Bundesregierung, Kabinettssitzung u.a. zum Budget 2023, Berlin

  • 13:45 Bundesfinanzminister Lindner, Pk zum Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2023 und den Finanzplan bis 2026, Berlin

  • Ratingüberprüfungen für Finnland (S&P), Frankreich (S&P)

  • EU Rat der Europäischen Union, Tschechien übernimmt den Vorsitz (bis 31. Dezember)

ERWARTUNGEN ZU AUSGEWÄHLTEN WIRTSCHAFTSDATEN

  • 11:00 Euroraum Inflation Juni - Erw. 8,5% nach 8,1% im Mai

  • 16:00 USA ISM Verarbeitendes Gewerbe Juni - Erw. 54,5 nach 56,1 im Mai

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