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Uniper-Chef zu gesponserten Gala-Dinner in Nobel-Villa: „Wir gehen mit Steuergeldern maximal vorsichtig und bewusst um.“

Der Kraftwerksbetreiber Uniper steht in der Kritik: Einerseits bekommt der Konzern Staatshilfe, andererseits veranstaltet die Chefetage teure Partys. - Copyright: picture alliance/Friso Gentsch
Der Kraftwerksbetreiber Uniper steht in der Kritik: Einerseits bekommt der Konzern Staatshilfe, andererseits veranstaltet die Chefetage teure Partys. - Copyright: picture alliance/Friso Gentsch

Erst Steuermilliarden kassieren, dann ausgiebig Party machen: Der gerettete Gasimporteur Uniper steht seit einer Woche in der Kritik, weil das Unternehmen trotz der wohl schwersten Krise seiner Geschichte als großzügiger Sponsor der Fachmesse „Gastech“ auftritt. Diese Lobbyaktivitäten hatte sich Uniper etwa 400.000 Euro kosten lassen. Jetzt verteidigt Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach diese Sponsoring-Aktivitäten.

Man gehe mit dem Geld „maximal vorsichtig und bewusst“ um, sagte er in einem Interview mit dem Nachrichtenportal „The Pioneer“. „Wir sind uns bei Uniper sehr bewusst darüber, dass wir insolvent wären, wenn uns der deutsche Steuerzahler nicht helfen würde.“ Zugleich sagte Maubach, er könne nicht ausschließen, dass sein Unternehmen auch in nächster Zeit Anlass zur Kritik biete.

Hintergrund ist, dass Uniper in diesem Monat als Sponsor des Branchentreffens Gastech in Mailand auftrat. Der Konzern kam auch für ein Gala-Dinner am Rande der Messe auf. Maubach zufolge wurde der Vertrag dafür bereits im vergangenen Jahr beschlossen und bezahlt. Für Uniper sei die Frage gewesen, ob man die Gegenleistung in Anspruch nehme oder nicht. Das Treffen sie die wichtigste Messe, um verflüssigtes Erdgas zu kaufen. Die Teilnahme sei auch ein wichtiges Signal an Geschäftspartner und Mitarbeiter gewesen. Auf die Frage, ob er wieder so entscheiden würde, antwortete Maubach: „Diese Entscheidung: ja.“ Es sei aber richtig, von Uniper zu fordern, verantwortungsvoll mit dem Geld der Steuerzahler umzugehen.

Uniper-Chef will keine Geschäfte mehr mit Russland

Wie Uniper in Zukunft mit Sponsorings verfahren will, ist noch nicht entschieden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Düsseldorfer Konzern war in dieser Woche auch einer der Sponsoren für ein Fest der NRW-Landesvertretung in Berlin. Der Vertretung zufolge sagte Uniper im Frühjahr zu, die Veranstaltung mit 10.000 Euro zu unterstützen. Insgesamt gab es demnach 65 Partner.

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Uniper ist der wichtigste deutsche Gasimporteur. Der Konzern ist in Schieflage geraten, weil Russland praktisch kein Gas mehr nach Deutschland pumpt, Uniper seine langfristigen Verträge aber erfüllen muss und sich das fehlende Gas teuer auf dem Markt kauft. Das Pipelinegas aus Russland war vergleichsweise günstig zu haben. Wegen der ausbleibenden Gaslieferungen wirft der Westen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, Energie als Waffe einzusetzen. Der Kreml hat dies zurückgewiesen.

Maubach geht unterdessen nicht davon aus, mit dem russischen Staatskonzern Gazprom wieder Geschäfte zu machen. „Ich glaube, diese Geschäftsbeziehung ist zerbrochen.“ Er kreide sich an, auch nach dem Beginn des Ukraine-Krieges Gazprom als zuverlässigen Lieferanten verteidigt zu haben. „Und heute stehen wir da vor den Scherben dieser Geschäftsbeziehung.“ Uniper werde mit aller Macht versuchen, die Verträge mit Gazprom vor Schieds- und Zivilgerichten durchzusetzen und sich das Geld zurückzuholen.

cri/DPA