Unions-Politiker: Flüchtlinge vom griechischen Festland aufnehmen
BERLIN (dpa-AFX) - Deutschland sollte nach Ansicht des menschenrechtspolitischen Sprechers der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Brand, Flüchtlinge vom griechischen Festland aufnehmen. Er habe Innenminister Horst Seehofer (CSU) seine Meinung mitgeteilt, "dass Deutschland möglichst gemeinsam mit anderen EU-Staaten - notfalls zunächst auch alleine - 5000 Flüchtlinge vom griechischen Festland aufnehmen sollte", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag dem SWR. Das sei dringend notwendig nach allem, was dort "jahrelang passiert und ignoriert" worden sei.
Brand betonte, dass es sich bei den 5000 Menschen um Flüchtlinge handeln müsse, die bereits ein Asylverfahren in Griechenland durchlaufen haben. Denn: "Es darf natürlich auch nicht das Signal gesendet werden, dass Europa erst reagiert, wenn man selbst die Flüchtlingslager anzündet." Mit Blick auf die Zustände im Lager Moria sagte Brand, die Menschen seien dort in den letzten Jahren "schlechter als bei uns das Vieh" behandelt worden.
Bei offensichtlich gelegten Bränden in der Nacht zum Mittwoch war das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos fast vollständig zerstört worden. Dort waren statt der vorgesehenen 3000 Migranten mehr als 12 000 untergebracht.