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UniCredit drohen von der EZB wohl höhere Kapitalanforderungen

(Bloomberg) -- Der UniCredit SpA drohen informierten Kreisen zufolge im nächsten Jahr höhere Kapitalanforderungen. Wie zu hören ist, will die Aufsicht sicherstellen, dass die Sicherheitspolster der Mailänder Großbank bezüglich Risiken aus dem russischen Krieg in der Ukraine und einer Eintrübung der Konjunktur ausreichen.

Die Europäische Zentralbank habe dem Vernehmen nach UniCredit gegenüber angedeutet, dass sie eine Anhebung der so genannten Säule-2-Anforderungen in Erwägung zieht, die derzeit bei 1,75% liegt. Das berichten mit der Situation vertraute Personen, die nicht namentlich genannt werden wollen. Veränderungen dieser Quote erfolgen normalerweise in Schritten von 25 Basispunkten, so dass ein Niveau von 2% der risikogewichteten Aktiva möglich wäre.

Über den Säule-2-Mechanismus kann die EZB einzelne Banken zwingen, mehr Kapital zu halten, wenn sie der Meinung ist, dass das Risikoprofil der Bank dies erforderlich macht. Eine Erhöhung der Quote könnte auch als Warnung für andere Banken dienen, da UniCredit-Chef Andrea Orcel derzeit eine besonders großzügige Ausschüttungspolitik verfolgt.

Die Kapitalausstattung der HVB-Mutter UniCredit liegt derzeit weit über den gesetzlichen und bankspezifischen Anforderungen. Eine Erhöhung der Säule 2-Anforderung dürfte die Ausschüttungsfähigkeit der Bank somit nur geringfügig beeinträchtigen. Ende letzten Jahres hatte UniCredit angekündigt, zwischen 2021 und 2024 mindestens 16 Milliarden Euro über Dividenden und Aktienrückkäufe auszuschütten.

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UniCredit bestätigte am späten Freitag, dass sich die Anforderungen der zweiten Säule “geringfügig erhöhen könnten”. Die Bank fügte hinzu, sie erwarte keine Auswirkungen auf die “Ausschüttungsambitionen für 2022 und die Zukunft, den Finanzierungsplan und die Kapitalziele”. Diese blieben wie im Ausblick der Bank formuliert.

Die Bank werde den Markt informieren, sobald sie die formelle Entscheidung der EZB erhalte, so die Bank. Ein Sprecher der EZB lehnte eine Stellungnahme ab.

Banken können die Anforderungen der EZB mit einer Mischung aus hartem Kernkapital (Common Equity Tier 1) und verschiedenen Arten von nachrangigen Anleihen erfüllen. Derzeit muss die UniCredit über eine CET1-Quote von knapp über 9% verfügen. Ende September lag der Wert hingegen bei 15,4%, damit verfügt die Bank über etwa 20 Milliarden Euro mehr Eigenkapital als gefordert.

Verschlechterte Aussichten

UniCredit hat sein Russland-Geschäft zwar weitgehend abgeschrieben, ist aber immer noch mit 3 Milliarden Euro an grenzüberschreitenden Forderungen in dem Land engagiert. Über sein Geschäft in Italien, die HVB in Deutschland und die Bank Austria in Österreich ist das Geldhaus überdies gerade einigen der Märkte ausgesetzt, die am stärksten von der europäischen Gaskrise betroffen sind.

Die Risikoprüfung der Zentralbank — Kennern der bankaufsichtlichen Buchstabensuppe bekannt als Srep — dürfte bereits nächste Woche abgeschlossen sein, heißt es. Die Banken können sich zu der Bewertung der EZB äußern, bevor diese endgültig ist.

UniCredit ist nicht die einzige Bank, die sich auf höhere Anforderungen einstellt. Die österreichische Raiffeisen Bank International, die ebenfalls eine große russische Tochter hat, sagte letzten Monat, dass sie eine Erhöhung der Säule 2 erwarte. Auch BNP Paribas und Deutsche Bank dürften Kapitalaufschläge erhalten, diese allerdings wegen ihrer Geschäfte im Bereich Leveraged Finance, wie Bloomberg kürzlich berichtete.

Überschrift des Artikels im Original:UniCredit Facing Higher ECB Capital Requirement as Risks Mount

(Wiederholung von Freitag.)

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