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Unfaire Influencer Bezahlung: Lohngefälle zwischen schwarz und weiß

Den Betreibern des Accounts @influencerpaygap geht es darum, die ungleiche Bezahlung zwischen weißen und schwarzen Influencern sichtbar zu machen. Das resultiert in ersten sichtbaren Erfolgen.

Die Seite @influencerpaygap macht Einkommensunterschiede zwischen weißen und schwarzen Influencern sichtbar. (Symbolbild: Getty)
Die Seite @influencerpaygap macht Einkommensunterschiede zwischen weißen und schwarzen Influencern sichtbar. (Symbolbild: Getty)

Auf der Instagram-Seite @influencerpaygap berichten Influencer seit gut einem Monat von ihren Berufserfahrungen. In einem Interview mit der Website The Verge sagte Gründerin Adesuwa Ajayi: “Wir wenden uns spezifisch an nicht-schwarze Influencer, die die Seite als eine Chance zur Transparenz zu nutzen.” Es passiere all zu schnell, sich unter Wert zu verkaufen, wenn man nicht wisse, was andere verdienten.

“Es ist so leicht, kein Selbstbewusstsein zu haben, wenn man seinen Wert aushandelt. Ich wollte einen Ort schaffen, aus dem Leute Selbstbewusstsein schöpfen können.” Je mehr Information für alle einsehbar sei, desto einfacher sei es für schwarze Influencer, die Marken in die Verantwortung zu nehmen. Besonders diese Branche ist dafür bekannt, in Sachen Einkommen und Vertragsbedingungen sehr undurchsichtig zu agieren.

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Die Idee für den Transparenz-Account hatte Ajayi, die für die Agentur “AGM” arbeitet und dort für das Management der Influencer zuständig ist, nachdem sie schon mehrere Jahre mit schwarzen Influencern gearbeitet hatte. Anonym können nun Influencer ihre Details an Ajayi schicken. Darin enthalten sollten die Informationen zu ihrem Einkommen, dem Projekt, ihrer Engagement-Rate und ihrer Hautfarbe sein. Seitdem erhält Ajayi fast einhundert Nachrichten am Tag. The Verge erzählte sie, die Erfahrungsberichte hätten ihr schon “zahlreiche schlaflose Nächte” bereitet.

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Käse gegen Arbeit

Das Thema scheint einen Nerv getroffen zu haben, denn mittlerweile folgen dem Account über 31.000 User. Kein Wunder, schließlich offenbaren die dort geteilten Erfahrungsberichte eine erschreckende Diskrepanz in der Entlohnung weißer und schwarzer Influencer. Eine Influencerin erzählte The Verge, dass sie für einen Model-Job proTag 100 Pfund gezahlt bekam. Erst, nachdem sie ihre ausschließlich weißen Kolleginnen in einer Pause befragt hatte, erfuhr sie, dass diese das zehnfache Salär erhielten.

Andere berichten von ähnlichen Erfahrungen. Oft würden sie für ihre Arbeit mit lächerlichen Summen oder nur mit Waren entlohnt. Diese Userin erzählte von einem Angebot, in dem sie für ihre Posts in “Wein und Käse” bezahlt werden sollte.

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Erste Ergebnisse zeigen sich

Mehr als 300 Beiträge gibt es auf der Seite inzwischen zu lesen. Und es gibt erste Ergebnisse der angestoßenen Diskussion. Denn nach einem offenen Brief an die Influencer Marketing Plattform “Fohr” begann dort offensichtlich ein Umdenken. Unter dem Hashtag #OpenFohr beschloss die Firma, nicht nur einen Dialog zu beginnen, sondern auch ihre Quartals-Zahlungen öffentlich und transparent zu machen, in denen alle Influencer aufgelistet sind, die für die Plattform Aufträge übernommen haben.

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Ein erster Schritt scheint also getan zu sein. Adesuwa Ajayi freut sich über die rege Interaktion auf ihrem Account: "In einer Branche, die noch relativ jung ist, hoffen wir, dass Influencer und Content Creator mit allen nötigen Informationen versorgt werden, um mehr einzufordern.” Dazu äußerte die @influencerpaygap-Gründerin auch die Hoffnung, dass die Marken selbst ebenfalls auf eine verbesserte und gerechtere Zusammenarbeit hin arbeiten.

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