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Ein neuer Vorstand will das Schnaps-Imperium Underberg aus der Krise führen

Die Traditionsmarke Underberg wird einer Gesichtsstraffung unterzogen.  - Copyright: Arne Dedert/picture alliance via Getty Images
Die Traditionsmarke Underberg wird einer Gesichtsstraffung unterzogen. - Copyright: Arne Dedert/picture alliance via Getty Images

Underberg gehört zu den traditionsreichsten Spirituosenherstellern in Deutschland. Das Familienunternehmen mit Sitz in Rheinberg am Niederrhein ist für Klassiker wie den namensgebenden Underberg oder Asbach Uralt bekannt. Doch der Hersteller befand sich aufgrund sinkender Absatzzahlen jahrelang in der Krise. 2024 und 2025 laufen zudem Unternehmensanteile in Höhe von 85 Millionen Euro aus. Seit zwei Jahren ist der Finanzexperte Michael Soehlke deshalb als Feuerwehrmann im Vorstand. Im Gespräch mit dem "Handelsblatt" erklärt er, wie er das Familienunternehmen retten will.

Soehlke ist für die Neuausrichtung des 176 Jahre alten Unternehmens gekommen. Und das scheint auch zu klappen: "Der deutsche Markt für Kräuterbitter und Spirituosen hat insgesamt zu kämpfen, aber Underberg gewinnt dagegen kontinuierlich Marktanteile", so der 44-Jährige im "Handelsblatt". Den Geschäftszahlen zufolge haben die Marke und der Weinbrand Asbach Urlalt weltweit ihren Umsatz um über 20 Prozent steigern können. Der Umsatz der Underberg-Gruppe mit über 60 Eigen- und Vertriebsmarken stieg demnach ebenfalls um 17,5 Prozent auf 141 Millionen Euro. „Unser Ziel ist, von den hohen Schulden herunterzukommen“, betont Soehlke.

So will Soehlke das Unternehmen aus der Krise führen

2021 wurde das Werk in Berlin geschlossen und die Produktion nach Rüdesheim verlagert. Zudem wurde die Belegschaft aufgestockt. Im Vordergrund stehen für den Finanzexperten nun die Produktinnovation und die Auffrischung der Marke. "Wir brauchen keine Jasager, sondern Leute, die neue Ideen voranbringen", so das Vorstandsmitglied im "Handelsblatt".

Dazu gehört es auch, endlich die jüngere Zielgruppe zu erreichen. Konkurrent Jägermeister hat es erfolgreich vorgemacht, dient jedoch nicht als Vorbild: "Underberg als Party-Nachtgetränk zu positionieren, darauf liegt nicht unser Hauptfokus." Stattdessen will Soehlke die Marke eher "als Getränk für Momente des Hier und Jetzt wie Outdoor-Aktivitäten" etablieren. Das Unternehmen arbeitet hierfür neuerdings auch mit Street-Art-Künstlern und Influencern zusammen.

Der Schuldenberg bleibt hoch

Die Neuausrichtung der Traditionsmarke war dringend nötig. Die Absatzzahlen sind über die Jahre stetig gesunken. Früher zählte das Unternehmen über 1000 Mitarbeiter. Heute sind es knapp 200, wie das "Handelsblatt" berichtet. Der Absturz der Marke hängt Soehlke zufolge jedoch auch mit dem Verkauf der Beteiligung bei der Sektkellerei Schlumberger zusammen: „Das waren mehr als 220 Millionen Euro Umsatz.“ Hinzu kommt der Abgang des französischen Spirituosenherstellers Rémy Cointreau aus dem Vertriebs-Joint-Venture.

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Nun befindet sich Underberg wieder auf einem guten Weg – doch die Schulden bleiben hoch. Auf die Frage, ob das Unternehmen trotz des hohen Schuldenbergs auch in Zukunft zu 100 Prozent der Familie gehören wird, antwortet Soehlke: "Selbstverständlich!", fügt jedoch hinzu: "Wenn sich irgendwann Chancen ergeben, etwa im Ausland zu expandieren – warum dann nicht mit einem Partner weiter wachsen?"

kh