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Umfrage: Mehrheit für Öffnung der Hotels und Restaurants zu Ostern

BERLIN (dpa-AFX) - Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen wünscht sich eine Mehrheit der Deutschen eine Öffnung der Hotels und Restaurants zu Beginn der Osterferien. Dies ergab eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Die Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig Holstein und Niedersachsen machten am Sonntag den konkreten Vorschlag, auch hierzulande Urlaub über Ostern zu ermöglichen. Erlaubt sein soll dies aber nur im eigenen Bundesland und nur für Selbstversorger mit eigenen sanitären Anlagen

- etwa in Ferienwohnungen, Ferienhäusern oder Wohnmobilen.

Kurzurlaub in Deutschland ist nach den geltenden Corona-Regelungen nicht möglich. Für Kopfschütteln hatte daher die Entscheidung der Bundesregierung gesorgt, unter anderem Mallorca für Urlaubsreisen über Ostern zu öffnen. Nach Auslaufen der Reisewarnung für die Balearen vor einer Woche fliegen nun mehrere Airlines wieder dorthin.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagte: "Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb die Bundesregierung einen Urlaub auf Mallorca für sicherer hält als ein Osterwochenende mit Testpflicht in einer Ferienwohnung an Nord- oder Ostsee." Klar sei jedoch, man müsse angesichts bundesweit steigender Infektionszahlen weiter vorsichtig und achtsam sein. Voraussetzung für einen Urlaub im eigenen Land wäre dem Küstenländer-Vorschlag zufolge ein negativer Antigen-Test kurz vor der Anreise.

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Laut der YouGov-Umfrage plädieren 52 Prozent dafür, Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben die Öffnung mit geeigneten Hygiene- und Abstandsregeln wieder zu erlauben. 14 Prozent sind gar für eine unbeschränkte Öffnungsmöglichkeit. Nur 25 Prozent der Befragten meinen, die Hotels sollten auch in den Osterferien geschlossen bleiben. 9 Prozent machten keine Angaben.

Bei Restaurants, Biergärten, Kneipen und Cafés sind rund drei Viertel der Befragten für eine Öffnung. 32 Prozent sagen, nur im Außenbereich sollten unter bestimmten Auflagen zu Ostern wieder Gäste bewirtet werden können. Weitere 34 Prozent sind dafür, auch den Innenbereich mit Auflagen zu öffnen. 11 Prozent wollen den Gastwirten die Öffnung ohne Auflagen erlauben. Nur 16 Prozent sagen, Restaurants und Kneipen sollten geschlossen bleiben.

In einer Woche beginnen in den meisten Bundesländern die Osterferien. Von der Anfang März von Bund und Ländern beschlossenen Öffnungsstrategie blieb das Gastgewerbe weitgehend ausgenommen. Die angeschlagene Branche fühlt sich im Stich gelassen und dringt seit Wochen auf eine Perspektive.

Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz warnte, es sollte aus seiner Sicht zu Ostern "besser keine große Reisewelle geben. Das können wir uns in der aktuellen Infektionslage einfach nicht leisten", sagte Scholz der "Bild am Sonntag". Sollten viele Menschen im großen Stil Osterurlaub machen, "gefährdet das den Sommerurlaub von uns allen". Zwei mögliche Ausnahmen nannte der Vizekanzler aber. So sollten Familienbesuche über die Feiertage möglich sein. Und: "Vielleicht kann man innerhalb eines Landes ermöglichen, dass Ferienwohnungen genutzt werden können."

Letzteres schlägt auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff vor. "Im Hinblick auf die Osterferien könnte für Landeskinder autarker Urlaub möglich sein - also innerhalb der Grenzen Sachsen-Anhalts, etwa im Harz", sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". "Das betrifft Ferienwohnungen wie Camping-Urlaub", fügte er hinzu.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will zumindest Ausflüge über Ostern erlauben. Man müsse Möglichkeiten schaffen, "dass die Menschen in den anstehenden Osterferien bei uns wandern und in einem Gartenlokal einkehren können, statt nach Mallorca zu fliegen und am Ballermann zu feiern", sagte sie der Zeitung. Dreyer will sich bei der Schalte am Montag für "flexiblere Lösungen im Sinne von Modellkommunen und -landkreisen" einsetzen. In engen Grenzen könne es Lockerungen geben, "wenn der Inzidenzwert dort unter 100 liegt und ein lückenloses Test- und Kontakterfassungssystem vorliegt und die Kontrolle sichergestellt ist".

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte hingegen: "Wir bitten die Bevölkerung, keine Urlaubsreisen anzutreten." Thüringen hat bundesweit die höchsten Inzidenzwerte. "Wer in dieser Phase der Pandemie glaubt, dass man ungetestet ganze Urlaubsregionen freigeben kann, ist nicht auf der Höhe der Zeit", warnte Ramelow in der Zeitung.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht bei der Debatte um Osterurlaub noch viele Fragen offen. Der CSU-Chef forderte vom Robert Koch-Institut (RKI) eine Prognose für die Infektionszahlen. Söder betonte, er könne verstehen, dass die Menschen Urlaub machen wollten und er sehe auch, dass sich die Debatte wegen der Reisen nach Mallorca verändert habe. Damit die Relation gewahrt bleibe, brauche es in jedem Fall eine Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer und verbindliche Quarantäne-Regeln. Zugleich müsse geschaut werden, wie das RKI die Infektionsgefahr für Urlaube in Ferienwohnungen und Ferienhäusern einschätze.