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Umfrage: Jugend in großer Sorge um Azubi-Stellen

Ein Schornsteinfegerlehrling beim Putzen eines Kamins. Viele junge Menschen in Deutschland fürchten, dass sie in der Pandemie keinen Ausbildungsplatz finden.
Ein Schornsteinfegerlehrling beim Putzen eines Kamins. Viele junge Menschen in Deutschland fürchten, dass sie in der Pandemie keinen Ausbildungsplatz finden.

Im Corona-Jahr 2020 wurden so wenig Ausbildungsverträge abgeschlossen wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung. Wie sind die Erwartungen der jungen Leute aktuell?

Gütersloh (dpa) - Viele junge Menschen in Deutschland sind in großer Sorge, dass sie in der Pandemie keinen Ausbildungsplatz finden. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten, repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervor.

Rund 71 Prozent von gut 1700 Befragten zwischen 14 und 20 Jahren sehen ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt durch Corona verschlechtert. Bei Jugendlichen mit niedriger Schulbildung sind es sogar 78 Prozent. Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) war bei der Befragung im Februar und März der Auffassung, dass die Politik wenig bis gar nichts für junge Leute tut, die einen Ausbildungsplatz suchen.

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Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnte vor einer «verlorenen Generation». Rund 190.000 Jugendliche suchten laut Bundesarbeitsagentur aktuell einen Ausbildungsplatz, ohne eine echte Alternative zu haben, sagte DGB-Vorstand Anja Piel in Berlin. Hinzu komme eine unbekannte Zahl von Schulabgängern, die nicht bei den Agenturen registriert seien, auf eigene Faust suchten «oder im schlimmsten Fall bereits aufgegeben haben». Wegen der Pandemie gebe es keine Präsenzveranstaltungen zur Berufsorientierung in den Schulen und kaum persönliche Beratung. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze sinke jedes Jahr. Die Bundesregierung dürfe nicht tatenlos zusehen, wie in diesem zweiten Corona-Jahr eine ganze Generation von Schulabgängern auf der Strecke bleibe.

Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge war schon im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gefallen. Nur noch 465.200 Menschen begannen 2020 eine Lehre - ein Minus von 9,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt Mitte April gemeldet hatte. Selbst in Zeiten der Finanzkrise 2008 war der Einbruch nicht so drastisch ausgefallen.

Wer demnächst ein Studium anfangen möchte, sieht die Situation dagegen laut Bertelsmann-Umfrage deutlich positiver. Lediglich ein knappes Viertel der Befragten hält die Chancen auf einen Studienplatz infolge der Pandemie für beeinträchtigt.

Man müsse jedem eine Ausbildungsperspektive geben, forderte die Stiftung. Das sei eine Frage der Chancengerechtigkeit und diene der Fachkräftesicherung. Es zeige sich, dass eine Ausbildung nach wie vor sehr attraktiv sei: 41 Prozent der 14- bis 20-Jährigen, die noch eine allgemeinbildende Schule besuchen, möchten auf jeden Fall eine Ausbildung machen. Weitere 36 Prozent sind noch unentschieden.

Jugendliche, die ihren Ausbildungsplatz schon angetreten oder bereits eine Zusage erhalten haben, sind der Studie zufolge mit ihrer Wahl sehr zufrieden: Mehr als 80 Prozent geben auf einer fünfstufigen Skala die beiden positivsten Bewertungen ab.