Ukrainische Spitzenpolitiker erfreut über neues deutsches Waffenpaket

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BERLIN (dpa-AFX) -Angesichts der von der Bundesregierung zugesagten Lieferung weiterer Waffen an die Ukraine haben sich ukrainische Spitzenpolitiker erfreut gezeigt. "Jeder kann jetzt sehen, wie entschlossen Deutschland wirklich an der Seite der Ukraine steht", sagte der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, der "Welt am Sonntag". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) demonstriere mit diesem historischen Paket, dass die militärische Unterstützung fortgesetzt werde, solange es notwendig ist. Deutschland sei "zu einem der wichtigsten Freunde der Ukraine geworden".

"Natürlich brauchen wir Luftabwehr- und Raketenabwehrsysteme, um den Himmel zu schließen. Sie greifen jede Nacht verschiedene Städte an. Um voranzukommen, brauchen wir gepanzerte Fahrzeuge, Granaten, Munition und so weiter", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak. Was ihm gefalle, sei, dass Deutschland nun die Führung übernehme. Deutschland zeige, dass es den Moment der Geschichte verstehe.

Der aus seiner Zeit als Botschafter in Deutschland bekannte ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk zeigte sich erfreut über "diesen bedeutenden Beschluss der deutschen Regierung". Er merkte aber auch an, dass es sich nicht um neue Militärhilfen handele, "sondern um ein Hilfspaket von 2,7 Milliarden Euro aus dem bereits im März angekündigten finanziellen Rahmen von 8 Milliarden Euro bis 2032". Er bedaure es, "dass das gerade geschnürte Hilfspaket keine deutschen Marschflugkörper Taurus beinhaltet, um feindliche Ziele im Hinterland unschädlich zu machen und so zum Erfolg unserer Offensive beizutragen. Dieser Schritt wäre gerade jetzt dringend notwendig und naheliegend", so Melnyk.

Die Bundesregierung hatte der Ukraine vor einem Deutschlandbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und 4 Flugabwehrsysteme Iris-T-SLM bereitgestellt werden, wie das Verteidigungsministerium am Samstag in Berlin mitteilte.