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Ukrainekrieg beschert Uniper Rekordverlust von 40 Milliarden Euro

(Bloomberg) -- Folgen Sie uns auf @BBGaufDeutsch für Bloomberg-Nachrichten in deutscher Sprache.

Die Uniper SE schreibt mit einem Verlust von atemberaubenden rund 40 Milliarden Euro deutsche Wirtschaftsgeschichte. Der russische Würgegriff bei der Gasversorgung lässt den Versorger bereits seit Monaten ums Überleben kämpfen.

Der Nettoverlust von 40,3 Milliarden Euro lief in den ersten neun Monaten des Jahres auf, weil das Düsseldorfer Unternehmen gezwungen war, Gas zu weit höheren Preisen zu kaufen, als was mit Russland im Rahmen langfristiger Verträge vereinbart war. Uniper ist mit am stärksten von Moskaus Lieferkürzungen betroffen und braucht deshalb ein Rettungspaket der Bundesregierung, das bis Ende 2022 zu seiner Verstaatlichung führen wird.

“Um die Versorgungssicherheit der Kunden zu gewährleisten, kauft Uniper seit einiger Zeit Gasmengen zu deutlich höheren Preisen ein und hat dadurch bekanntlich erhebliche Verluste angehäuft”, erklärte Finanzchefin Tina Tuomela. “Dass dies massive Spuren in unserem Finanzergebnis hinterlässt, hat sich schon in den Halbjahreszahlen abgezeichnet. Die Umsetzung des Stabilisierungspaketes hat daher höchste Priorität.”

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Die realisierten Kosten für den Ersatz russischen Gas bezifferte der Konzern mit 10 Milliarden Euro. Zudem rechnet Uniper mit rund 31 Milliarden Euro künftigen Verlusten aus Bewertungseffekten bei Derivaten und Rückstellungsbildungen im Zusammenhang mit den russischen Gaskürzungen zum 30. September 2022.

Die Uniper-Aktie notierte am Donnerstag bis zu 3,8% im Minus. Seit Jahresbeginn hat sie 93% ihres Werts verloren.

Uniper gilt als essenziell für das deutsche Energiesystem. Eine Insolvenz des Konzerns könnte auf den Sektor einen Dominoeffekt haben. Uniper soll deshalb ein Hilfspaket in Höhe von 30 Milliarden Euro erhalten. Einige Analysten halten das geplante Paket, zu dem auch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Milliarden Euro gehört, für möglicherweise nicht ausreichend.

Der Staatssekretär im Finanzministerium Florian Toncar hat jedoch zugesichert, dass die Regierung die für den Betrieb erforderlichen Mittel sicherstellen wird. Das Paket steht noch unter Vorbehalt der Genehmigung durch die Europäische Union. Die Aktionäre müssen bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember zustimmen.

Uniper ist in zunehmendem Maße auf Kreditlinien der staatlichen KfW-Bank angewiesen. Das Unternehmen hat 14 Milliarden Euro einer Gesamtfazilität von 18 Milliarden Euro in Anspruch genommen, wie es am Donnerstag mitgeteilt hat. Es sei ungewiss, welche Finanzierungsbeträge man noch von der KfW benötigen werde und für wie lange.

“Unsere täglichen Verluste durch die Drosselung der Gaslieferungen sind im letzten Monat auf Null gesunken”, sagte Tuomela bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Zum Vergleich: Als die Preise im August in die Höhe schnellten, betrugen die täglichen Verluste mehr als 100 Millionen Euro. “Das ist positiv, aber wir wissen, dass es nur vorübergehend ist.”

Uniper bekräftigte, dass es für das Gesamtjahr ein “deutlich negatives” bereinigtes Nettoergebnis erwartet. Das Unternehmen sagte, es könne keinen detaillierteren Ausblick geben, “da ein hohes Maß an Unsicherheit über die in Zukunft tatsächlich erhaltenen Gasmengen und die relevanten Preisniveaus für Käufe besteht.”

In Bezug auf den Stromabsatz im nächsten Jahr teilte der Konzern mit, 95% des Absatzvolumens in Deutschland sei bei 20 Euro je Megawattstunde abgesichert. Für 2024 seien 90% des Volumens zu durchschnittlich 28 Euro gehedged, hieß es in einer Präsentation.

Überschrift des Artikels im Original:Uniper Suffers €40 Billion Loss Amid Russian Gas Supply Cuts

--Mit Hilfe von Anna Shiryaevskaya.

(Ergänzt um Details zu Verlustentwicklung, KfW-Kredite, aktuelle Kursentwicklung)

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