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Uber-Chef fordert von Deutschland moderne Regeln für Fahrdienste

Deutschland ist für den amerikanischen Fahrdienstvermittler Uber einer der wichtigsten Märkte. Mit einer groß angelegten Werbeoffensive versucht der US-Konzern, der bisher in fünf deutschen Städten aktiv ist, neue Kunden zu gewinnen. Es geht um Sicherheit und technische Innovationen.

Allein mit Werbung wird Uber in Deutschland kaum wachsen. Im Vergleich zu anderen Ländern ist der Markt für Fahrdienste streng reguliert. „Es wäre wichtig für Deutschland, seine Regeln zu modernisieren, um zum Beispiel die Mobilität in den ländlichen Regionen und den Städten zu verbessern. Dazu gehört auch die Rückkehrpflicht, die unnötige Leerfahrten verursacht. Das widerspricht den ökologischen Zielen des Landes“, sagt Uber-Chef Dara Khosrowshahi.

Die sogenannte Rückkehrpflicht ist zum Schutz des Taxigewerbes zu Beginn der 1980er-Jahre in Deutschland eingeführt worden. Sie schreibt vor, dass Mietwagen nach dem Ende einer Beförderung unverzüglich zum Betriebssitz zurückkehren müssen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will die Rückkehrpflicht schon 2020 abschaffen, ist damit aber auf massiven Widerstand des Taxi-Bundesverbands gestoßen.

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Uber-Chef Khosrowshahi fordert nun neue gesetzliche Rahmenbedingungen, „damit Scooter und Leihräder, Carsharing-Angebote und Sammeltaxis zum Einsatz kommen können“. Mit Blick auf den Klimawandel müsse es darum gehen, den Individualverkehr zu reduzieren.

Nach dem eher missglückten Börsengang soll Uber in den kommenden Jahren profitabel werden. „Nicht in den nächsten ein oder zwei Jahren, aber es wird kommen“, sagte Khosrowshahi. Außer mit Daimler will Uber künftig auch mit anderen deutschen Autoherstellern kooperieren.

Lesen Sie hier das vollständige Interview mit Dara Khosrowshahi:

Herr Khosrowshahi, der Börsengang von Uber lief nicht gut. Sind Tech-Einhörner generell überbewertet?
Die privaten Märkte schauen sehr stark auf das Umsatzwachstum. Wenn es dann aufs Börsenparkett geht, wird beides wichtig, Umsatzwachstum und der Gewinn. Ich denke, Uber ist in einer hervorragenden Position, um weiterhin ein beeindruckendes Wachstum des Bruttoumsatzes zu erzielen und gleichzeitig die Profitabilität über die Zeit zu steigern. Hinzu kommt, dass das Umfeld natürlich auch nicht so war, wie wir es uns gewünscht hätten. Ohne den Handelskonflikt zwischen den USA und China hätten wir eine ganz andere Situation gehabt. Ich bin dennoch sehr optimistisch: Wenn wir unsere Fundamentaldaten einhalten, sind wir ein äußerst attraktives Investment für unsere Anteilseigner.

Warum die Eile? Wäre es nicht besser gewesen, noch ein oder zwei Monate zu warten?
Bei einer Firma mit der Größe und Signifikanz von Uber muss man beim Timing nicht so sehr auf den Markt schauen. Tatsache ist, dass wir mehr als acht Milliarden Dollar aufgenommen haben – Kapital, auf das wir auf unserem Weg zur Profitabilität bauen können.

Wann wird Uber denn profitabel?
Nicht in den nächsten ein oder zwei Jahren, aber es wird kommen. Wir haben einige Gewinntreiber im Unternehmen. Firmen wie Uber sind in der Lage, in guten und in schlechten Zeiten an die Börse zu gehen. Nur: Manchmal hat man Glück und manchmal nicht.

Sie haben einen aufmunternden Brief an Ihre Mitarbeiter geschrieben. Wie haben sie reagiert?
Es zählt nicht, wie man das Rennen startet, sondern wie man das Rennen beendet. Wir sind alle nur Menschen. Und natürlich haben unsere Mitarbeiter den Kurs im Blick. Deshalb sage ich ihnen, dass sie nicht nur auf den Aktienkurs schauen sollen, sondern vor allem auf den Wert, den sie selbst durch ihre Arbeit schaffen. Der Wert des Unternehmens liegt in den Kunden, die sie für uns gewinnen und langfristig zufriedenstellen. Meine Botschaft ist also, sich einfach auf die Arbeit zu konzentrieren.

Haben Sie nach dem Börsengang ärgerliche Anrufe ihrer Großaktionäre bekommen, von Softbank oder Paypal etwa?
Nein, bisher nicht. Während der Vorbereitungen haben wir natürlich regelmäßig miteinander gesprochen. Softbank unterstützt uns. Sie sind der ultimative langfristige Investor. Ich denke, die Kapitalerhöhung mit dem Börsengang ist positiv für das Unternehmen und für alle unsere Investoren. Jetzt geht es darum, sicherzustellen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen.

Wie ist denn Ihre Strategie, profitabel zu werden? Werden Sie die Preise erhöhen, oder die Kosten senken, oder beides?
Wir sind schon jetzt in einigen Ländern profitabel. Wir müssen unsere Preise nicht erhöhen. Es geht darum, die Umsätze schneller zu steigern als die Kosten.

Können Sie in einfachen Worten erklären, warum jedes kleine Taxiunternehmen um die Ecke profitabel ist und Uber nicht?
Ich kann nicht sagen, ob alle diese kleinen Taxifirmen profitabel sind oder nicht. Aber wie gesagt, wir sind auf bestimmten Märkten profitabel, und das hängt vor allem von der Reife dieser Märkte ab. Wir investieren bewusst in künftiges Wachstum, weil wir in einem sehr lukrativen Markt unterwegs sind. In den nächsten fünf bis sieben Jahren wird der globale Mobilitätsmarkt auf zehn Billionen Dollar angewachsen sein.

Durch Ihr Geschäftsmodell sammeln Sie viele Daten von Kunden. Was tun Sie, um den Datenschutz zu gewährleisten?
Wir investieren sehr umfassend in unsere Datenschutzstandards. Wir stellen sicher, dass wir Kunden- und Echtzeitdaten in ganz bestimmten sicheren Bereichen des Netzwerks speichern. Wir haben einen Chief Privacy Officer eingestellt, und für uns arbeiten die weltweit führenden Sicherheitsexperten. Sie wissen, dass Kunden uns nicht nur ihre persönlichen Daten, sondern auch standortbezogene Informationen anvertrauen. Diesem Vertrauen müssen wir gerecht werden.

Viele Technologieunternehmen wie Facebook oder Amazon machen Geschäfte mit den Daten ihrer Kunden.
Wir verkaufen keine Kundendaten. Wir setzen diese Daten nur ein, um das Nutzungserlebnis für unsere Kunden zu verbessern. Ein Beispiel: Wenn es bestimmte Ziele gibt, zu denen ein Nutzer zu bestimmten Zeiten immer wieder fährt, zum Beispiel sonntagabends zum Hauptbahnhof, dann sorgen wir dafür, dass dieses Ziel antizipiert und als erste Option angezeigt wird.

Wie steht es mit Ihren Ambitionen rund ums autonome Fahren? Der Unfall in Tempe war ein herber Rückschlag. Es wurde schon spekuliert, dass Sie die Sparte verkaufen könnten.
Nach dem Unfall haben wir die Sicherheit der Autos deutlich verbessert. Jetzt sind wir zurück auf der Straße, und ich glaube, dass wir nun die Besten sind, wenn es um die Entwicklung sicherer autonomer Technologien geht. Es gibt keine Pläne für einen Verkauf der Einheit, da wir autonomes Fahren als ein Kernstück unseres Geschäfts sehen.

Wie läuft die Kooperation mit Toyota in diesem Bereich?
Sehr vielversprechend. Wir glauben, dass wir in den nächsten Jahren von der Forschungs- und Entwicklungsphase in die kommerzielle Pilotphase übergehen können. Letztlich ist autonomes Fahren eine Technologie, die für die Welt wichtig sein wird. Wir sehen uns in diesem Bereich als offenes Netzwerk, das nicht nur die eigene Technologie einspeist, sondern auch Dritte zulässt, wie zum Beispiel Taxis oder auch die Lösungen anderer Anbieter autonomer Technologien.

Das heißt, die Alphabet-Tochter Waymo sehen Sie nicht als Konkurrent?
Doch, Waymo ist ein Konkurrent. Aber auch ein potenzieller Kooperationspartner. Im Moment arbeiten wir noch nicht zusammen, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass wir Gespräche aufnehmen, wenn Waymo seine Technologie in unser Netzwerk einspeisen möchte.

Die Autoindustrie ist mit fast einer Millionen Arbeitsplätze die wichtigste Industrie in Deutschland. Wieso kooperiert Uber so wenig mit deutschen Herstellern?
Wir haben eine Kooperation mit Daimler, und wir sprechen auch mit den anderen Herstellern. Die Autobranche ist in Deutschland tief verwurzelt, deswegen sollte unser Netzwerk auch starke Verbindungen zu den hiesigen Autokonzernen haben.

Hat die deutsche Autoindustrie den Anschluss beim autonomen Fahren verloren?
Alle traditionellen Hersteller haben viel in ihre bestehende Produktion investiert – und können genau aus diesem Grund nicht einfach den Hebel umlegen, wenn es einen neuen Trend gibt. Das gilt für die gesamte Branche. Die deutschen Hersteller investieren mittlerweile viel in Zukunftstechnologien wie autonomes Fahren, Elektromobilität und Mobilitätsplattformen. Die Herausforderungen sind sicherlich groß, aber ich würde niemals die deutsche Ingenieurskunst unterschätzen.

Das Rennen ist also noch offen?
Absolut. Ich glaube, dass Uber in diesem Rennen gute Chancen hat, weil das Wachstum und die Kunden auf unserer Seite sind. Unser Geschäftsmodell hat sein volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft, und wir setzen stark auf Partnerschaften. Wir wünschen uns einen Dialog mit verschiedenen Herstellern, natürlich auch mit den deutschen.

Sie waren in Ihren zwei Jahren an der Uber-Spitze schon drei Mal in Deutschland. Sie haben bei diesen Besuchen auch deutsche Abgeordnete und Minister getroffen. Haben Sie den Eindruck, dass es Reformwillen in der Verkehrspolitik gibt?
Ich bin nicht der Richtige, um deutsche Politik zu kommentieren. Aber ich denke, dass es wichtig für Deutschland wäre, seine Regeln zu modernisieren, um zum Beispiel die Mobilität in den ländlichen Regionen und den Städten zu verbessern. Dazu gehört auch die Rückkehrpflicht, die unnötige Leerfahrten verursacht. Das widerspricht den ökologischen Zielen des Landes.

Sind Sie enttäuscht, dass sich die Politik trotz Ihrer Annäherungsversuche wenig bewegt hat?
Es gibt ein Sprichwort, das heißt: Vertrauen verliert man im Galopp, aber man muss es zu Fuß zurückgewinnen. Uber hat einen großartigen Service aufgebaut, aber durch bestimmte Verhaltensweisen in der Vergangenheit viel Vertrauen verloren. Es braucht Zeit, das wieder aufzubauen. Ich bin entschlossen, das Vertrauen in Deutschland zurückzugewinnen. Deshalb war ich gerade das dritte Mal in zwei Jahren meiner Amtszeit dort. Deutschland wird mich nicht so schnell los!

Immerhin hat die deutsche Politik gerade den Weg für elektronische Roller freigegeben, die ja auch Teil Ihres Angebots sind. Wie wichtig sind E-Scooter für Uber?
Sie sind ein interessanter Teil des gesamten Ökosystems. Wir verstehen uns als Mobilitätsplattform, die Autos ebenso wie öffentlichen Transport, Taxis, Leihfahrräder – oder eben Leih-E-Scooter – zusammenführt. Was wir bei den Rollern gerade sehen, ist natürlich eine frühe Phase, alle Anbieter probieren noch viel aus und lernen. In drei bis fünf Jahren werden wir Leihräder und -roller sehen, die ausgereift und bei Strecken unter fünf Kilometern innerhalb der Städte nicht mehr wegzudenken sind.

Roller verursachen zudem keine Staus. Uber wurde vorgeworfen, den Verkehr in den Städten nicht zu entzerren, sondern zu verstärken, weil Menschen vom Bus in Uber-Autos umgestiegen sind.
Es sind viele unterschiedliche Faktoren für die Staus verantwortlich. Der Verkehr insgesamt steigt vor allem deswegen an, weil viele Länder wirtschaftlich wachsen. Es wird der Sache nicht gerecht, die Zunahme der Staus allein auf Uber zu schieben. Alle müssen an Lösungen mitarbeiten. Dazu braucht es die gesetzlichen Rahmenbedingungen, damit Scooter und Leihräder, Carsharing-Angebote und Sammeltaxis zum Einsatz kommen können. Letztlich geht es darum, den Individualverkehr zu reduzieren. Das muss unser gemeinsames Ziel sein.

Was ist Ihre Antwort auf die Klima-Debatte?
Wir setzen auf Elektromobilität und haben deswegen in einigen Städten bereits Uber Green ausgerollt, unter anderem auch in München und Frankfurt. In London haben wir einen Fonds aufgelegt, in den pro Fahrt 30 Cent eingezahlt werden. Wenn wir 200 Millionen Dollar eingesammelt haben, stellen wir dort die gesamte Flotte bis 2025 auf batteriebetriebene Fahrzeuge um. Auch die Tatsache, dass wir Fahrten poolen, dass also mehrere Fahrgäste einsteigen können, ist ökologisch sinnvoll. Wir wollen eine führende Rolle in der grünen Revolution einnehmen.

In den USA hat sich die politische Kultur stark verändert. Wie nehmen Sie als Tech-Unternehmer diese Veränderung wahr?
Der politische Wechsel in den USA ist das Ergebnis einer tiefen Unzufriedenheit in Teilen der Bevölkerung. Viele fühlen sich abgehängt. Ich persönlich mag diese politische Richtung nicht, aber es ist wichtig zu verstehen, was die Gründe für das Wahlergebnis sind. Das war kein Unfall. Immerhin, etwas Positives kann ich darin erkennen: Es gibt jetzt eine Aufmerksamkeit für jene Menschen, die sich bisher abgehängt fühlten. Und das ist nicht nur in den USA so, sondern das ist ein globales Phänomen.

Sie sollen einmal gesagt haben, dass Migranten einen ganz besonderen Ehrgeiz haben.
Ja, das denke und das fühle ich noch immer. Ich hatte das Glück, von den USA mit offenen Armen empfangen zu werden, als ich mit meinen Eltern aus dem Iran geflüchtet bin. Ich habe dieses Willkommen damals als Wunder empfunden, wenn man bedenkt, was zwischen den beiden Ländern passiert war. Ich werde das nie vergessen. Die USA waren immer eine Nation der Einwanderer. Diese Regierung hat leider das Image der Einwanderer ins Gegenteil verkehrt, in das Gegenteil dessen, wie ich es persönlich erlebt habe, und in das Gegenteil dessen, was ich es tagtäglich erlebe – etwa mit unseren Mitarbeitern, von denen viele Migranten sind. Für viele von ihnen ist der Job bei uns der entscheidende Schritt, um in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Ich persönlich tue alles, was ich kann, für eine tolerante Gesellschaft. Und auch Uber kann eine wichtige Rolle dabei spielen, was meinen Job noch lohnenswerter macht.

Die US-Regierung hat vergangene Woche noch härtere Sanktionen gegenüber dem Iran ausgesprochen. Jetzt droht womöglich ein militärischer Konflikt.
Das geht alles in die gleiche Richtung. Es ist schwer, sich auf eine Seite zu schlagen oder eine der Seiten zu kritisieren. Das sind politische Fragen, und meine Sorge dreht sich mehr um die menschlichen, um die individuellen Themen.

Auf der ganzen Welt nimmt Populismus zu. Was müssen Politiker tun, um Populisten zurückzudrängen?
Sie müssen verstehen, warum die Leute Populisten wählen. Die Bevölkerung auf dem Land fühlt sich von der Modernisierung und den Errungenschaften des digitalen Zeitalters ausgeschlossen, sie erleben weniger wirtschaftliche Entwicklung, weniger Wachstum. Ich denke, wir dürfen keine Angst vor den Populisten haben, sondern müssen mit den Wählern ins Gespräch kommen. Ein Thema, das ich mit den deutschen Abgeordneten besprochen habe, ist, wie man die Mobilitätsangebote in den ländlichen Regionen verbessern könnte.

Aber Uber ist doch nur in den Großstädten tätig.
Wir werden aber die Erträge, die wir in den Städten erwirtschaften, zum Ausbau des Angebots in den ländlichen Regionen einsetzen.

Das bedeutet weniger Profite – sind da ihre Aktionäre einverstanden?
Ich bin davon überzeugt, dass wir auch außerhalb der großen Städte auf der Basis unserer neuen Technologien rentabel wirtschaften können. Schon bisher ist unser Angebot über die Stadtzentren hinaus in den ländlichen Raum gewachsen. Ich bin davon überzeugt, dass ein Unternehmen nur dann gut funktioniert, wenn es gut für die Gesellschaft ist. Das gilt auch auf der persönlichen Ebene: Wer Erfolg hat, soll der Gesellschaft etwas zurückgeben.

Sie haben bei Ihrem Amtsantritt einen Kulturwandel versprochen. Das ist bekanntlich ja ein Marathon. Bei welchem Kilometer sind Sie inzwischen angekommen?
Ich glaube, wir sind sehr schnell gestartet. Die Mitarbeiter haben sich den Wandel herbeigesehnt. Ein wichtiges Element unseres Wertesystems ist, dass wir Vielfalt wertschätzen. Wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem Menschen frei von Übergriffen und Diskriminierung arbeiten können. Und wir haben uns höchster Transparenz verpflichtet, etwa was die Sicherheit der Fahrten betrifft. Wir haben also schon viel unternommen. Und trotzdem könnte es sein, dass ich in zehn Jahren vielleicht immer noch erzähle, dass wir an Ubers Kultur arbeiten.

Sie sind also in zehn Jahren immer noch Uber-Chef?
Wenn man mich noch haben will und meine Frau einverstanden ist: absolut!

Herr Khosrowshahi, vielen Dank für das Interview.

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