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U-Boot sucht jetzt nach MH370

U-Boot sucht jetzt nach MH370

Nach wochenlangem Frust spielen die Experten bei der Suche nach dem verschwundenen Flugzeug jetzt ihren letzten Trumpf aus: Das unbemannte U-Boot Bluefin-21 soll den Meeresboden an der vermuteten Absturzstelle im Indischen Ozean nach Überresten des Wracks absuchen.

Das etwa fünf Meter lange Gerät in Form einer überdimensionalen Zigarre sollte noch am Montag zu seinem ersten Einsatz kommen, sagte der Koordinator des Suchzentrums, Angus Houston, in Perth an der australischen Westküste.

Die Maschine mit 239 Menschen an Bord war vor fünf Wochen auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden. Es fehlt bislang jede Spur. Satellitensignale legen nahe, dass es noch stundenlang in Richtung Süden flog und im Indischen Ozean abstürzte.

Neue Signale, die vom Sender der Blackbox stammen könnten, gab es nicht. Die Batterien dürften leer sein, meinte Houston. «Wir haben seit sechs Tagen kein einziges Signal bekommen. Deshalb ist es an der Zeit, die Suche unter Wasser fortzusetzen.» Er dämpfte Erwartungen, dass die Aufklärung des Rätsels um den mysteriösen Irrflug von Malaysia Airlines MH370 damit bevorsteht: «Ich warne vor zu großen Hoffnungen, dass der Einsatz des Unterwasserfahrzeugs zum Auffinden des Wracks führt», sagte er. «Ich betone: Dies ist ein langsamer und mühsamer Prozess.» Das Wrack könne zudem tief in den Schlamm am Meeresboden gesunken sein.

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Ein Schiff entdeckte nach Angaben von Houston einen Ölfilm im Suchgebiet rund 2200 Kilometer nordwestlich von Perth. Es dauere mehrere Tage, um zu analysieren, ob das Öl von der Maschine stamme. Der Ölfilm war nach Angaben von Houston in der Gegend, wo Sensoren vergangene Woche vier Funksignale auffingen, die von der Blackbox des Flugzeugs stammen könnten. Houston bezeichnete die Signale als «vielversprechendste Spur». Aufgrund der Signale wird der Absturz jetzt in einem etwa 40 mal 50 Kilometer großen Areal vermutet.

Bluefin-21 kann bei einem 24-stündigen Einsatz rund 40 Quadratkilometer Meeresboden absuchen. Rein rechnerisch würden die Suche in den gesamten Gebiet mindestens 50 Tage dauern.

Das Meer ist nach Houstons Angaben dort vermutlich 4500 Meter tief und der Boden hügelig. Bluefin-21 braucht zwei Stunden zum Abtauchen und kann dann 16 Stunden suchen. Die eingesammelten Daten würden nach den Auftauchen heruntergeladen und ließen sich zu einer dreidimensionalen Karte des Meeresbodens zusammenstellen. Ungewöhnliche Formationen wie Wrackteile sollten zu erkennen sein, hoffen die Experten. Dann müssten Unterwasserkameras eingesetzt werden und später Spezialgeräte, um etwa die Blackbox und andere Teile der Maschine zu bergen.

Die britische Marine hatte Anfang April das bemannte U-Boot «HMS Tireless» in die Region geschickt, um die Suche zu unterstützen. Es kam aber zunächst nicht zum Einsatz. Bluefin-21 sei das einzige Unterwasserfahrzeug, das jetzt nach MH370 suche, sagte Houston.

Er deutete an, dass die Suche nach an der Wasseroberfläche treibenden Wrackteilen bald eingestellt werden könnte. «Die Chancen, noch etwas zu finden, haben sich deutlich reduziert, und es wäre angebracht, dass Australien und seine Partner sich Gedanken machen, wie es im Laufe der Woche weitergehen soll», sagte er.