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Turnschuh-Hersteller setzt zum Produktionssprint an

Adidas in den USA - Turnschuh-Hersteller setzt zum Produktionssprint an

Seit Jahrzehnten kommen praktisch alle Turnschuhe aus Fernost. Doch damit wird es bald vorbei sein. Denn vom kommenden Jahr an werde Adidas im Großraum Atlanta im US-Bundesstaat Georgia fertigen, teilte der fränkische Sportkonzern an diesem Mittwoch mit.

Mit einer hoch-automatisierten Fabrik will die Marke die Kunden in den wesentlich schneller beliefern. Bisher vergehen mehrere Wochen, manchmal sogar Monate, bis die Schuhe nach der Produktion in in den Läden der Industrieländer stehen. Doch nun drückt aufs Tempo, und nennt das neue Werk entsprechend „Speedfactory“.

Der neue Standort solle im zweiten Halbjahr 2017 in Betrieb gehen. 50.000 Paar Laufschuhe sollen die 160 Mitarbeiter dort im kommenden Jahr nach Angaben des Unternehmens herstellen. Mittelfristig strebt Adidas eine halbe Million Paar im Jahr an.

Die neue Anlage wird vom Partner Oechsler betrieben. Am Stammsitz des kunststoffverarbeitenden Betriebs im fränkischen Ansbach steht ein Prototyp der Anlage. Dort sollen dieses Jahr in einem ersten Schritt 500 Paar entstehen.

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Die Fabrikarbeiter in Asien müssen sich allerdings keine Sorge um ihre Jobs machen. Dazu sind die Stückzahlen der neuen Minifabrik zu gering. Insgesamt hat Adidas vergangenes Jahr 301 Millionen Paar fertigen lassen. Die meisten der riesigen Werke stehen in Vietnam, Indonesien und China. Da die Marke jedes Jahr mehr verkauft, benötigt das Unternehmen ohnehin laufend neue Kapazitäten.

Der größte europäische Turnschuh-Anbieter will mit den neuen Speedfactories aber nicht nur schneller werden. Es geht auch darum, verstärkt individuelle Produkte anzubieten. „So wie Sie sich schon lange Ihr Auto zusammenstellen, geht das künftig bei unseren Turnschuhen“, sagte Adidas-Chef Herbert Hainer im Handelsblatt-Interview. Und ergänzte: „Solche Innovationen helfen uns, auch in Zukunft ordentliche Margen zu erzielen.“

Es ist kein Zufall, dass Adidas seine zweite Speedfactory in den USA aufbaut. Nordamerika ist der wichtigste Sportmarkt der Welt. Außerdem hat Adidas dort den größten Aufholbedarf.

Dazu kommt: Die Löhne in Asien steigen stark. Das spüren Marken wie Adidas, Nike oder Puma, denn ein Schuh geht durch rund 200 Hände, ehe er im Karton liegt. Das erhöht den Druck, die Produktion zu automatisieren.

Noch etwas spricht dafür, die Fertigung zu den Kunden zu bringen: zahllose Handelshemmnisse. Überall auf der Welt bremsen die Regierungen den Import, vor allem durch Zölle.

Nun kommt zurück, was schon einmal da war: Bis in die 80er-Jahre betrieben die Franken große, eigene Werke in Europa und Amerika. Daran wäre der Traditionskonzern aus Herzogenaurach damals fast zugrunde gegangen. Denn der junge amerikanische Konkurrent Nike nutzte die Billiglöhne in Asien schon viel früher.