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Tunnelbauer-Chef Herrenknecht fordert, „günstige Gelegenheit“ mit China zu nutzen

Angela Merkel ist mit einer Wirtschaftsdelegation in Peking eingetroffen. Die mitgereisten Manager stellen sich hinter den China-Kurs der Kanzlerin.

Die Bundeskanzlerin beobachtet neben Li Keqiang, Ministerpräsident von China, die Unterzeichnung von Wirtschaftsabkommen in der Großen Halle des Volkes. Merkel hält sich zu einem zweitägigen Besuch in der Volksrepublik China auf. Foto: dpa
Die Bundeskanzlerin beobachtet neben Li Keqiang, Ministerpräsident von China, die Unterzeichnung von Wirtschaftsabkommen in der Großen Halle des Volkes. Merkel hält sich zu einem zweitägigen Besuch in der Volksrepublik China auf. Foto: dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am frühen Freitagmorgen mit einer prominent besetzten Wirtschaftsdelegation in Peking eingetroffen und wurde mit militärischen Ehren vor der Großen Halle des Volkes empfangen. Auf dem weiteren Programm stehen neben Gesprächen mit Chinas Premierminister Li Keqiang ein Abendessen mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping.

Zum Auftakt des Gesprächs mit Li sagte Merkel, dass sie sich für den Abschluss des EU-Investitionsschutzabkommens mit China einsetzen werde. Man hoffe dass die „Handelsverhandlungen mit den USA“ schnell zu einem Ende geführt werden könnten. „Denn wir merken alle, auch wenn wir daran nicht beteiligt sind, dass sich das auf unsere Wirtschaftsdaten auswirkt.“

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Obwohl viele China-Experten und auch Teile der Wirtschaft gefordert hatten, dass Merkel klare Worte zur Rolle Pekings in dem Konflikt in Hongkong findet, sagte sie zu diesem Zeitpunkt öffentlich noch kein Wort dazu. Es war allerdings auch erst der Beginn der Reise.

Im Anschluss unterzeichneten unter anderem Siemens-Chef Joe Kaeser, Allianz-Chef Oliver Bäte und der neue BMW-Chef Oliver Zipse mehrere Wirtschaftsvereinbarungen im Beisein von Li und Merkel. Die Kanzlerin winkte Zipse nach der Unterzeichnung kurz herbei und stellte ihm den chinesischen Ministerpräsidenten vor. Beide wechselten ein paar freundliche Worte. Zipse dürfte sich über die Aufmerksamkeit der Kanzlerin gefreut haben.

Weitere Mitglieder der Wirtschaftsdelegation sind Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, Daimler-Chef Ola Källenius, BASF-Chef Martin Brudermüller und BDI-Präsident Dieter Kempf.

Eine weitere Besonderheit gab es: Im Vergleich zu anderen Jahren unterschrieben die großen Unternehmen diesmal jeweils nur einen Vertrag statt wie sonst mehrere. Damit wollte man die Vielseitigkeit der Wirtschaft zeigen. Das Volumen der Vereinbarungen wurde nicht bekannt.

Wirtschaft stellt sich hinter Merkels Kurs

Die Wirtschaft zeigte sich zufrieden. Bereits an Bord der Kanzlermaschine hatte Martin Herrenknecht, der Chef des Marktführers im Tunnelbau Herrenknecht, im Gespräch mit dem Handelsblatt betont, dass sich Deutschland derzeit die „günstige Gelegenheit“ bei der Zusammenarbeit mit China biete. Auch Peking suche Lösungen, um seine Wirtschaft auf einem stabilen Wachstumskurs zu halten, so Herrenknecht.

Die mitreisende Wirtschaft zollte der Bundeskanzlerin Respekt für ihre China-Politik. „Ich habe Hochachtung vor der Kanzlerin, wie sie sich für Deutschland einsetzt und ein gemeinsames Europa arbeitet“, sagte Herrenknecht. Für ihn ist das eine überraschende Aussage, da er noch jüngst die Arbeit der Kanzlerin kritisiert hatte. Der Unternehmer lässt seine CDU-Mitgliedschaft derzeit ruhen.

Deutschland habe eine Sandwich-Position zwischen China und den USA, so Herrenknecht. Die deutschen Unternehmen seien natürlich an offenen Märkten interessiert, müssen aber eine eigene Position finden. „Noch besser wäre es, wenn Europa eine gemeinsame Strategie entwickeln würde“, so Herrenknecht. China habe eine Strategie mit der Seidenstraße aufgebaut und sich in Afrika positioniert. Europa sei dagegen hin und hergerissen zwischen China und den USA.

Mehr: Peking-Besuch der Kanzlerin: China verweigert vielen Journalisten Teilnahme an Termin mit Angela Merkel.