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Wie Trump-Tweets die Märkte nervös machen

Twittern ist die Lieblingsbeschäftigung des US-Präsidenten. Ein neuer Index mit dem Namen „Volfefe“ misst den Einfluss der Tweets auf den Anleihemarkt.

Es gehört zu den größten Geheimnissen von Donald Trumps mitunter mysteriöser Politik: Covfefe. Die tiefere Bedeutung dieses Worts, falls es eine haben sollte, ist bis heute unbekannt. Am 31. Mai 2017 setzte Trump es mit einem Tweet in die Welt. Der lautete übersetzt: „Trotz der beständig negativen Presseberichte covfefe.“ Hartnäckige Nachfragen, auch von Journalisten, konnten nicht zutage fördern, was gemeint war. Trump hüllte sich rund sechs Stunden lang in Schweigen. Dann setzte er nach: „Wer bekommt die wahre Bedeutung von 'covfefe' heraus??? Viel Spaß!“

JP Morgan macht sich jetzt einen Spaß daraus, mit einem neuen Index, der „Volfefe“ heißt. Das „Vol“ steht für „Volatilität“, also Schwankungen, der Rest ist ein Anklang an Trumps berühmten, wahrscheinlich einfach durch Tippfehler verunglückten Tweet. Der Index soll „den Einfluss der Tweets des Präsidenten auf die Schwankungen von Zinssätzen quantifizieren“, wie es in einer Mitteilung der US-Bank heißt. Der Präsident habe seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017 bisher rund 10.000 Tweets losgelassen, mit steigender Frequenz. Wörter wie „China“, „Milliarde“, „Produkte“, „Demokraten“ und „großartig“ haben den größten Effekt auf die Märkte, wie die Analysten herausfanden.

Der Index hat es in sich. Die Bank versucht mit lernender Software herauszufinden, welche Tweets den Markt bewegen. Dabei macht sie sich zu Nutze, dass bewegende Tweets bestimmte statistische Eigenschaften haben: Sie handeln vor allem von Handel und Geldpolitik, außerdem wurden sie in den letzten Monaten relativ wenig geliked und retweetet. Auf dieser Grundlage entsteht der neue Index, der den Einfluss von Trumps Tweets auf die Schwankungen der Zinsen und damit auf den gesamten Anleihemarkt abbilden soll. In einem weiteren Schritt haben die Analysten nachgewiesen, dass Trump mit seinen Äußerungen diese Schwankungen statistisch signifikant erhöht. Das Ergebnis überrascht auch den Laien nicht: Der Präsident macht mit seinen Tweets die Märkte nervös.

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Etwas ähnliches haben auch schon andere herausgefunden: Laut Bank of America sind Tage mit mehr als 35 Tweets schlecht für den Aktienmarkt, an Tagen mit wenigen Tweets läuft die Börse im Schnitt besonders gut.

Insgesamt hat sich die Börse seit der Wahl von Trump sehr gut entwickelt - sie legte um gut 40 Prozent zu. In den letzten Monaten nehmen aber die Sorgen zu, seine aggressive Handelspolitik könne eine Rezession auslösen. Das führt immer wieder zu Kursrückschlägen an der Börse und zur Flucht in Anleihen, was deren Renditen jeweils drückt.