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Japan nimmt Toyota vor Trump in Schutz

Trump droht Toyota via Twitter mit Strafzöllen, weil der japanische Konzern ein neues Werk zur Produktion von Corolla-Modellen in Mexiko bauen will. Es ist nicht die erste Aktion dieser Art des künftigen US-Präsidenten.

Für die Aktienhändler rund um die Welt gibt es neben hunderten von Kursen und Kennzahlen eine neue wichtige Informationsquelle: s Tweets. Denn wenn der künftige US-Präsident zwitschert, bewegen sich die Kurse. So auch am Donnerstag: „Toyota Motor sagt, sie wollen eine neue Fabrik in Baja, bauen, um dort Corollas für die zu produzieren. AUF KEINEN FALL! Baut die Fabrik in den USA oder zahlt einen deftigen Zoll.“

Die aktienähnlichen Wertpapiere von Toyota, die in den USA gehandelt werden, verlieren als Reaktion ein halbes Prozent. Ein paar Stunden später hat Trumps Attacke schon fast 30.000 Likes, wie Twitter anzeigt. Der künftige Präsident hat sie losgelassen, kurz nachdem Akio Toyoda, der Chef des Autokonzerns, betont hatte, wie sehr ihm an einer guten Beziehung zu Donald Trump gelegen sei. Toyota sei seit fast 60 Jahren ein Teil der Kultur der USA, hieß es. Mit Direktinvestitionen von mehr als 21,9 Milliarden Dollar, zehn Produktionsstätten und 136 000 Beschäftigten wolle Toyota mit Trumps Regierung im Sinne der Kunden und der Autoindustrie kooperieren. Tokios Regierung nahm die heimische Industrie demonstrativ in Schutz. „Japanische Autobauer leisten signifikante Beiträge bezüglich Arbeitsplätzen in den Vereinigten Staaten. Es ist wichtig, dass ihre Bemühungen und Ergebnisse breit akzeptiert werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie (Meti), Hiroshige Seko, am Freitag der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge.

Auf ähnliche Weise hatte Trump schon General Motors und Ford angegriffen. reagierte auf die Drohungen und verzichtet auf den Bau einer neuen Fabrik in Mexiko. General Motors reagierte noch nicht. und Honda wollen beide noch abwarten. Toyota hatte im November den Bau eines Werks für eine Milliarde Dollar in Mexiko begonnen.

Außerdem zieht der Konzern Verwaltungseinheiten bei Dallas im US-Bundesstaat Texas zusammen – und damit näher als bisher zu den mexikanischen Werken. Im Silicon Valley investieren Japaner aber auch eine Milliarde Dollar, in ein Forschungszentrum für selbststeuernde Autos und Roboter.

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Dennis Snower, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel reagierte mit einer Twitter-Nachricht auf Trumps Kritik: „Obwohl ein Business sich nur mit dem eigenen Wachstum beschäftigt, wird es wie von unsichtbarer Hand zum Sprachrohr von Trump. Die Magie des freien Marktes.“

Und auch Toyota selbst gab über den Kurznachrichtendienst ein kurzes Statement ab und verteidigte dabei seine fast 60 Jahre lange Unterstützung der US-Wirtschaft: „Das Produktionsvolumen oder die Angestelltenzahl wird sich durch ein neues Werk in Mexiko nicht verringern.“ Man freue sich auf die Zusammenarbeit mit der Trump-Regierung - im besten Interesse der Konsumenten und der Automobil-Industrie, heißt es weiter.

Nach Informationen von Automotive News produziert Toyota rund 100.000 Autos pro Jahr in Mexiko und will die Zahl bis 2018 auf 160.000 erhöhen. Ein Jahr später soll dort ein weiteres Werk mit einer Kapazität von 200.000 Stück eröffnet werden.

Honda baut in zwei mexikanischen Werken 360.000 Einheiten. Nissan stellt das noch in den Schatten: Im letzten Geschäftsjahr stellte der Konzern 800.000 Autos in drei mexikanischen Werken her. Rund die Hälfte davon wurden in den USA verkauft.

Mexiko profitiert von der Freihandelszone mit den USA und Kanada, die Trump deutlich verändern oder abschaffen will. Die Löhne dort sind erheblich niedriger als in den USA oder Kanada.