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Trump droht mit Strafzöllen auf europäische Autos

US-Präsident Donald Trump hat der Europäischen Union mit Importzöllen auf europäische Autos gedroht. Dies werde seine Antwort sein, falls die EU Vergeltung üben für seine geplanten US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium.

„Falls die EU ihre bereits massiven Zölle und Barrieren gegen US-Unternehmen, die dort Geschäfte machen, weiter erhöhen, werden wir einfach eine Steuer auf ihre Autos erheben, die ungehindert in die USA strömen“, schrieb Trump auf Twitter. „Sie machen es unmöglich, dort unsere Autos (und mehr) zu verkaufen. Großes Handelsungleichgewicht!“

Setzt Trump diese Drohung um, wären vor allem die großen deutschen Automobilunternehmen betroffen.

BMW und Volkswagen sind zwei der beliebtesten deutschen Marken, die in den USA verkauft werden. Die Verkäufe der deutschen Autobauer in den USA hatten 2017 nach Angaben des Branchenverbandes VDA in der Summe um etwa ein Prozent auf 1,35 Millionen Neuwagen zugelegt. Der damalige VDA-Chef Matthias Wissmann hatte betont, er erwarte, „dass wir unseren Marktanteil auch im Jahr 2018 weiter steigern können“.

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Für Daimler, Volkswagen und BMW ist der US-Automarkt von großer Bedeutung. Dabei exportieren deutsche Autobauer nicht nur Autos in die USA, sondern stellen sie dort auch her, wie BMW in seinem Werk im US-Bundesstaat South Carolina, Volkswagen in Tennessee und Daimler in Alabama.

Der US-Präsident hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt vor rund einem Jahr deutschen Autobauern wie BMW mit einer Sonder-Steuer von 35 Prozent für Autos gedroht, die nicht in den USA gebaut, aber dort verkauft werden. Dies stand damals aber im Zusammenhang mit dem Vorhaben, mehr Arbeitsplätze und Investitionen in die USA zu holen.

Der US-Präsident hatte bereits im Januar 2017 unfaires Verhalten beklagt. So stehe in manchen Straßen der USA vor jedem Haus ein Mercedes. Das beruhe aber nicht auf Gegenseitigkeit. „Wie viele Chevrolets sehen Sie in Deutschland? Nicht allzu viele, vielleicht gar keine, man sieht dort drüben gar nichts, es ist eine Einbahnstraße.“

In einem weiteren Tweet beklagte der Republikaner das jährliche US-Handelsdefizit von 800 Milliarden Dollar, das die USA ihren „sehr dummen“ Handelsverträgen und ihrer Handelspolitik verdankten. „Unsere Jobs und unser Wohlstand werden anderen Ländern gegeben, die uns seit Jahren ausgenutzt haben. Sie lachen darüber, was für Dummköpfe unsere Führungspersonen gewesen sind. Das hört auf!“

Hintergrund des Streits sind Trumps Pläne für Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus dem Ausland. Seine Ankündigung hatte zu einer heftigen Diskussion über den wirtschaftlichen Sinn der Maßnahme geführt.

Die EU hat gedroht, Zölle auf manche Importgüter aus den USA zu erheben, falls Trump die angekündigten Zölle auf Stahl und Aluminium tatsächlich einführt.

Volkswirte und Wirtschaftsführer meldeten sich in den USA zu Wort und erklärten, die Zölle könnten zum Bumerang für Trumps „America-First“-Agenda werden. International hagelte es schwere Kritik.

Die EU und zahlreiche Wirtschaftsnationen wie Brasilien und Kanada kündigten Vergeltungsmaßnahmen an. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker betonte, er könne sich im Gegenzug Einfuhrzölle auf Whisky, Jeans und Motorräder aus den USA vorstellen.

Nicht nur aus der Politik wurde Kritik an Trumps Strafzöllen laut. Auch Siemens-Chef Joe Kaeser stellte Trumps Plan ein vernichtendes Urteil aus. „Nach einer großartigen Steuerreform, um neue Jobs zu schaffen, ein lausiger Ansatz zu fairem Handel. Nicht gut für Kunden, nicht gut für Jobs. Nicht gut für eine freie Welt“, schrieb er auf Twitter.