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Trotz Rekord-Zahlen: Teslas größter Schlüssel zum Erfolg bleibt ein uneingelöstes Versprechen

Elon Musk, Tesla-Chef, steht zum Tag der offenen Tür auf einer Bühne der Tesla Gigafactory.
Elon Musk, Tesla-Chef, steht zum Tag der offenen Tür auf einer Bühne der Tesla Gigafactory.

2021 war ein Jahr „des Duchbruchs“ sagt ein etwas ungläubiger Elon Musk am Mittwochabend, für Tesla und für Elektroautos, fügte er noch an. Der Multimilliardär trägt die Geschäftszahlen des Autobauers vor, ihm hören wichtige Investoren von Morgan Stanley und anderen Großkalibern zu, Präsentation wird zu einer Demonstration der Dominanz. Tesla setzte vergangenes Jahr 53,8 Milliarden US-Dollar um, verkaufte 936.222 Autos und erzielte einen Gewinn von 5,5 Milliarden Dollar. Bei allen drei Kennzahlen steigt die Kurve fast steil nach oben: Rekordumsatz, Rekordabsatz, Rekordgewinn.

Zwei wesentliche Treiber des Erfolgs waren der Umgang des US-Autobauers mit der Chipkrise. Musk soll mit Zulieferern sehr gute Verträge ausgehandelt haben, Tesla litt bisher kaum unter dem Mangel, ganz anders als etwa die deutsche Konkurrenz. Außerdem modellierte Tesla die Autos so um, dass der Bedarf für die Halbleiter sank. Zudem, das betonte Musk am Mittwochabend, habe es Tesla geholfen, dass keine neuen Modellreihen produziert worden seien. Der Fokus lag auf der Skalierung bestehender Modelle.

Damit lenkte er den Blick auf das laufende Jahr: Auch 2022 wird es keinen Cybertruck oder den Tesla für 25.000 Dollar geben. Die Einführung dieser Modelle würde die Komplexität in der Produktion steigern, die wiederum den Ressourcen- und Personalbedarf. Am Ende würde der Absatz darunter leiden, so Musks Argumentation. 2022 wird Tesla weiter skalieren, ein Umsatzwachstum von 50 Prozent sollte „einfach“ gelingen, sagte Musk. Das klingt zwar etwas größenwahnsinnig, schaut man sich aber das Wachstum von 65 Prozent in 2021 an, verflüchtigt sich dieser Eindruck.

Der Angstschweiß von Herbert Diess

An dem Abend gab es zwei weitere wichtige Neuigkeiten von einem der reichsten Menschen der Welt. Musk deutete den Bau neuer Fabriken, die er selbst "gigafactories" nennt, an. Zunächst würde man nach geeignetem Terrain suchen. Diese Entscheidung macht Sinn, denn sie passt in die Skalierungsstrategie. Die Werke von Musk sind effizient.

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Die Fabrik in Freemont hat mittlerweile eine Produktionskapazität von 600.000 Autos im Jahr, in Grünheide soll ein Model Y innerhalb von zehn Stunden fertig produziert sein. Grünheide und auch die neue Fabrik in Texas sollten wesentliche Booster für das Wachstum des US-Autobauers in diesem Jahr werden, betonte Musk. In Wolfsburg sorgte die Effizienz der Fabrik in Grünheide bei VW-Chef Herbert Diess für Angstschweiß. Der Top-Manager zettelte daraufhin beim Volumenhersteller eine regelrechte Revolte an, forderte, dass etwa das Wolfsburger-Werk deutlich effizienter werden müsse – und wollte rund 30.000 Stellen abbauen lassen. Aufsichts- und Betriebsrat konnten diesen Kahlschlag abwenden und Diess' Pläne einfangen.

Wenn Musk nun ab kommendem Jahr den Cybertruck hochskaliert produzieren will, wird er dafür wahrscheinlich eigene Fabriken bauen, damit die Produktionskomplexität möglichst gering bleibt. So jedenfalls lässt sich seine Ankündigung am Mittwochabend auffassen.

Der eigentliche Schlüssel für langfristiges Wachstum von Tesla sei allerdings das autonome Fahren, betonte Musk. Das Thema ist ein Dauerbrenner des Milliardärs. Jahr um Jahr kündigt er an, dass nun wirklich der Tesla-Autopilot ausgereift und serienfertig werde. Am Mittwochabend war Musk zurückhaltender. Er sagte, er „glaube“, dass es in diesem Jahr etwas werden könnte. Per Softwareupdate sollen dann alle Teslas befähigt werden, autonom zu fahren. Das wäre eine ungeahnte Einnahmequelle für den Autobauer, der dieses Update natürlich kostenpflichtig zur Verfügung stellen würde. Die Teslas sollen nach Musks Willen als Robotaxis fungieren, wenn die Fahrer ihre Autos gerade nicht brauchen, nachts etwa. „Die Zahlen für Robotaxis sind völlig verrückt, vor allem die finanziellen Zahlen“, sagte Musk. Und auf die kommt es dem Multimilliardär in diesem Jahr besonders an.