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Trotz junger Bevölkerung: Corona kann auch Afrika stark treffen

BERLIN (dpa-AFX) - Ihre vergleichsweise jungen Gesellschaften dürften viele afrikanische Länder kaum vor schweren Auswirkungen der Corona-Pandemie schützen. Die Altersstruktur könnte vielleicht vorübergehend ein Puffer sein, sagte Maximilian Gertler von Ärzte ohne Grenzen. Es gebe aber weitere Faktoren, die einen viel stärkeren Einfluss auf die Entwicklung der Pandemie auf dem afrikanischen Kontinent haben.

Zwar hat die Altersstruktur einer Bevölkerung Demografie-Forschern zufolge einen großen Einfluss auf die Zahl der Todesfälle durch Corona. Ältere Infizierte und solche mit Vorerkrankungen haben häufiger einen schweren Verlauf von Covid-19. Doch in vielen afrikanischen Ländern dürften laut Gertler andere Effekte überwiegen.

So etwa sei die soziale Distanzierung beispielsweise in großen Armenvierteln keinesfalls so umsetzbar wie hierzulande. Der Zugang zu sauberen Wasser sei teilweise nur an Brunnen außerhalb der eigenen Wohnung möglich. Auch das Arbeiten von zuhause sei für einen Großteil der Menschen - Wanderarbeiter, Händler, Taxifahrer - keine Option. Zudem mangle es oft an Desinfektionsmitteln, Seife und Schutzmaterial, es gebe zu wenig medizinisches Personal, sagt der Epidemiologe vom Tropeninstitut der Berliner Charité. "Ganz zu schweigen von Intensivkapazitäten, die sind quasi nicht vorhanden."

Viele Länder in Afrika haben schwache Gesundheitssysteme und nicht ausreichend Mittel, um etwa genug medizinische Ausrüstung zu beschaffen. In vielen Ländern auf dem afrikanischen Kontinent ist das Durchschnittsalter niedriger als in beispielsweise europäischen Ländern. So sind in Nigeria nach Länderangaben des US-Geheimdienstes CIA nur gut 3 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre alt oder älter. Zum Vergleich: In Deutschland sind demnach 23 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre alt oder älter.