Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 5 Stunden 16 Minuten
  • Nikkei 225

    38.327,05
    +774,89 (+2,06%)
     
  • Dow Jones 30

    38.503,69
    +263,71 (+0,69%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.382,40
    -201,52 (-0,32%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.436,37
    +21,61 (+1,53%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.696,64
    +245,33 (+1,59%)
     
  • S&P 500

    5.070,55
    +59,95 (+1,20%)
     

Trotz Infektionsrekorde: Madrid schließt neuen Total-Lockdown aus

MADRID (dpa-AFX) - Trotz neuer Infektionsrekorde will Spanien die Pandemie ohne einen neuen Lockdown mit einer extrem strengen Ausgehsperre eindämmen. Eine totaler Lockdown, wie er im Frühjahr im Corona-Hotspot monatelang herrschte, sei im neuen Notstandsdekret auch nicht vorgesehen, erklärte Gesundheitsminister Salvador Illa. "Und ich bin davon überzeugt, dass eine totale Ausgehsperre dank der aktuellen Maßnahmen auch nicht nötig sein wird", betonte der Minister am Freitag vor Journalisten in Madrid.

Mit 25 595 Neuinfektionen binnen 24 Stunden wurde unterdessen der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie verzeichnet. Die Gesamtzahl der Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 nähert sich damit im 47-Millionen-Einwohner-Land der Marke von 1,2 Millionen. In Westeuropa weist nur Frankreich einen höheren Wert auf, in Deutschland gab es bisher rund eine halbe Million Fälle. Die Zahl der Menschen, die in Spanien mit Covid-19 starben, stieg um 239 auf insgesamt 35 878. Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen wurde mit 234 angegeben. Zum Vergleich: In Deutschland betrug dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts 104,9.

Wegen der rapide steigenden Zahlen hatte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag einen zweiwöchigen Notstand ausgerufen und im Rahmen dieser Maßnahme praktisch im ganzen Land eine nächtliche Ausgehsperre angeordnet. Nur die Kanaren sind davon ausgenommen. Ein Antrag der linken Regierung auf Verlängerung des Alarmzustands - der dritthöchsten Notstandsstufe - gleich bis zum 9. Mai 2021 wurde am Donnerstag vom Parlament angenommen.

Im Rahmen des Notstandes beschlossen außerdem 13 der 17 "Autonomen Gemeinschaften" eine Absperrung ihres Territoriums für bis zu zwei Wochen. Die Betroffenen dürfen ihre Region nur mit triftigem Grund verlassen - etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren. Auswärtige dürfen ebenfalls nur in Ausnahmefällen einreisen. Nur die Kanaren, die Balearen, Extremadura und Galicien riegeln sich nicht ab. Fast jeden Tag gehen derweil irgendwo im Lande Menschen auf die Straße, um gegen die Verbote und Einschränkungen zu protestieren. Am Freitagabend setzten Demonstranten im Zentrum von Barcelona Müllcontainer in Brand. Polizisten wurden mit Steinen beworfen.