Werbung
Deutsche Märkte schließen in 8 Stunden 28 Minuten
  • DAX

    18.137,65
    +276,85 (+1,55%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.008,17
    +71,32 (+1,44%)
     
  • Dow Jones 30

    38.503,69
    +263,71 (+0,69%)
     
  • Gold

    2.338,10
    -4,00 (-0,17%)
     
  • EUR/USD

    1,0699
    -0,0006 (-0,05%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.442,82
    +346,92 (+0,56%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.417,64
    -6,46 (-0,45%)
     
  • Öl (Brent)

    83,63
    +0,27 (+0,32%)
     
  • MDAX

    26.625,02
    +335,29 (+1,28%)
     
  • TecDAX

    3.286,91
    +69,96 (+2,17%)
     
  • SDAX

    14.259,71
    +206,46 (+1,47%)
     
  • Nikkei 225

    38.460,08
    +907,92 (+2,42%)
     
  • FTSE 100

    8.044,81
    +20,94 (+0,26%)
     
  • CAC 40

    8.105,78
    +65,42 (+0,81%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.696,64
    +245,33 (+1,59%)
     

Trotz aller Sanktionen: Der Wert der deutschen Importe aus Russland steigt im ersten Halbjahr um stattliche 51,3 Prozent

Statt zu sinken, sind die Importe aus Russland nach Deutschland in 2022 kräftig gestiegen. - Copyright: Picture Alliance
Statt zu sinken, sind die Importe aus Russland nach Deutschland in 2022 kräftig gestiegen. - Copyright: Picture Alliance

Deutschland steckt seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine in einem Dilemma. Auf der einen Seite hat das Land mit der EU und anderen westlichen Verbündeten zahlreiche Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Auf der anderen Seite ist Deutschland in hohem Maße von russischer Energie, vor allem von Gas, abhängig.

Eine Zahl macht diese Verstrickung in Putins Krieg nun überdeutlich: Trotz aller Sanktionen ist der Wert der deutschen Importe aus Russland im ersten Halbjahr 2022 nicht etwa gesunken, sondern im Gegenteil stark gestiegen. Von Januar bis Juni importierte Deutschland Waren im Wert von 22,6 Milliarden Euro aus Russland. Das waren 51,3 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021.

Allein im Juni kaufte Deutschland für 3,5 Milliarden Euro in Russland ein und überwies damit nochmals 4,8 Prozent mehr Geld nach Russland und damit in Putins Kriegskasse als im Mai.

Mehr Geld für Putin – weniger Gas für Deutschland

Während die Diskussion in Deutschland vor allem durch drohende Engpässe beim Gas und die Folgen für Wirtschaft und Haushalte bestimmt ist, werden die geringeren Mengen an gelieferter Energie von den höheren Preisen deutlich überstiegen. Anders gesagt: Deutschland erhält von Russland zwar weniger Energie, bezahlt dafür aber deutlich mehr Geld. Russland wiederum liefert offenbar mehr Öl und Gas zu teilweise geringeren Preisen an Länder wie China und Indien und zieht diese in dem globalen Konflikt auf seine Seite.

Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei den deutschen Exporten nach Russland. Im Juni lieferten deutsche Firmen Güter im Wert von 1,2 Milliarden Euro nach Russland. Dies waren zwar 14,5 Prozent mehr als im Mai. Im gesamten ersten Halbjahr blieb der Wert der deutschen Exporte nach Russland aber um 32,1 Prozent hinter dem ersten Halbjahr 2021 zurück. Bei den Exporten nach Russland sind einige wichtige Waren wie Medikamente von Sanktionen ausgenommen.

Unter dem Strich verschlechterte sich die deutsche Handelsbilanz mit Russland im ersten Kriegshalbjahr deutlich. Bei Ausfuhren im Wert von 8,7 Milliarden Euro und Einfuhren im Wert von 22,6 Milliarden Euro ergibt sich ein Handelsdefizit von 13,9 Milliarden Euro.