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Ein Trostpflaster für die Aktionäre

Nach der geplatzten Fusion mit der London Stock Exchange steht das Management der Deutschen Börse unter Druck. Jetzt können die Aktionäre auf ein Trostpflaster hoffen: Der Konzern will eigene Aktien zurückkaufen.

Mit der Fusion zwischen Deutscher Börse und London Stock Exchange hatten viele Anleger große Hoffnungen verbunden. Doch auch der dritte Anlauf für eine deutsch-britische Börsenhochzeit war geplatzt. Nun sollen die Aktionäre der Eschborner ein Trostpflaster erhalten: Am Mittwochabend gab der Konzern bekannt, dass er eigene Aktien für rund 200 Millionen Euro zurückkaufen möchte. Die Hauptversammlung muss den Plänen aber erst noch ihren Segen erteilen. Ein Wermutstropfen: Das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres lief bei den Eschbornern verhalten an.

Den bereinigten Periodenüberschuss konnte der Konzern in den ersten drei Monaten unterm Strich auf rund 232 Millionen Euro steigern – das sind nur fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Nettoerlöse kletterten um lediglich zwei Prozent auf rund 623 Millionen Euro. Ihre selbstgesteckten Ziele hat die Börse damit im ersten Quartal verfehlt: Im laufenden Jahr will Börsenchef Carsten Kengeter die Nettoerlöse um fünf bis zehn Prozent und den Konzern-Periodenüberschuss sogar um 10 bis 15 Prozent steigern.

Trotzdem zeigt sich das Management zuversichtlich, seine Ziele für 2017 doch noch zu schaffen, wenn an den Märkten wieder mehr gehandelt wird. Finanzchef Gregor Pottmeyer sieht die Börse „sehr gut positioniert, um strukturelles Wachstum zu erzielen und von einer weiteren Verbesserung des zyklischen Umfelds in 2017 zu profitieren“.

Auf der Hauptversammlung will der Konzern nun grünes Licht für ein 200 Millionen Euro schweres Aktienrückkaufprogramm erbitten. Es soll über einen Teil der Mittel finanziert werden, die der Verkauf der US-Optionsbörse ISE eingebracht hat. Aktienkäufe gelten als Mittel, um den Kurs der eigenen Wertpapiere zu erhöhen. Damit wäre das Programm für die Aktionäre der Börse ein kleiner Trost nach der gescheiterten Hochzeit mit London.

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Deutsche Börse und LSE hatten einen europäischen Börsenriesen schmieden wollen, doch der Brexit durchkreuzte die Pläne. Wegen des geplatzten Deals war das Management der Deutschen Börse unter Druck geraten. So empfahl der einflussreiche Aktionärsberater Glass Lewis, Vorstand und Aufsichtsrat des Konzerns die Entlastung zu verweigern.

Die Experten begründeten den Schritt nicht nur mit der gescheiterten Fusion, sondern auch mit den laufenden Ermittlungen gegen Börsenchef Carsten Kengeter. Er hatte sich vor dem Bekanntwerden des Deals im Rahmen eines Vergütungsprogramms mit Aktien des Konzerns eindeckt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen Kengeter wegen des Verdachts des Insiderhandels. Kengeter will die Vorwürfe entkräften.