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Der Traum von der eigenen Wohnung – unerreichbar für viele Europäer

Die hohen Immobilienpreise schrecken europäische Ersterwerber ab. Geld für Wohneigentum zurückzulegen ist nicht mehr die oberste Sparpriorität.

Vier von zehn Mietern in Europa glauben nicht, dass sie sich einmal Wohneigentum leisten können. Foto: dpa
Vier von zehn Mietern in Europa glauben nicht, dass sie sich einmal Wohneigentum leisten können. Foto: dpa

Europas Sparer sehen den Traum vom Wohneigentum immer öfter außer Reichweite driften. Das offenbaren die Ergebnisse des International Savings Survey, für den die niederländische ING 15.000 Menschen weltweit befragte.

Von den rund 1.000 befragten Europäern – unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Tschechien und Spanien – gaben 81 Prozent an, dass sie mindestens ein anderes Ziel stärker priorisieren. Das kann die Tilgung des Bildungskredits, der Familienunterhalt oder die nächste Urlaubsreise sein. In Deutschland sagten sogar neun von zehn Befragten, dass ein anderes Sparziel vor der eigenen Immobilie steht.

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Mehr als die Hälfte der Europäer (55 Prozent) sind der Meinung, dass der Wohnungsmarkt in ihrem Land auf dem Weg „in die falsche Richtung“ sei. Als Hauptproblem wird der immer schwierigere Zugang zum Immobilienmarkt genannt.

Die Befragten rechnen offenbar nicht damit, dass sich das Problem bald löst: Zwei Drittel rechnen im kommenden Jahr mit steigenden Immobilienpreisen.

Die Verhaltensforscherin Jessica Exton von der ING ordnet die Ergebnisse ein: „Einige benötigen länger, um zu sparen, und kaufen erst später in ihrem Leben.“ Allerdings gaben auch 38 Prozent all jener, die noch keine Immobilie besitzen, sogar an, dass sie nicht damit rechnen, jemals Eigentümer zu werden.

Mit den Preisen steigt der Eigenkapitalbedarf

Der bereits seit zehn Jahren anhaltende Immobilienboom sorgt in Deutschland regelmäßig für Debatten über den schwierigen Zugang für Ersterwerber zum Wohnungsmarkt. Denn mit den Preisen steigt auch der Eigenkapitalbedarf und damit der Anspruch an die Geldmenge, die Käufer mitbringen müssen.

Als Faustregel gilt, dass Banken 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital angespart haben sollten. Hinzu kommen zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises, die die Käufer als Nebenkosten für Grunderwerbsteuer, Maklerkosten, Grundbucheintrag und Notar aufbringen müssen. Diese Nebenkosten finanzieren Banken in der Regel nicht.

Bild: Getty
Traditional New Zealand bungalow

Dass damit offenbar die Zugangshürden steigen, deuten Zahlen zu den Ersterwerbern an, die seit Jahren fallen. Lag die Zahl der Ersterwerber 2013 noch bei knapp 550.000 pro Jahr, ist sie 2016 und 2017 gar unter 400.000 gefallen.

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Steigende Immobilienpreise sind kein rein deutsches Phänomen. In 17 EU-Mitgliedstaaten stiegen die Preise für Wohnimmobilien 2019 um mehr als fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr – und damit schneller als in Deutschland, wo die Preissteigerung unter fünf Prozent lag. Am stärksten ist der Auftrieb einer Commerzbank-Analyse zufolge in Ungarn mit 15 Prozent. In Portugal, Luxemburg, Tschechien und Kroatien legten die Preise zuletzt um rund neun Prozent zu.

Die Ergebnisse der ING decken sich mit Umfragen zum deutschen Immobilienmarkt. Laut einer YouGov-Umfrage, die der Immobilienverband IVD in Auftrag gegeben hat, beklagen 68 Prozent der kaufwilligen Deutschen, dass ihnen das nötige Eigenkapital fehle. 43 Prozent gaben an, dass sie sich die monatliche Belastung aus Zins und Tilgung nicht leisten könnten.

Laut einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen ist zuletzt das Sparmotiv Wohneigentum in der Gunst der Deutschen zwar wieder gestiegen. Immerhin gaben im Herbst 2019 39 Prozent an, auf dieses Ziel hin zu sparen. Das waren zehn Prozentpunkte mehr als noch im Sommer. Allerdings stehen Konsum (51 Prozent) und Altersvorsorge (56 Prozent) weiterhin höher im Kurs.

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Aus der Mode gekommen ist Wohneigentum allerdings nicht: Zwar finden es zwei von drei Ersterwerbern schwer, Zugang zum Wohnungsmarkt zu bekommen. Ebenso viele sind aber auch der Meinung, dass es aus finanzieller Sicht besser sei, eine Wohnung zu besitzen, als sie zu mieten.

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