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Tränen beim "Voice"-Auftakt: Musikwunder aus der Schweiz macht alle sprachlos

Eine junge Künstlerin, die den Krebs besiegt hat, eine 62-Jährige, die für ihre verstorbene Mutter singt, und ein Gitarrenlehrer, der beim Singen das Stottern bezwingt - und damit einen Coach zu Tränen rührt: Der Auftakt der zehnten Staffel von "The Voice of Germany" war emotionsgeladen und spektakulär.

Jubiläen erfordern nicht selten Feuerwerke. Wenn es um zehn Staffeln "The Voice of Germany" geht, ist auch eine von Leuchtfontänen umkränzte Allstars-Band auf einem Hochhausdach durchaus angemessen. Und wenn diese noch Coaches vom Kaliber Mark Forster, Stefanie Kloß, Yvonne Catterfeld, Nico Santos, Samu Haber und Rea Garvey umfasst, die gemeinsam den Coldplay-Song "Viva La Vida" intonieren (wobei klar wird, dass auch manchem Profi etwas zusätzliches Stimmtraining gut tun würde), kann das Emotionsbarometer nur noch raketenähnlich nach oben schießen.

Schließlich bedeuten zehn "Voice"-Staffeln schlichtweg eine "grandiose Geschichte" (Rea Garvey), versammelt seien aktuell immerhin die "größten Titanen der Popmusik und ich" (Nico Santos). Also wollte sich auch "Voice"-Veteran Mark Forster nicht "zu weit aus dem Fenster lehnen" und kündigte an: "Das wird die beste 'Voice'-Staffel aller Zeiten."

Samurea und Catterkloß

Die besetzungstärkste ist sie ohnehin: Auf den roten Stühlen nehmen diesmal sechs Coaches Platz, darunter das Duo Rea Garvey und Samu Haber sowie mit Yvonne Catterfeld und Stefanie Kloß der erste weibliche "Doppelstuhl". "So viel Energie, da kannst du Kernspaltung betreiben", kommentierte Kloß, ergänzt von einem dezenten Hinweis Catterfelds an die Herrenrunde: "Ihr könnte gerne die Talente haben, die wir nicht wollen."

Und so bestand eines der ersten "Voice"-Battles im Team "Samurea" gegen die ureigene Wortschöpfung der Silbermond-Frontfrau: "Catterkloß". Auf kein lustiges Wortspiel, sondern den schnörkellosen Namen Michael Schulte hört der diesjährige Coach für den "Comeback Stage". Für ihn schließt sich ein Kreis: In der ersten Staffel 2011 belegte Schulte als Talent den dritten Platz. Nun wird er aus den Besten der ausgeschiedenen Talente sein eigenes Team formen.

Ganz neue Gefühle

Herz und Substanz der Show sind jedoch natürlich die Gesangstalente, von denen ein Lehrer den Anfang machte: Alessandro aus Karlsruhe unterrichtet an einer Realschule und wollte "endlich mal gehört werden". Mit "If I ain't got you" von Alicia Keys gelang ihm das bestens - Aufnahme im Team "Catterkloß" oder, wie Mark Forster es formulierte "Team Hanni und Nanni".

Ihre "Big in Japan"-Performance katapultierte die 19-jährige Celine aus Ingelheim ins Team "Samurea", dem die glühende Ariana-Grande-Anhängerin eventuell sogar ihre umfassende Schuh- und Parfumsammlung zeigen wird.

Aus dem beschaulichen hessischen Örtchen Rennerod ("viele Apotheken, Bäcker und ein orthopädischer Schuhladen") stammt der 22-jährige Nico, dessen Coverversion von Nico Santos' "Play with Fire" nicht nur dessen Urheber und Namensvetter zu Begeisterungsstürmen hinriss. "Du hast mich mit meinem eigenen Song etwas fühlen lassen, was neu für mich war", so Santos - sein erster Trainee steht damit fest.

Den Krebs überwunden

"Song 2" von Blur war für Florian (36) aus Radolfzell das Ticket ins Team Mark Forster, während Mickela Löffel aus Karlsruhe von Michael Schulte aufgefangen wurde. Die 25-Jährige hätte bereits im vergangenen Jahr an der Show teilnehmen sollen, musste die Vorbereitung aber wegen Atemproblemen abbrechen - Diagnose: Lymphdrüsenkrebs. Ein Jahr später hat sie die Krankheit überwunden und singt sich mit der fast autobiografischen Hymne "Das Leben ist schön" von Sarah Conner auf der Comeback Stage.

Musik hilft stotterndem Schweizer

Eine fünfstimmige A-Cappella-Darbietung von "Stairway to Heaven" liess Mark Forsters Team um eine ganze Band wachsen. Die Hamburgerin Lorena Daum, ihres Zeichens Traurednerin und ehemalige Sex Toys-Verkäuferin, wiederum rockte sich mit Kelly Clarksons "Since U been gone" ins Team von Rea Garvey und Samu Haber.

Eine Vertreterin der "Voice of Germany"-Allstars - Talente, die im Laufe der letzten zehn Jahre bereits in einem Team sangen und nun eine zweite Chance bekommen - ist die 62-jährige Amerikanerin Pamela Falcon, "Voice"-Veteranen noch lebhaft mit ihrem Wahnsinns-Battle zu "Purple Rain" in Erinnerung. Ihre Beatles-Interpretation zu "Help" widmete sie ihrer verstorbenen Mutter - und landete damit bei Nico Santos im Team.

Emotionaler Höhepunkt der reichlich rührenden Auftaktshow war jedoch der Auftritt von Noah Sam. Der 22-jährige Schweizer, der seit seiner Kindheit stottert und früh Ausgrenzung erlebte, kann sich nur fließend äußern, wenn er singt - was er dann auch im Gespräch mit der Jury tat. Da ließen die Coaches alle Flapsigkeit ruhen und stellten fest: "Wie schön, dass Musik so etwas kann." (Nico Santos). "Manche Teilnehmer singen fehlerfrei, aber vergessen vor lauter Perfektion zu berühren", sagte eine überaus ergriffene Stefanie Kloß zu ihrem neuen Mitglied. Als Noah Sam dann noch singend erzählte, dass ihn sein erster Konzertbesuch damals zu ihrer Band Silbermond führte, flossen endgültig Tränen bei der "Symphonie"-Sängerin: "Noch so eine Emotionskanone. Diese Show macht dich fertig."