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(Bloomberg) -- Nachdem Joh Berenberg Gossler & Company KG vor über einem Jahrzehnt das Aktien-Research in London zusammengefasst hat, baut die Bank erstmals wieder ein Team mit Analysten in Deutschland auf. Bereits 2020 war die Mitarbeiterzahl im Unternehmen um 100 gestiegen.In Frankfurt soll ein 10 bis 15 Mitarbeiter umfassendes Team entstehen, das sich um die Bewertung von kleinen und mittelgroßen deutschen Unternehmen kümmert, wie Investmentbank-Chef David Mortlock in einem Interview mit Bloomberg erklärte. “Dies wird das erste Mal seit über zwölf Jahren sein, dass wir deutsche Small- und Mid-Caps aus Deutschland abdecken”, erklärte er. Bislang geschieht das aus London heraus.Mortlock verwies darauf, dass Berenberg in Frankfurt bereits viele Mitarbeiter für Banking, Sales sowie Wealth- und Asset Management hat. “Wir glauben, dass uns ein Team von 10 bis 15 Analysten in Frankfurt - das etwas mehr Nähe zu unseren anderen deutschen Teams und zu den von ihnen abgedeckten Firmen hat - zugute kommen würde”, sagte er.Mortlock war vergangenes Jahr der erster nicht-deutsche persönlich haftende Gesellschafter in der über 400-jährigen Geschichte von Berenberg geworden. Er führt das Geldhaus jetzt gemeinsam mit Christian Kühn und Hendrik Riehmer.Gewinn gestiegenDas vergangene Jahr hat die Bank laut Mortlock mit einem Gewinnanstieg abgeschlossen. Details wollte er noch nicht nennen. Nur so viel verriet er: “Die Investmentbank war der Haupttreiber”. Das Unternehmen begleitete 2020 über 70 Investmentbanking-Transaktionen und übertraf damit den vorherigen Rekord von 50, der 2017 aufgestellt worden war.Sofern die Märkte mitspielen, erwartet Mortlock für das laufende Jahr mehr IPOs in Europa und den USA. “Es gibt immer noch viel Liquidität. Ich wäre überrascht, wenn wir kein weiteres arbeitsreiches Jahr sehen werden, in dem Firmen Geld einsammeln, um zu wachsen oder durch Covid zu kommen”, sagte er. “Auch bei uns ist die Pipeline stark gefüllt.”In der Investmentbank sind derzeit wegen der Pandemie alle Kollegen daheim tätig, mit Ausnahme von Händlern in Hamburg, London und New York. Mortlock zufolge ist nicht sicher, ob eine Rückkehr zu den alten Arbeitsweisen nach der Krise möglich ist. In einigen Bereichen könne es mehr Home Office geben.„Dennoch sind die Vorteile der Anwesenheit im Büro erheblich - wenn Menschen in engem Kontakt Erfahrungen und Ideen austauschen. Genau diese Art von Begeisterung, die man schafft, wenn man mit Kollegen zusammen ist”, sagte Mortlock. Sobald es sicher sei, wolle er dazu zurückkehren. “Ich freue mich darauf, wenn wieder mehr Leute im Büro sind.”For more articles like this, please visit us at bloomberg.comSubscribe now to stay ahead with the most trusted business news source.©2021 Bloomberg L.P.