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Disziplin gegen Angststörung? Scharfe Kritik an Gisele Bündchen

Topmodel Gisele Bündchen steht nach einem Interview stark in der Kritik. Sie behauptet, sie habe ihre mentalen Probleme mit Disziplin, Meditation und Atemübungen besiegt - statt den angeblich leichteren Weg zu gehen und Medikamente einzunehmen. Kritiker schreien auf: Es sei beschämend für die, die auf Antidepressiva zurückgreifen müssen.

Gisele Bündchens Kommentare zum Thema Wellness hatten einige wütende Gegenreaktionen zur Folge. (Foto: Taylor Hill/FilmMagic)
Gisele Bündchens Kommentare zum Thema Wellness hatten einige wütende Gegenreaktionen zur Folge. (Foto: Taylor Hill/FilmMagic)

In einem aktuellen Interview mit The Observer spricht Gisele Bündchen offen über ihren Lebensstil, der sie „glücklicher im Leben“ macht. Dazu gehören ein strikter, überwiegend veganer Ernährungsplan (kein Koffein, Alkohol, Zucker oder Kohlenhydrate und lediglich Snacks wie Kürbiskerne) sowie Yoga und Meditation.

Diese strikte Routine ist laut Gisele der Grund dafür gewesen, dass sie ihre Angststörung und Panikattacken in den Griff bekommen hat. Dafür bräuchte man eine gewisse “Disziplin”, meint sie weiter, um nicht den leichteren Weg der Tabletteneinnahme zu gehen. Dieser Kommentar ließ Kritiker aufhorchen. Diese behaupten, sie würde damit diejenigen beschämen, die Antidepressiva einnehmen oder schlicht und ergreifend nicht die Mittel haben, Giseles Tagesablauf zu folgen.

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„Man muss nur den Entschluss fassen, an sich zu arbeiten“, sagt die brasilianische Schönheit. „Das ist das Problem der heutigen Gesellschaft. Menschen wollen sofort Ergebnisse sehen.” Sie meint weiter, dass es bei ihr Monate gedauert habe, ihre Panikattacken in den Griff zu bekommen. “Ich hätte natürlich Medikamente einnehmen können, aber ich entschied mich dagegen.” Sie entschied sich stattdessen dazu, jeden Morgen nach dem Aufwachen zu meditieren und Atemübungen zu machen, um ihre Angst zu überwinden.

„Der Anfang ist Disziplin”, fügt sie hinzu, als sie gefragt wird, wie andere Menschen ihrem Beispiel folgen können. Laut Observer besteht diese aus Dehnungsübungen, Meditation und Work-Outs.

Bündchen (hier 2018 mit Ehemann Tom Brady) sagt, dass die Menschen „Disziplin” benötigen, um einen derartigen, auf Wohlbefinden ausgerichteten Lebensstil durchzuhalten. (Foto: REUTERS/Eduardo Munoz)
Bündchen (hier 2018 mit Ehemann Tom Brady) sagt, dass die Menschen „Disziplin” benötigen, um einen derartigen, auf Wohlbefinden ausgerichteten Lebensstil durchzuhalten. (Foto: REUTERS/Eduardo Munoz)

Neben Disziplin ist Gisele das Bewusstsein gegenüber anderen und unserer Umwelt sehr wichtig.

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„Ich tue alles, was ich kann“, sagt sie. „Wir kompostieren. Wir haben einen Garten.” Weiter gesteht sie, dass die Familie wahrscheinlich in einem kleineren Haus leben könnte. Ihre Zweifel darüber beseitigt sie aber gleich darauf mit der Erklärung, dass das Haus Solarzellen auf dem Dach habe.

Ihre Kinder möchte sie auch sehr bewusst aufziehen und bringt ihnen drei wichtige Punkte bei: Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln. Wie sie sich diese Prinzipien selbst zu Herzen nimmt, scheint sie mit einer weiteren Aussage unter Beweis stellen zu wollen. “Wenn du dir zum Beispiel meinen Kleiderschrank anschauen würdest, dann würdest du deinen Augen nicht trauen: Ich habe nämlich immer noch die gleichen Jeans, die ich vor drei Jahren getragen habe.“

Bündchen sagt, sie habe das Buch geschrieben, um Bewusstsein für ihren Lebensstil zu schaffen. (Foto: Christian Charisius/Picture Alliance über Getty Images)
Bündchen sagt, sie habe das Buch geschrieben, um Bewusstsein für ihren Lebensstil zu schaffen. (Foto: Christian Charisius/Picture Alliance über Getty Images)

Bündchen äußerte sich im Observer auch zur Kritik, die sie einstecken musste, als sie ihre Büste operieren ließ. Schließlich setzte sie sich sonst vehement für eine komplett natürliche Lebensweise ein.

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Sie rechtfertige das damit, dass sie ihre Kinder jeweils drei Jahre lang gestillt habe. Es erschien ihr als wichtig, dadurch eine enge Bindung zu ihrer Tochter und ihrem Sohn herzustellen. Durch das Stillen habe sich ihr Körper verändert. Und zwar so, dass Sport und Ernährung nicht mehr halfen. Sie entschied sich für eine Brust-OP.

Damals erschien sie in der Schönheitsklinik verkleidet, um sich nicht den Vorwürfen der Medien stellen zu müssen. Doch auch diesen Druck hat sie durch tägliche Meditation abgelegt. “Ich habe das Gefühl, dass ich an einem Punkt im Leben angekommen bin, an dem es mir egal ist, was andere von mir denken. Mir ist wichtig, meine Wahrheit zu leben.“

Wir machen intensive Zeiten durch - sowohl in unserem privaten Leben als auch auf der Welt an sich. Ich habe das Gefühl, dass alles, was momentan passiert, dafür sorgt, dass wir mehr in uns gekehrt sind. Wir sollten reflektieren und Urteile und das, was uns zurückhält, abwerfen. Finde Mitgefühl und Versöhnlichkeit in dir selbst und sei dir deiner Aufgabe bewusst. Wie kannst du deine Fähigkeiten nutzen, um den Menschen in deiner Umgebung zu helfen und dich einer Sache widmen, die dir am Herzen liegt? Lasst uns unsere Herzen öffnen, Frieden verbreiten, freundlich sein, andere akzeptieren und respektieren, sowie uns selbst und unseren Planeten. Wir müssen Verantwortung für uns übernehmen, denn jeder von uns ist in diesem Moment daran beteiligt, unsere Zukunft zu schaffen! #mondfinsternis

„Oh, fahr zur Hölle, Gisele“, twitterte Autorin Bella Mackie. „Du bist nicht besser als andere Menschen, weil du keine Antidepressiva genommen hast. Du hast deine Ängste nicht auf eine ‚bessere‘ Art in den Griff bekommen als Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind.“

„Ich lach mich tot. Ich kann nicht mit bloßer Willenskraft meine Angststörung wegzaubern, Gisele. So funktioniert Wissenschaft einfach nicht”, kommentierte jemand anderes.

„Meine liebe Gisele, man nimmt nicht einfach nur eine Pille”, hieß es in einem anderen Tweet. „Es dauert Monate, bis man herausgefunden hat, welches Medikament gegen das chemische Ungleichgewicht in deinem Gehirn helfen kann, ohne dass dein Leben durch die Nebenwirkungen noch unerträglicher wird. Hör auf, das Vorurteil zu verstärken, dass Medikamente eine einfache Option für Menschen ohne Willenskraft sind.“

„Das macht mich stinksauer“, fügte eine Nutzerin hinzu, die von ihrem langen Weg berichtete, das richtige Medikament zu finden.

Und dann der Satz: „Wenn du dir zum Beispiel meinen Kleiderschrank anschaust, dann wirst du wahrscheinlich deinen Augen nicht trauen. Ich habe nämlich immer noch die gleichen Jeans, die ich vor drei Jahren getragen habe.” Drei Jahre! Oh wow, was für eine Leistung!

Es ist einfach für Gisele, Leute abzustempeln, die morgens aufwachen und gut aussehen wollen. Sie ist... GISELE

Völlig realitätsfern.

Erin Donnelly