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Top Vermögensverwalter bleibt vorsichtig: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Anleger werden auch 2023 starke Nerven brauchen, denn das Jahr wird ungemütlich starten, bevor sich die Lage zum Ende hin wieder aufhellt. So lässt sich die Sicht des größten europäischen Vermögensverwalters Amundi kurz zusammenfassen. Deutschland CIO Thomas Kruse erwartet, dass die europäischen Börsenbarometer zunächst die Tiefststände aus 2022 erneut testen werden, bevor es in der zweiten Jahreshälte wieder nach oben gehen könnte. Das wirtschaftliche Wachstum wird sich abschwächen und Europa in eine milde Rezession gleiten, was auch an Aktien nicht spurlos vorbei gehen wird.

“Die Gewinnerwartungen für Unternehmen sind derzeit noch deutlich zu hoch”, und man werde zunächst die Probleme aus 2022 “mit rüber ins neue Jahr nehmen”, so Kruse. Liegt Amundi richtig, würde dies einen erneuten Kursrutsch von etwa 12% für den Stoxx 600 bedeuten.

Die Inflation sollte 2023 über weite Teile hartnäckig hoch bleiben, wobei Amundi davon ausgeht, das die Straffung der Zentralbanken zwar weiter gehen wird, in ihrer Intensität aber abnehmen dürfte. Anleger tun daher gut dran, das Jahr defensiv aufgestellt zu beginnen und Qualitäts-, Value- und Dividendenwerte zu bevorzugen. Im Laufe des Jahres kann bei günstigeren Einstiegskursen sukzessive in Richtung zyklischer und kleiner und mittlerer Unternehmen umgeschichtet werden kann, rät Amundi.

Amundi ist mit seiner vorsichtigen Einschätzung nicht allein. Auch die Strategen von Goldman Sachs und anderen Investmentbanken schauen verhalten auf 2023.

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AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Zwei Jahre nach dem spektakulären Zusammenbruch von Wirecard wird der frühere Chef Markus Braun heute erstmals in der Öffentlichkeit auftreten - vor Gericht.

  • Die DWS erwägt informierten Kreisen zufolge den Verkauf ihres Private-Equity-Sekundärgeschäfts.

  • Kommt eine Übernahme des Lieferdienstes Gorillas durch die türkische Getir zustande, dürfte das Berliner Unternehmen wohl nur noch rund halb so hoch bewertet werden wie bei einer Finanzierung letztes Jahr.

  • Die EU will Russland die Beschaffung von Militärdronen mit neuen Sanktionen erschweren.

  • Die Bundesregierung will große und mittlere Unternehmen offenbar zum Einsatz von Smart Metern verpflichten.

  • Chinas Aufsicht drängt die großen Versicherungskonzerne des Landes offenbar zum Kauf von Anleihen, nachdem Kleinanleger dem Segment der Festverzinslichen den Rücken kehren.

ANALYSEN:

  • Europas Erholung von der Energiekrise wird Jahre brauchen, prognostiziert Citigroup-Chefin Jane Fraser. Im H2 2023 indessen dürften auch die USA in die Rezession abrutschen.

  • Während die EZB die Zinsen nächste Woche wohl um 50 Bp erhöhen wird, verlagert sich die Unsicherheit zunehmend auf die Ankündigung zum Bilanzabbau, wie BI ausführt.

AKTIENMÄRKTE | Während die Börsen in Tokio und Sydney am Donnerstag nachgeben, klettern in Hongkong die Kurse. Medienberichten zufolge steht die Maskenpflicht für Innenräume auf der Kippe und die Quarantänezeit für Menschen mit Corona-Diagnose könnte verkürzt werden. Chinas Börsenbarometer CSI-300 indessen tritt auf der Stelle. “Das verarbeitende Gewerbe wird 2023 nicht gut dastehen angesichts des sehr schwachen Exportsektors und einer wahrscheinlichen Rezession in den USA und Europa”, erklärte Iris Pang, ING-Chefvolkswirtin für den Bereich Greater China im Interview mit Bloomberg TV. Die Wall Street behauptete ihr Vortagesniveau am Mittwoch knapp, wobei Technologiewerte den vierten Handelstag in Folge nachgaben.

RENTENMÄRKTE | Mit gestutzten Wetten auf den Straffungskurs der EZB weiteten Europas Staatsanleihemärkte am Mittwoch die Vortagesgewinne aus. Nach den EU-Emissionen von SURE- und MFA-Bonds gaben 30j Bunds indessen nach. Heute spricht EZB-Chefin Lagarde und auch Auftritte der Notenbankräte de Cos und Villeroy stehen auf der Agenda. Bei 10j US-Treasuries überwiegt heute das Verkaufsinteresse, nachdem auch hier zwei Tage in Folge die Kurse zugelegt hatten. “Der Spread zwischen 10j und 2j Treasuries signalisiert, dass der geldpolitische Straffungszyklus der Fed fast beendet ist”, sagt Ed Yardeni vom gleichnamigen Analysehaus. “Das liegt entweder daran, dass eine Rezession unmittelbar bevorsteht, oder daran, dass die Inflation weiter sinken dürfte, vielleicht auch ohne Rezession.”

ROHSTOFFMÄRKTE | Mit der Erwartung weiterer Lockerungen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen in China erholt sich der Ölmarkt im frühen Donnerstagshandel leicht vom Einbruch der vergangenen vier Sitzungen. Das Barrel Brent kostet inzwischen weniger als 78 Dollar. Am vergangenen Donnerstag waren es zum Handelsende noch knapp 87 Dollar. Der Goldpreis geht vor den morgigen US-Erzeugerpreisdaten seitwärts. Nächste Woche werden in den USA die November-Zahlen zur Entwicklung der Verbraucherpreise vorgelegt.

TERMINE AM DONNERSTAG

  • 09:00 In München beginnt der Wirecard-Prozess gegen CEO Braun und zwei andere

  • 12:00 OECD-Frühindikator November

  • 12:05 EZB veröffentlicht Volumen der vorfristigen Rückzahlung aus TLTRO

  • EZB-Präsidentin Lagarde spricht per Videobotschaft zur Eröffnung der ESRB-Jahrestagung (13:00), außerdem kommen EZB-Rat De Cos (13:15) und Riksbank-Gouverneur Ingves (16:50) zu Wort

  • 15:00 Bundeskanzler Scholz trifft die Ministerpräsidenten der Länder; PK im Anschluss an die Gespräche

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