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Top-Personalie bei VW: Ex-Daimler-Manager soll neuer China-Chef werden und den „verlängerten Arm“ von Konzernchef Herbert Diess ablösen

Alexander Seitz, noch Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für Controlling und Rechnungswesen  – und wohl schon bald neuer Chef der Volkswagen Group China. Foto: VW
Alexander Seitz, noch Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für Controlling und Rechnungswesen – und wohl schon bald neuer Chef der Volkswagen Group China. Foto: VW

Der VW-Konzern steht vor der Berufung des Finanzvorstands seiner Hauptmarke Volkswagen Pkw als Statthalter in China. Im Reich der Mitte, dem mit Abstand wichtigsten Einzelmarkt der Wolfsburger, soll nach Informationen von Business Insider der Topmanager Alexander Seitz, 59, schnellstmöglich als Nachfolger von Stephan Wöllenstein, 58, installiert werden.

Letzterer amtiert seit Mitte Januar 2019 als CEO der in Peking ansässigen Volkswagen Group China und ist seit Februar 2019 Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw mit der Verantwortung für China. Ob dieser Funktionen hat Wöllenstein im VW-Management den Ruf als „verlängerter Arm“ des VW-Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess.

Alexander Seitz verantwortet seit März 2020 im Vorstand von Volkswagen Pkw die Bereiche Controlling und Rechnungswesen. Zuvor war der Betriebswirt bei Audi in Ingolstadt als Vorstandsmitglied zuständig für Finanz, IT und Integrität.

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Im VW-Konzern wie auch in China gilt die frühere Daimler-Führungskraft Seitz als gut vernetzt. „Seine Tätigkeit bei Audi, einer besonders wichtigen Premiummarke in unserem China-Geschäft, dürfte ihm zugutekommen, wenn er die Wöllenstein-Nachfolge antritt“, sagte ein Weggefährte über Seitz zu Business Insider.

Zudem bringe der gebürtige Lahnsteiner die dringend gebotene Erfahrung mit den in China üblichen Usancen mit. 2013 war Seitz zum First Vice President & Commercial Executive Vice President der SAIC Volkswagen Automotive Co., Ltd. in Shanghai berufen worden. Bei dem neben FAW bedeutsamsten Joint Ventures von VW im Reich der Mitte beaufsichtigte Seitz in seiner Funktion als sogenannter Co-Generalmanager die Schlüsselbereiche Finanz, IT, Beschaffung und war obendrein im Personalwesen zuständig für Expatriates. Aus dieser Zeit als Multi-Kulti-Funktionär soll Seitz’ Spitzname „Alexander, der Große“ rühren.

Mit der Entwicklung der China-Aktivitäten von VW war der seit April 2018 amtierende Konzernchef Herbert Diess, 63, in jüngster Zeit immer weniger zufrieden. So zeigen sich viele Interessenten des neuen SUV-Stromers VW ID.4 enttäuscht von dessen für chinesische Verhältnisse wenig revolutionärem Infotainmentsystem. Hier, rügen manche Wolfsburger Manager, hätte Wöllenstein schon viel früher Alarm schlagen und beherzt auch gegen interne Widerstände auf Abhilfe drängen müssen.

Es ist allerdings Diess selbst, der – neben seinen Funktionen als Konzernlenker, Gesamtverantwortlicher für den Bereich Volkswagen Pkw sowie für die neu formierte Markengruppe Volumen mit Seat, Škoda und VW Nutzfahrzeuge – in Personalunion das Konzernvorstandsressort China führt.

Business Insider hatte bereits Mitte Oktober exklusiv über den wachsenden Unmut von Diess im Hinblick auf die Arbeit von Stephan Wöllenstein berichtet.

Offizielle Statements zu der beabsichtigen Berufung von Seitz als Nachfolger von Wöllenstein im Amt des CEO der Volkswagen Group China gibt VW derzeit noch nicht ab. Unklar ist die künftige Verwendung Wöllensteins. „Ein vergleichbarer Top-Posten für den nahtlosen Anschluss dürfte nicht leicht zu finden sein“, sagte ein Wolfsburger VW-Manager.