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Ein Top-Fondsmanager, der 99 Prozent seiner Wettbewerber geschlagen hat, nennt seine sieben Lieblingsaktien

Ein Top-Fondsmanager gibt Business Insider einen Einblick in seine Anlagestrategie und seine aktuellen Lieblingsaktien.  - Copyright: Alistair Berg/Getty Images
Ein Top-Fondsmanager gibt Business Insider einen Einblick in seine Anlagestrategie und seine aktuellen Lieblingsaktien. - Copyright: Alistair Berg/Getty Images

Die amerikanischen Börsenindizes haben im vergangenen Jahrzehnt bemerkenswerte Früchte abgeworfen. Der Aktienindex Nasdaq hat zwischen Januar 2010 und Dezember 2021 eine Gesamtrendite von 466 Prozent erzielt. Der Dow Jones landete bei 240 Prozent.

Eli Salzmann, Portfoliomanager des Neuberger Berman Large Cap Value Fond (NBPIX), hat in einem Interview mit unseren US-amerikanischen Insider-Kollegen gesagt, dass viele Fondsmanager in dieser Zeit von Wertaktien auf Wachstumsaktien umgestiegen sind. Salzmann setzte dennoch auf die Wertaktien.

"Wir sind wahrhafte Wertaktien-Manager und weichen niemals davon ab", sagt Salzmann. "Seien wir ehrlich: Es gibt Zeiten, in denen Wertaktien gefragt sind und Zeiten, in denen sie es nicht sind. Doch wir lassen uns von unserer Disziplin nicht abbringen."

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Die Hartnäckigkeit Salzmanns hat sich ausgezahlt. Salzmann führt einen Fonds seit Dezember 2011, er ist 12,9 Milliarden US-Dollar (etwa 11,9 Milliarden Euro) schwer. Unter Fonds mit so einer großen Marktkapitalisierung gehört Salzmanns Fonds laut dem Finanzinformationsunternehmen Morningstar zu den besten zwei Prozent der letzten zehn Jahre und dem besten Prozent der letzten fünf Jahre.

"Es gab Zeiten, da hat es sich nicht gelohnt, in Wertaktien zu investieren", sagt Salzmann. "Es war eine sehr einsame Erfahrung. Damals hatte ich keine Freunde – und vielleicht habe ich immer noch keine Freunde. In dieser Zeit hielten wir aber Kurs. Heute kann ich mit Stolz sagen, dass die Renditen, die wir erwirtschaftet haben, echte Wertaktienrenditen sind."

Wie ihr erfolgreich in Wertaktien investieren könnt

Salzmanns Anlagestrategie ist einfach: Er sucht nach Aktien, die auf dem Markt unbeliebt sind, obwohl sie vernünftig bewertet werden und solide Fundamentaldaten aufweisen. Der Fondsmanager sagt, er interessiere sich nicht dafür, wie eine Aktie in der Vergangenheit gehandelt wurde, sondern konzentriere sich ausschließlich auf ihre Zukunft.

"Wenn ein Unternehmen die richtige Bewertung und den richtigen Katalysator hat, um großen Profit zu erwirtschaften, dann wollen wir dessen Aktien haben", so Salzmann.

Die von Anlegern vielleicht am häufigsten verwendete Kennzahl für die Bewertung eines Unternehmens ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Salzmanns Problem mit dem Standard-KGV ist, dass er leicht durch den Wirtschaftszyklus beeinflusst werden kann. So kann beispielsweise eine Aktie, die zuvor hohe Gewinne erzielt hat, bei einer Konjunkturabschwächung trügerisch günstig erscheinen. Dabei ist sie eher eine Wertfalle.

Salzmanns bevorzugter Bewertungsmaßstab ist das Verhältnis von Kurs zu normalisierten Gewinnen, da die Gewinne über einen Konjunkturzyklus hinweg ausgeglichen sind. Dadurch wird verhindert, dass Aktien zu günstig erscheinen, wenn sie ungewöhnlich hohe Gewinne erzielt haben. Wenn eine Aktie nach diesem Maßstab noch günstig ist, erwägt Salzmann, sie zu kaufen.

Dieser Maßstab ist aber nur ein Teil in Salzmanns Entscheidungsfindung. Um sich ein umfassendes Bild von einem Unternehmen zu machen, konsultiert er bekannte Analysten. Sulzmann holt sich auf diese Weise ein ganzheitliches Bild über die vorherrschende Dynamik und die Entwicklungen in der Branche ein. Aber auch konkrete Informationen, wie ein spezifisches Unternehmen von Lieferanten und Konkurrenten eingeschätzt wird. So erhält der Fondsmanager eine Vorstellung davon, ob eine angeschlagene Aktie wieder auf die Beine kommen kann.

"Wir kaufen keine schicken Unternehmen", sagte Salzmann. "Wir kaufen Unternehmen, die entweder von sich selbst oder aufgrund ihrer Branche Schaden erlitten haben. Und wir suchen nach einem Katalysator, der sie aus dem geschädigten Zustand zurück in den Top-Zustand bringt."

7 Aktien, die es sich lohnt, zu kaufen

Obwohl einige Teile des Marktes wertorientierter sind als andere, besitzt Salzmann eigenen Angaben zufolge Aktien von Unternehmen aus allen elf Börsensektoren. Seine Lieblingsgruppen sind derzeit Wertstoffe und Versorgungsunternehmen.

Hier sind die sieben Lieblingsaktien von Sulzmann:

Tim Schäfer_Bild
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1. Merck

Aktienkurs von Merck - Copyright: Markets Insider
Aktienkurs von Merck - Copyright: Markets Insider

Symbol: MRK.

Marktkapitalisierung: 282,3 Milliarden US-Dollar (etwa 261,2 Milliarden Euro).

Sektor: Gesundheitswesen.

These: Der Gigant der Pharmaindustrie verfüge dank Medikamente wie Keytruda und Gardasil über ein verlässlich starkes Wachstum, das in jedem wirtschaftlichen Umfeld anhalten könne, so Salzmann.

In diesem Frühjahr könne die Aktie wegen neuer Behandlungsmethoden des Unternehmens für Lungenbeschwerden und Cholesterin stark zulegen.


2. Pfizer

 - Copyright: Markets Insider
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Symbol: PFE.

Marktkapitalisierung: 267,7 Milliarden US-Dollar (246,9 Milliarden Euro).

Sektor: Gesundheitsvorsorge.

These: Die Gewinne des Corona-Impfstoffs werden im Jahr 2023 und darüber hinaus wahrscheinlich zurückgehen, sagt Salzmann, doch das sei bereits eingepreist. Preiserhöhungen könnten den Umsatz steigern und dazu beitragen, einen Teil der Verluste auszugleichen.

Pfizer diversifiziert auch seine Einnahmequellen, indem es angesichts auslaufender Patente neue Produkte auf den Markt bringt, darunter einen Impfstoff gegen das RSV-Virus, das im Mai zugelassen werden könnte.


3. JPMorgan

 - Copyright: Markets Insider
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Symbol: JPM.

Marktkapitalisierung: 412,1 Milliarden US-Dollar (380 Milliarden Euro).

Sektor: Finanzen.

These: JPMorgan sei Finanzmarktführer und gewinne dank umfangreicher Investitionen an Dynamik und zunehmend Marktanteile in den Bereichen Kundeneinlagen, Karten, Investmentbanking und Handel, sagt Salzmann. Der Fondsmanager ist überzeugt, dass das Unternehmen hohe Renditen erzielen werde.


4. Bank of America

 - Copyright: Markets Insider
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Symbol: BAC.

Marktkapitalisierung: 278,4 Milliarden US-Dollar (256,76 Milliarden Euro).

Sektor: Finanzen.

These: Diese Bank ist sowohl im Privatkundengeschäft als auch in der Vermögensverwaltung stark und weist eine solide Bilanz bei Nettokapitalerträgen auf, sagt Salzmann. Das Managementteam konzentriere sich auf verantwortungsvolles Wachstum und Ausgabendisziplin. Die Ergebnisse der letzten Stresstests der Federal Reserve machen ihn zuversichtlich, dass die Bank einen Abschwung überstehen könne.


5. General Electric

 - Copyright: Markets Insider
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Symbol: GE.

Marktkapitalisierung: 86,5 Milliarden US-Dollar (79,78 Milliarden Euro).

Sektor: Industrie.

These: In den letzten zehn Jahren haben GE-Aktien 40 Prozent ihres Wertes verloren, doch Anleger seien optimistisch, was die Zukunft des Unternehmens angeht. Das Unternehmen habe Anfang Januar die Gesundheitssparte ausgegliedert und plant, Anfang nächsten Jahres auch Energieversorgungen auszugliedern.

Der Fondsmanager glaubt, dass das verbleibende Unternehmen profitabler sei. Er sehe zudem Verbesserungen im Cashflow.


6. Constellation Brands

 - Copyright: Markets Insider
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Symbol: STZ.

Marktkapitalisierung: 41,2 Milliarden US-Dollar (38 Milliarden Euro).

Sektor: Basiskonsumgüter.

These: Der Getränkehersteller von Corona und Modelo wird die Struktur seiner Wein- und Spirituosenauswahl verbessern, sagt Salzmann. Der Fondsmanager glaubt, das könne den Cashflow des Unternehmens steigern.


7. Procter & Gamble

 - Copyright: Markets Insider
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Symbol: PG.

Marktkapitalisierung: 355,7 Milliarden US-Dollar (328,36 Milliarden Euro).

Sektor: Basiskonsumgüter.

These: Der Hersteller von Haushaltsartikeln wie Windeln, Papierhandtüchern und Waschmittel kann laut Salzmann auch während einer schwächelnden Konjunktur Marktanteile gewinnen und seine Margen durch verbesserte Produktivität steigern.


Dieser Artikel wurde von Stefanie Michallek und Amin Al Magrebi aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.