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Thyssenkrupp-Steel-Chef: Haben einen Stahlengpass in Europa

Ein Kran hebt in einem Stahlwerk eine Roheisenpfanne.
Ein Kran hebt in einem Stahlwerk eine Roheisenpfanne.

Die Zeiten des Überflusses sind vorbei in der Stahlindustrie. Der Chef des größtes Stahlerzeugers spricht sogar von Versorgungslücken. Vor allem fehlen Vorprodukte wie Flachstahl

Düsseldorf (dpa) - Der Chef des größten deutschen Stahlerzeugers Thyssenkrupp Steel rechnet mit vorerst anhaltenden Versorgungslücken beim Stahl.

«Wir haben einen Stahlengpass in Europa», sagte Bernhard Osburg am Donnerstagabend bei einer Online-Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. Die europäische Stahlindustrie habe zwar ihre Kapazitäten voll hochgefahren. Das reiche aber nicht, um die Nachfrage zu decken. Auch Thyssenkrupp sei sehr gut ausgelastet. Kurzarbeit sei kein Thema mehr. Viele stahlverarbeitende Branchen klagen seit Monaten über einen Mangel an Vorprodukten.

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Den Stahlüberschuss, der die Lage auf dem Weltmarkt viele Jahre bestimmt habe, gebe es nicht mehr, sagte Osburg. China, wo die Corona-Krise schon im vergangenen Jahr überwunden worden sei, habe einen «extrem hohen Stahlhunger». Deshalb habe die chinesische Regierung die in der Vergangenheit gewährten Steuererleichterungen für Stahlexporte gestrichen. Stahl aus China fehle daher auf dem Weltmarkt. Was noch vorhanden sei, «sucht sich vor allem den Weg in die USA». Denn dort sei das Preisniveau deutlich höher als in Europa.

In Europa fielen rund 20 Prozent der Importe derzeit weg, es gebe deshalb rund 4 Millionen Tonnen weniger Stahl auf dem Markt. Diese Lücke sei keine Folge der Schutzmaßnahmen für die europäische Stahlindustrie. «Ihnen verkauft einfach keiner etwas», sagte Osburg. Das Preisniveau habe kräftig angezogen, aber auch die Rohstoffe seien für die Hüttenwerke deutlich teurer geworden. So müssten für Erze derzeit Rekordpreise gezahlt werden.

Der Thyssenkrupp-Manager rechnet vorerst nicht mit einer Entspannung. Da die großen Corona-Wiederaufbauprogramme in Europa und den USA erst anliefen, werde die Nachfrage nach Stahl hoch bleiben. Das konjunkturelle Umfeld werde zumindest mittelfristig gut bleiben. Das spreche dafür, «dass die Stahlkonjunktur wahrscheinlich nicht sehr schnell wieder in große Probleme kommt».