Textilindustrie fordert Konzept für bezahlbare Energiepreise

BERLIN (dpa-AFX) -Die deutsche Textil- und Modeindustrie blickt mit großen Sorgen auf die wirtschaftliche Lage und hat die Bundesregierung zu einem Kurswechsel aufgefordert. Die Kabinettsklausur in Meseberg sei die letzte Chance, den Faden in der Industriepolitik neu einzufädeln, so Hauptgeschäftsführer Uwe Mazura mit Blick vor allem auf die hohen Energiepreise: "Wenn das nicht gelingt, wird die Ampel-Koalition sehenden Auges zulassen, dass der mittelständischen Industrie und damit unserer gesamten Wirtschaft der Boden unter den Füßen weggezogen wird." Notwendig sei ein Konzept für bezahlbare Energiepreise für die mittelständische Industrie.

Bei der Kabinettsklausur in Meseberg am Dienstag und Mittwoch soll ein Wachstumspaket beschlossen werden. Über einen möglichen staatlich subventionierten niedrigeren Industriestrompreis gibt es aber noch einen ungelösten Streit innerhalb der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP.

Die Energiekosten seien für die Branche mit ihren über 120 000 Beschäftigten existenziell, damit sie noch am Standort Deutschland produzieren könne, so Mazura: "Meseberg muss endlich Klarheit für die Unternehmen bringen. Die Ampel-Koalition sei gerade dabei, ausgerechnet die leistungsfähigen mittelständischen Branchen "platt zu machen", die den Schlüssel für Transformation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Hand hielten.