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Textilienexport aus EU wird zunehmend zu Müllproblem

Viele Menschen spenden ihre alte Kleidung mit guten Intentionen an entsprechende Organisationen. Doch den Menschen in den Spendengebieten hilft das nicht unbedingt - ganz im Gegenteil.

In Afrika wird gebrauchte Kleidung aus Europa weiterverarbeitet. (Bild: dpa)
In Afrika wird gebrauchte Kleidung aus Europa weiterverarbeitet. (Bild: dpa)

Kopenhagen - Die Zahl der aus der EU exportierten gebrauchten Textilien hat sich der Umweltagentur EEA zufolge innerhalb von zwei Jahrzehnten verdreifacht. Allein im Jahr 2020 wurden in Deutschland 61.100 Tonnen Bekleidung aus Altkleidercontainern eingesammelt, wie das Statistische Bundesamt bekanntgab. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Anstieg um 79 Prozent.

Beim Umgang mit diesen Textilien stünden Europa große Herausforderungen bevor, warnte die EU-Behörde in einem aktuellen Bericht. Weil die Kapazitäten für Wiederverwendung und Recycling in Europa begrenzt seien, werde ein großer Teil der ausgemusterten und gespendeten Kleidung nach Afrika und Asien exportiert.

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«Die öffentliche Wahrnehmung, dass Altkleiderspenden in diesen Regionen immer von Nutzen sind, spiegelt nicht die Realität wider», schreiben die Umweltexperten. «Einmal exportiert, ist das Schicksal gebrauchter Textilien oft ungewiss.»

Tonnenweise Müll

Im Jahr 2000 seien rund 550.000 Tonnen Textilien exportiert worden. 2019 seien es fast 1,7 Millionen Tonnen gewesen. Das entspreche im Durchschnitt 3,8 Kilogramm pro Person.

46 Prozent der gebrauchten Textilien landeten in Afrika. «Die Textilien werden vor allem lokal wiederverwendet, weil es eine Nachfrage nach billiger, gebrauchter Kleidung aus Europa gibt», berichtete die Umweltagentur. Was nicht wiederverwendet werden könne, ende zum Beispiel auf offenen Mülldeponien.

Umfrage: Was machen Sie mit ausrangierter Kleidung, die Sie selbst nicht mehr tragen? (Quelle: vzbv)
Umfrage: Was machen Sie mit ausrangierter Kleidung, die Sie selbst nicht mehr tragen? (Quelle: vzbv) (vzbv)

Rund 41 Prozent der gebrauchten Textilien kamen den Angaben zufolge 2019 zunächst nach Asien, wo sie an zentralen Stellen sortiert und verarbeitet wurden. Der Großteil werde entweder als Stoff- oder Füllmaterial für die Industrie genutzt oder zum Recyceln in andere asiatische Länder oder zur Wiederverwendung nach Afrika geschickt. «Textilien, die nicht recycelt oder exportiert werden können, landen wahrscheinlich auf Mülldeponien.»

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