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Teurer als Silber: Deshalb ist Vanille gerade so wertvoll

Ein kleines Vermögen: Der Preis für Vanilleschoten hat heftig angezogen. (Bild: Getty Images)
Ein kleines Vermögen: Der Preis für Vanilleschoten hat heftig angezogen. (Bild: Getty Images)

Der Preis für Vanille hat in den vergangenen Wochen einen Rekordpreis erreicht. Zuletzt war das Gewürz wertvoller als Silber. In Madagaskar, dem Hauptanbaugebiet von Vanille, bewachen Bauern und Feldarbeiter deshalb mit Waffen ihre Ernte.

Madagaskar. Ein Land, das mit seinem Namen für drei Animationsfilme und ein Spin-off herhalten musste, durchlebt im Augenblick merkwürdige Zeiten. Es geht um Vanille. Ein Gewürz, das auf dem ganzen Globus in etlichen Süßigkeiten und Kosmetika zum Einsatz kommt. Mit einem Weltmarktanteil von 80 Prozent ist die Insel vor dem Südosten Afrikas der wichtigste Exporteur.

Vanille bringt dem bitterarmen Land das meiste Geld

Doch zurzeit kommt es zu skurrilen Szenen in dem Inselstaat. Etliche Landwirte, Erntehelfer und Produzenten müssen mit Waffen ihre Lager beschützen, wo sich Berge an Vanilleschoten auftürmen. Der Grund: Vanille ist im Augenblick wertvoller als Silber, und damit nicht nur begehrtes Gut für Diebe und Banden. In dem bettelarmen Land würden die meisten Menschen für eine Handvoll Vanille vermutlich Himmel und Hölle in Bewegung setzen.

Silber, das oft für Schmuck verwendet wird, ist aktuell nicht so gefragt wie Vanille. (Bild: Getty Images)
Silber, das oft für Schmuck verwendet wird, ist aktuell nicht so gefragt wie Vanille. (Bild: Getty Images)

Derzeit kommt ein Kilogramm Vanille auf einen Wert zwischen 500 und 600 US-Dollar. Das entspricht aktuell 431 bis 518 Euro. Silber dagegen dotiert momentan bei rund 460 Dollar (397 Euro) pro Kilo. Experten erwarten aber, dass in den kommenden Wochen der Preis für Vanille wieder sinken wird.

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Mehrere Faktoren tragen zu dem hohen Preis bei: unter anderem wäre da die steigende Lust der Konsumenten auf echte Vanille. Statt künstlichem Vanillin wollen immer mehr Menschen den authentischen Geschmack von Vanille schmecken. Zudem fegte Anfang 2017 ein Zyklon über das Land und zerstörte dabei etliche Anbauflächen. Beide Faktoren – erhöhte Nachfrage, weniger Anbaumöglichkeiten – sorgen für steigende Preise.

Mit Schusswaffen bewachen Bauern ihre Vanillevorräte. (Bild: Getty Images)
Mit Schusswaffen bewachen Bauern ihre Vanillevorräte. (Bild: Getty Images)

Besonders begehrt unter Händlern ist Bourbon-Vanille. Die Sorte wird heute ausschließlich in Madagaskar angebaut sowie auf der benachbarten Insel Réunion und den Komoren. Ab 15. Oktober kommt die diesjährige Ernte in den Handel und dann könnten Kennern zufolge die Preise sinken. Wann das geschieht und wie stark der Preis sinkt, ist angesichts der bleibend hohen Nachfrage unmöglich genau vorherzusagen.

Große Preisschwankungen auf dem Weltmarkt

Vanille schwankt im Preis seit Jahren enorm. So kostete ein Kilogramm um die Jahrtausendwende rund 500 Euro. Weil die Bauern aufgrund der hohen Nachfrage immer mehr produzierten, entstand plötzlich ein Überangebot. Die Folge: Bald war das Kilo Vanille nur noch 25 Euro wert. Für viele Madagassen ist der Anbau und Verkauf von Vanille die einzige Einnahmequelle. Kein Wunder also, dass die meisten Bauern bei den aktuell hohen Preisen ihre Ernte wie einen Goldschatz hüten. In einigen Dörfern haben sich sogar richtige Milizen gebildet, um Diebe vom Klau abzuhalten.