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Teure Dienstreisen im Privatjet – Aufsichtsrat prüft OMV-Chef

Die Kontrolleure des Ölkonzerns lassen die Reiseausgaben von Rainer Seele überprüfen. Auch bei den Sponsoringkosten für einen russischen Fußballclub wird genau hingeschaut.

Das Raunen war groß, als Rainer Seele seinem Mittelmanagement vor wenigen Wochen die Dienstwagen gestrichen hat. Doch der Chef des Wiener Öl- und Gaskonzerns OMV muss angesichts des Ölpreisverfalls in der Coronakrise die Kosten drücken. Er selbst scheint mit dem Geld des größten österreichischen Industriekonzerns aber nicht sonderlich sparsam umzugehen.

Der 59-Jährige soll in den vergangenen Jahren hohe Reisekosten verursacht haben. Einem Bericht des Investigativportals Dossier.at zufolge, zahlte OMV für Seeles Nutzung von Privatflugzeugen seit 2016 insgesamt 400.000 Euro. Hinzu sollen noch Ausgaben für das Sponsoring des russischen Fußballklubs Zenit St. Petersburg mit 25 Millionen Euro kommen.

Der Konzern, bei dem der österreichische Staat der größte Aktionär ist, kommentierte die Zahlen nicht, Vertragsdetails würden nicht öffentlich genannt, hieß es am Wochenende. Nun lässt Aufsichtsratschef Wolfgang Berndt die Reiseausgaben und die Sponsoringausgaben prüfen. Das Ergebnis soll Ende Juni vorliegen.

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Seele verfügt bereits seit seiner Zeit als Chef der BASF-Tochter Wintershall über exzellente Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem Energieriesen Gazprom. Der Gaskonzern aus St. Petersburg ist seit mehr als einem halben Jahrhundert der wichtigste Handelspartner der OMV. Der Fußballverein Zenit St. Petersburg soll das Lieblingsteam des russischen Präsidenten sein.

Seitdem Seele seinem Konzern einen harten Sparkurs verordnet hat, ist die Unruhe in der Belegschaft groß. Insider gehen davon aus, dass das Verschicken von vertraulichen Informationen an Dossier.at ein Racheakt ist. Seele wollte dazu auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben.

Der promovierte Chemiker führt die OMV mit zuletzt 23 Milliarden Euro Umsatz bereits seit fünf Jahren. 2019 wurde Seele von Deloitte als bester Manager in Österreich ausgezeichnet. Den Titel für die sparsamste Führungskraft wird er wohl nicht zugesprochen bekommen.