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Tesla wirbt Top-Manager von Mercedes ab

Der Leiter des Daimler-Werks in Berlin und Hamburg René Reif wechselt zu dem Elektroauto-Pionier Tesla. Die Gewerkschaft kritisiert die Personalie.

Der US-Elektroautohersteller Tesla hat in Deutschland große Pläne. Im brandenburgischen Grünheide zieht der Konzern im Rekordtempo seine Gigafactory hoch. Schon im kommenden Sommer sollen in der Bundesrepublik die ersten Stromer von Tesla vom Band rollen. Dafür braucht Firmenchef Elon Musk jede Menge Personal. Eine Spitzenkraft konnte er nun von der Konkurrenz abwerben: René Reif.

Der erfahrene Daimler-Manager wechselt laut Angaben der Gewerkschaft IG Metall voraussichtlich Anfang 2021 zu Tesla. In Branchenkreisen wird die Personalie bestätigt. Daimler teilte mit, dass der 57-Jährige den Stuttgarter Autobauer „auf eigenen Wunsch“ zum 31. Dezember 2020 verlasse. Anfang November hat Clemenz Dobrawa, bisher Geschäftsführer der Mercedes-Batterie-Fabrik in Kamenz, bereits die Aufgaben von Reif in den beiden „Nordwerken“ übernommen.

Reif arbeitet seit 1990 für Daimler. Der Maschinenbau-Ingenieur war in leitenden Funktionen für den Konzern in Brasilien und China tätig. So verantwortete er etwa die lokale Fahrzeug- und Motorenproduktion von Mercedes in Peking. 2017 übersiedelte Reif dann wieder nach Deutschland und wurde Standortverantwortlicher für die beiden „Nordwerke“ in Berlin und Hamburg. Warum die erfahrene Spitzenkraft der Marke mit dem Stern nach über 30 Jahren im Konzern nun den Rücken kehrt, ist unklar.

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Intern wird gemutmaßt, Reif habe wohl keine Lust mehr auf den Job als „Abwickler“ des Berliner Werks gehabt. Diese Theorie ist zumindest nicht ganz abwegig. Schließlich stutzt Daimler gerade seine traditionsreichen Motorenstandorte in Deutschland radikal zurecht. Im Stammwerk in Stuttgart-Untertürheim soll jede fünfte Stelle in Folge des Wandels weg vom Verbrenner hin zu elektrischen Antrieben gestrichen werden.

Berlin-Marienfelde könnte es noch härter treffen. Im ältesten Produktionswerk von Daimler dürfte die 2.500 Personen starke Truppe in den kommenden Jahren mehr als halbiert werden. Schon 2021 läuft in der Hauptstadt die Fertigung des V6-Dieselmotors aus. Ein vergleichbares Ersatzprodukt, dass für Auslastung sorgen könnte, ist nicht vorgesehen.

„Aus dem Berliner Werk wollen alle weg“

„Marienfelde soll ausgeblutet werden“, heißt es in Konzernkreisen. Der Betriebsrat versucht in den noch laufenden Verhandlungen zwar das Schlimmste zu verhindern, aber die Perspektive für die Traditionsfabrik ist düster. „Aus dem Berliner Werk wollen alle weg“, heißt es in Daimler-Konzernkreisen. Reif dürfte daher nicht die einzige Fachkraft bei dem Stuttgarter Autobauer sein, die es jetzt zu Tesla zieht.

Die Gewerkschaft kritisierte Daimler und Reif für das Vorgehen. „Die Beschäftigten im Werk in Berlin sind irritiert", erklärte Jan Otto, erster Bevollmächtigter der IG Metall in Berlin. Aus seiner Sicht könne es doch nicht angehen, dass Tesla keine 50 Kilometer vom Mercedes-Werk in Berlin entfernt, ein ganz neues Werk mit Tausenden Arbeitsplätzen baut, während dem Daimler-Management nichts besseres einfalle als vor der Zukunft zu kneifen. Das sei „verheerend“ für Deutschlands führende Premium-Automarke, findet Otto.